Fridays for Future Aktivisten fordern Umplanung
Menschenkette am Vincentius-Areal

Fridays Vincentius | Foto: Am Freitag bildeten die Aktivisten von "Fridays for Future" eine Menschenkette um das Vincentius-Areal in Konstanz. swb-Bild: fff
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Konstanz. Am Freitag protestierten die SchülerInnen und Studierenden von Fridays for Future Konstanz mit einer Menschenkette gegen den geplanten Neubau der LBBW Immobilien am Vincentius Areal. “In Konstanz wurde der Klimanotstand ausgerufen. Die Katastrophe wurde beim Namen genannt. Und jetzt wird hier unsere Zukunft verbaut.”, empört sich Fridays for Future Aktivist Christian Clausner.

Vergangene Woche verkündete die Klimabewegung fünf Maßnahmen, die Konstanz auf Klima-Kurs bringen sollen. Kernforderung ist die Einhaltung der 1,5 Grad Grenze der globalen Erwärmung. Dazu müsse Konstanz, so Fridays for Future, bereits 2030 klimaneutral sein. Eine der Maßnahmen dazu, war ein sofortiges Betonverbot bei Neubauten. Davon ausgenommen, wurden lediglich derzeit nicht anders zu lösende Bauaufgaben, wie Fundamente, sowie kleinere bereits geplante Wohngebäude mit weniger als fünf Wohneinheiten.

Hintergrund des Protestes ist, dass der Neubau am ehemaligen Vincentius Areal nach Meinung der Demonstranten, nicht im Einklang mit dem Bekenntnis steht, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. ”Beton ist für 7 Prozent der menschengemachten Treibhausgase verantwortlich. Pro Tonne Zement entstehen über 700 kg CO​2​. Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen, bedeutet mit nachhaltigen Rohstoffen zu bauen, nicht mit Beton und anderen energieintensiven und kaum wiederverwendbaren Materialien.” sagt Fridays for Future Konstanz Pressesprecherin Noemi Mundhaas.

“Schon heute gibt es mit Holz die Möglichkeit sogar CO​2​-positiv zu bauen, da Bäume während der Wachstumsphase CO​2​ einlagern, das dann im Gebäude gespeichert wird”. Weiterer Kritikpunkt am geplanten Neubau, ist die zweistöckige Tiefgarage aus Beton. Bei 8 Buslinien, die direkt vor der Haustür halten, kann man es erwarten, so Fridays for Future Aktivist Manuel Oestringer, dass ein so zentral gelegener Neubau ohne Tiefgarage auskommt. Denn, so Oestringer weiter, die Zukunft muss autoarm werden, sonst könne die dringend nötige Verkehrswende nicht geschafft werden.

Das Baugebiet auf dem bis vor kurzem das Vincentius Krankenhaus stand wurde von der Landesbank Baden-Württemberg aufgekauft und wird von dieser bebaut. Daher stehe neben der Stadt Konstanz auch das Land Baden-Württemberg in der Pflicht zu handeln, so Fridays for Future Aktivistin Ronja de la Torre

”Die Landesbank gehört dem Land, und damit uns BürgerInnen. Wir wollen aber unsere Zukunft nicht mit Beton und Tiefgaragen verbauen. Statt des Verkehrskonzepts von gestern zu zementieren, brauchen wir jetzt neue Lösungen wie Carsharing, Fahrräder und Busse. Das wurde bei den bisherigen Planung am Vincentius versäumt - deshalb muss jetzt nachhaltig neu geplant werden! Noch ist schließlich nichts gebaut worden", so die Aktivisten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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