Ausstellung im August-Dietrich-Saal
Ein „Höri-Trio" macht Kunst zur Hilzinger Kirchweih

Susanne Lubach (mit Enkelin), Helmut Schlichtherle und Joachim Schweikart in der Ausstellung zur Hilzinger Kirchweih im August-Dietrich-Saal.  | Foto: Fiedler
  • Susanne Lubach (mit Enkelin), Helmut Schlichtherle und Joachim Schweikart in der Ausstellung zur Hilzinger Kirchweih im August-Dietrich-Saal.
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Hilzingen. „Bilder aus den Gärten und dem Atelier“ ist die Ausstellung der diesjährigen Hilzinger Kirchweih übertitelt, und wie die Kirchweih letztmals 2019 gefeiert werden konnte, ist dies nun auch die erste Ausstellung seit drei Jahren, die den „Höri-Künstlern“ Susanne Lubach, Helmuth Schlichtherle und Joachim Schweikart gewidmet ist. Und es ist eine doch ganz besondere Ausstellung, die hier bis zum 23. Oktober präsentiert wird.

Der Vorsitzende des Förderkreis Kunst und Kultur, Bernhard Hertrich machte es richtig feierlich zur Vernissage und freute sich sehr über die Rückkehr der Kirchweih wie dieser Kunstausstellung in den Alltag. „Wir dürfen Kirchweih feiern“, freute sich auch Bürgermeister Holger Mayer angesichts des vollen Saals hier zur Eröffnung, bei dem noch mancher Stuhl nachgestellt werden musste. Mayer hob heraus, dass es ja auch viele Kunstwerke in der Kirche gebe, an denen in den letzten vier Wochen sehr intensiv gearbeitet wurde.
Die Deutung der Kunstwerke, von denen so manches sogar im barocken Goldrahmen hier den August_Dietrich-Saal ziert, überließ er freilich lieber Prof. Dr. Klaus Schuhmacher, der hier auf ein ganze besonderes „Lebenswerk“ eingehen konnte, das von Helmut Schlichtherle. „Es leuchtet endlich mal wieder in diesem Saal“ ging er in seinen Betrachtungen auf die Nacht vor der Ausstellung ein und beschrieb den dunklen Raum, bei dem die Bilder eine „Sakra-Konversation“ um die Frage, wer ist denn die Schönste ist in diesem Land (oder Raum) fast schon streiten.

Höri-Trio holt das Licht des Gartens ins Museum

Die Bilder kämen aus Ateliers, die beide in besonderen Gärten sich befänden. Die „Drei Grazien“, eines der ältesten Themen der Kunstgeschichte hat Schlichtherle hier aufgegriffen, doch nicht nur die Grazie. In der Präsentation in durchaus barocken goldenen Rahmen ist ein durchaus doppelter Boden. Wer die Graphiken genauer anschaut, wird dort auch Helden mit Maske als Verweis auf die Corona-Krise sehen, oder einen „Bärenklau“, der den Ukraine-Krieg für ihn symbolisiert. Eine sehr vielschichtige Erscheinungswelt, so zwischen den „Mille Fiori“, in der er die Blumen seines Gartens zu Helden erklärt. Das kann er in gut gesetzten Farben und sicheren Pinselstrichen auf Karton, die der einstige Archäologe beim Pfahlbauprojekt Wangen und weiteren Ausgrabungen seit seiner Kindheit schon auf dieses Material malt, seit seiner Kindheit im elterlichen Schuhgeschäft.

Susanne Lubach lebt seit 1981 im Haus ihrer ehemaligen Großmutter. Sie entstammt der Generation der von der Toskana geprägten KünstlerInnen. „Elegant in einen virtuosen Sinn“, porträtierte Schuhmacher ihre Porträts und Menschensichten, wobei sie das „Grau“ in allen Farben und Bewegungen einfange. Joachim Schweikart, der auch die Spur der Grazien von Helmut Schlichtherle als Skulptur aufgenommen hatte, ist quasi das Bindeglied zwischen den Bildern geworden. Zwei Zyklen stellt Schlichtherle hier mit Mille Fiori und Mille Grazie vor, die ihre Premiere in diesem Sommer im Seeatelier von Susanne Lubach hatte. „Das schöne ist nur der schrecklichen Anfang, den wir gerade noch ertragen“ zitiert er Rilke zu dieser Ausstellung.

Am Dienstag, 18. Oktober, 19 Uhr, findet eine Führung durch die Ausstellung statt. Zusätzlich wird am Samstag, 22. Oktober, 16 Uhr, ein Künstlergespräch angeboten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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