Eine alkoholfreie Schwangerschaft als beste Startbedingung für das Neugeborene
Welt-FASD-Tag am Donnerstag, 9. September

Welt-FASD-Tag am Donnerstag, 9. September | Foto: Jana Klaiber und Lars Kiefer von der Fachstelle Sucht Singen setzten zum Welt-FASD-Tag ein Zeichen. swb-Bild
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Landkreis Konstanz. Eine alkoholfreie Schwangerschaft als beste Startbedingung für das Neugeborene. »Die fetale Alkoholspektrumstörung, kurz FASD, ist eine zu hundert Prozent vermeidbare Erkrankung. Unterdem Begriff FASD sind die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zusammengefasst«, erklärt Lars Kiefer, Leiter der Fachstelle Sucht in Singen, bei einem Pressetermin zum Welt-FASD-Tag am 9. September. Der Tag wurde so terminiert, dass sich die Welt am neunten Tag des neunten Monats des Jahres daran erinnert, dass eine Frau in den neun Monaten der Schwangerschaft auf Alkohol verzichten sollte. Kiefer und seine Kollegin Jana Klaiber wünschen sich mehr Aufklärung. Alle Frauen sollen wissen: Jeder Tropfen Alkohol kann dem Ungeborenen schaden und eine Behinderung hervorrufen. Aus dem Grund werden in dieser Woche alle gynäkologischen Praxen Post mit Informationsmaterial von der Fachstelle Sucht zum Thema FASD erhalten. Die Sozialarbeiterin berichtet, dass es viele Gründe gibt, weshalb werdende Mütter Alkohol trinken. Aus Leichtsinn, wegen fehlendem Wissen oder aufgrund einer bestehenden Abhängigkeit. Oder weil es eine ungewollte Schwangerschaft ist, was meist auf sehr junge Schwangere zutrifft. »In diesem Alter ist es besonders wichtig, ›cool‹ zu sein, dazuzugehören – trotz oder gerade wegen der Schwangerschaft.« Dennoch: Verständnis ist hier nicht angebracht, mehr Aufklärung hingegen schon. Alkoholkonsum ist während der gesamten Schwangerschaft schädlich; abhängig vom Entwicklungsstand des Fötus kann bereits ein Glas Sekt eine Behinderung verursachen. Gerade die Zeit, wenn sich das Gehirn entwickelt, ist besonders problematisch – schon geringste Mengen Alkohol wirken schädlich. Der Fötus baut den Alkohol sieben Mal langsamer ab als die Mutter und hat deshalb das Zellgift des Alkohols so viel länger im Organismus. Die Symptomatik von FASD überspannt ein breites Spektrum und ist in allen Schultypen und gesellschaftlichen Schichten zu finden. Oft werden die Auffälligkeiten bei den Kindern mit anderen Krankheitsbildern diagnostiziert, da FASD nicht so einfach festzustellen ist. »Es ist ein Symptomkomplex, der sich in Form von Behinderungen wie körperlichen und psychischen Störungen oder Lernschwierigkeiten zeigt«, berichtet Frau Klaiber, die auch in der Kindergruppe »Aufwind« mit FASD-Kindern in Kontakt ist. Lars Kiefer ergänzt, dass FASD daher oft schwierig zu erkennen ist, zumal die Mütter ihren Alkoholkonsum meist aus Scham verschweigen. Doch Ehrlichkeit und Offenheit sind besonders wichtig, um frühzeitig Hilfe und Förderung zu erhalten. Die Fachstelle Sucht bietet betroffenen Familien zu dem Thema jede mögliche Unterstützung an.

Quelle: Stadt Singen

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

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