2021 wird jedoch ein wirtschaftlich schwieriges Jahr
Mit einem blauen Auge davon gekommen

Haushaltsberatung 2020 | Foto: Kämmerer Bernhard Keßler (links) und Bürgermeister Rainer Stolz bei der Haushaltsplanberatung im letzten Jahr. Rechts: Willi Schirmeister, Amtsleiter des Stadtbauamts. swb-Bild: ml/Archiv
  • Haushaltsberatung 2020
  • Foto: Kämmerer Bernhard Keßler (links) und Bürgermeister Rainer Stolz bei der Haushaltsplanberatung im letzten Jahr. Rechts: Willi Schirmeister, Amtsleiter des Stadtbauamts. swb-Bild: ml/Archiv
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Stockach. Das Jahr 2020 war ein Jahr, das für viele Veränderungen sorgte, gerade im Bereich der Wirtschaft. »Nichtsdestotrotz sind wir 2020 recht gut über die Runden gekommen«, sagte Kämmerer Bernhard Kessler, »denn trotz Krise sieht es besser aus als wir geplant haben«. Grund dafür sei etwa die vorsichtige Planung bei der Gewerbesteuer. Da es in den Jahren davor zu sehr starken Schwankungen in diesem Bereich gekommen ist, sei die Stadt an der unteren Grenze geblieben.

»Wir sind gut gestartet und hatten aus den beiden Vorjahren, die gut gelaufen sind, erhebliche Nachzahlungen erhalten«, so der Kämmerer. Was sich ebenfalls bei den Zuweisungen bemerkbar mache sind die Ausgleichszahlungen von Bund und Land, die 2020 erfolgt sind.

Ähnlich sieht es auch für das Jahr 2019 aus: ging die Kämmerei von einem Minus von 1,9 Millionen Euro aus, rechnet sie nun mit einem ordentlichen Ergebnis von 2,3 Millionen. Insgesamt beträgt der Ergebnishaushalt 2,7 Millionen Euro, was aber laut Kessler im laufenden Plan für 2021 wieder »vervespert« wird. Im Finanzhaushalt für 2019 war knapp eine Million Überschuss anvisiert, das Jahr wird nun aber mit 6,9 Millionen Euro abgeschlossen, freut sich der Kämmerer. Und dennoch: Für das Jahr 2021 wird im Ergebnishaushalt mit 3,3 Millionen Minus geplant.

Grund dafür seien die Auswirkungen der Corona-Krise. Allein der Rückgang der Schlüsselzuweisungen von knapp 9,9 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 8,5 Millionen Euro für 2021, sei laut Bernhard Kessler »recht heftig und mit ein Grund für den höheren Verlust, der für das laufende Jahr zu verzeichnen ist«. Gestartet wird in diesem Jahr nämlich mit einer höheren Steuerkraftmesszahl und -summe, wodurch die Stadt nun weniger Schlüsselzuweisungen bekommt und mehr Umlage zahlen darf, erklärt der Kämmerer. Die Abschreibungen schlagen mit 4,7 Millionen zu Buche.

Mit rund 17 Millionen Euro ist die Liquidität nicht schlecht, diese wird jedoch um knapp 7,8 Millionen Euro abnehmen. Für 2021 und 2022 rechnet die Kämmerei indes mit einem negativen Cash-Flow. »Da kommt aus dem laufenden Betrieb nichts rüber, um Investitionen zu finanzieren«, so Kessler. Die Stadt lebe von der Vergangenheit. »Wir können für die Jahre 2021 und 2022 noch davon zehren, aber irgendwann ist natürlich auch fertig, dann muss wieder was aus dem laufenden Betrieb kommen«. Für die Finanzierung von Investitionen sind rund 14 Millionen Euro geplant.

Wolfgang Reuther (CDU) sprach ein Lob an die Kämmerer Bernhard Kessler und Sebastian Scholze aus, deren Planung in seinen Augen vor allem durch »eine hohe Transparenz besticht«. Positiv sei auch, dass die Anmeldungen der Ortschaftsverwaltungen zu Investitionen in den Haushalt aufgenommen wurden. Dem stimmte auch Karl-Hermann Rist (Grüne) zu.

Wolf-Dieter Karle (Freie Wähler) ließ die Stadt Stockach in den Körper eines Boxers schlüpfen. »2020 ging es für uns ans Eingemachte: wir mussten uns unserem Herausforderer, dem Virus, mit seinem äußerst unangenehmen Gefolge, zum Kampf stellen. Die ersten Runden dienten dem Abtasten des Gegners, der durch wiederholte Körpertreffer uns teilweise die Luft nahm, wir mussten Niederschläge hinnehmen. Trotz aller Widrigkeiten haben wir dank des guten Trainingszustandes jedoch den Kampf offen gehalten«, schloss Karle.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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