Umsatzsteigerungen nur durch Akquisitionen und Währungsgefälle
Hügli verliert im deutschen Einzelhandel stark

Hügli Bilanz | Foto: Durch einbrüche beim Einzelhandel in Deutchland musste Hügli Umsatzrückgänge verzeichnen, die nur durch Währungsverschiebungen aufgefangen werden konnten. swb-Bild: Hügli
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Radolfzell. Während das Unternehmen Hügli in den letzten drei Geschäftsjahren ein solides durchschnittliches organisches Umsatzwachstum von 3.1 Prozent pro Jahr erzielen konnte, belasteten makroökonomische Unsicherheiten, ein verschärfter Wettbewerb und Verschiebungen in den Vertriebsstrukturen das Geschäftsjahr 2016. Der organische Umsatzrückgang belief sich laute einer Medienmiteilung auf -2.6Prozent, basierend auf tieferen Absatzmengen.

Dank leicht höherer Fremdwährungskurse (+0.8 Prozent) und einer Akquisition gelang dennoch ein Umsatzwachstum von +1.8 Prozent auf 385.2 Millionen Franken. Die Hügli Strategie beinhaltet mittelfristig ein Umsatzwachstum von 5 Prozent pro Jahr, wobei ein Teil dieses Wachstums über den Kauf von Mitbewerbern im konsolidierenden Kernmarkt sowie über strategische Arrondierungsakquisitionen geplant ist.

Per 1. Januar 2016 wurde im Rahmen einer Nachfolgelösung eine Mehr­heitsbeteiligung von 80 Prozent b an der holländischen Bresc B.V. erworben, welche sich erfolgreich auf die Herstellung und den Vertrieb von gekühlten Knoblauch- und Kräuterspezialitäten für die europäische Gastronomie und Industrie spezialisiert hat. Der Umsatzbeitrag 2016 von Bresc belief sich auf CHF 13.7 Mio. resp. +3.6% des Konzernumsatzes.

Unerwartet stark war der Umsatzrückgang von -5.7 Prozent in Lokalwährung im grössten Ländersegment Deutschland. Umso mehr, als Deutschland als Wachstumstreiber in den letzten drei Jahren durchschnittlich über +6 Prozent pro Jahr Umsatzzuwachs erzielte.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits wurden durch die verschärfte Konkurrenzsituation weniger Aktions­aus­schreibungen von Key-Accounts gewonnen, andererseits aber auch aktiv Produktions­aufträge aufgrund ungenügender Marge aufgegeben. Aber auch die deutlich rückläufige Umsatz­entwicklung im deutschen Reformhausmarkt wirkte in diesem Jahr belastend. Ein Lichtblick waren die spürbar anziehenden Produktionsaufträge von grossen Lebensmittel­konzernen, welche auf die hohe Herstellerkompetenz von Hügli setzten.

Im Ländersegment Schweiz/Übriges Westeuropa mit einem organischen Umsatzwachstum von insgesamt +1.2 Prozent ist neben den positiven Entwicklungen der beiden in 2015 akquirierten Granovita-Gesellschaften in Spanien und England ein signifikanter Umsatzsprung in Italien zu erwähnen, basierend auf der starken Nachfrage nach Flüssigsaucen und -suppen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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