Politiker informieren sich über Transportradsystem mit Probefahrten
Tink-Projekt nach sechs Monaten schon bei der Zweijahresmarke

TINK Konstanz Jung | Foto: Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn (Mitte) stellte die neuen öffentlichen Transporträder dem Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (rechts) und Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruk
  • TINK Konstanz Jung
  • Foto: Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn (Mitte) stellte die neuen öffentlichen Transporträder dem Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (rechts) und Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruk
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Konstanz. Wie läuft das Projekt TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen) in Konstanz und Norderstedt? Darüber setzte Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn den Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und den Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bei ihrem Besuch in der letzten Woche ins Bild.

Vor der Projektvorstellung erfolgte der Test am eigenen Leib: Andreas Jung und Norbert Barthle drehten im Hof der Stadtwerke ein paar Runden auf den neuen öffentlichen Transporträdern. „Sie lassen sich trotz des Kastenaufbaus bequem fahren und gut lenken“, so Barthle. „Ich sehe die Räder ständig in der Stadt unterwegs“, sagte Jung.

Das TINK Transportrad-Mietsystem ist in Konstanz ein durchschlagender Erfolg, bestätigte Bürgermeister Langensteiner-Schönborn in der Präsentation. „Die Transporträder machen für sich selbst Werbung. Unser Ziel waren 1.500 Nutzer nach zwei Jahren. Nach sechs Monaten zählen wir schon 1.744 aktive Nutzer.“

Dass sich Konstanz als kompatibel für Transporträder erweist, unterstrich 2016 eine Studie von Studierenden der Hochschule Konstanz (HTWG) unter der Leitung von Prof. Andreas Großmann von der Fakultät für Bauingenieurwesen. Der größte Teil der Konstanzer Radverkehrsinfrastruktur ist für Transportfahrräder geeignet. Konstanz ist eine Fahrradstadt mit Potential, betonte der Bürgermeister und zog als Beispiel den Radverkehr über die Fahrradbrücke heran. An Spitzenzeiten fahren bis zu 17.000 Radfahrer täglich über sie. Das Handlungsprogramm Radverkehr ist deshalb zentraler Punkt des gesamten Verkehrskonzepts.

Wie sich das Projekt TINK im Detail entwickelt hat, berichteten Nathalie Niekisch, in Vertretung des nationalen Projektleiters Marco Walter, und Sebastian Nadj, der die Projektleitung in Konstanz innehat. Konstanz und Norderstedt sind die beiden Modellkommunen des TINK Projektes, das durch das Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 (NRVP) gefördert wird. Die Gesamtausgaben für das Projekt betragen 511.000 Euro, wobei das Bundesverkehrsministerium zur Umsetzung in den Städten 80 Prozent beisteuert, Konstanz und Norderstedt übernehmen die übrigen 20 Prozent. Die Kosten verteilen sich unter anderem auf das Leasing, den Unterhalt und die Wartung der Räder sowie die EDV und Distribution. Daneben erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation durch das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ).

16 Zwei- und acht Dreiräder wurden in Konstanz angeschafft, die rund um die Uhr ausgeliehen werden können. Zwei weitere Räder sponserte das LAGO Shopping-Center im darauf folgenden September. „Bis Februar zählten wir 4.505 Ausleihen und 9.830 Nutzungsstunden. Ein Rad wurde gestohlen und wieder ersetzt“, berichtete Niekisch. Die Räder wurden vor allem zur Kinderbeförderung, zum Einkaufen und zur Lastenbeförderung genutzt. Ob die Erfolge in Konstanz auch bis andere Kommunen übertragar wäre, ist offen, denn die Stadt hat schon durch die UNI eine besondere Struktur und Infrastruktur. Auf der Wunschliste steht da erst mal die Erweiterung des Angebots auf das ganze Stadtgebiet, was aber doch noch eine Investitionen erfordert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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