LET’S ALLY des Theater Konstanz
Festivalwochenende unter dem Motto „Recht auf Frieden“

Ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine möchte das Theater Konstanz mit seinem Veranstaltungswochenende "Let's Ally" setzen.  | Foto: Ilja Mess/Theater Konstanz
  • Ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine möchte das Theater Konstanz mit seinem Veranstaltungswochenende "Let's Ally" setzen.
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Konstanz. Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 ist der Krieg in die Mitte Europas zurückgekehrt. Zahllose Opfer, Terror gegen die Zivilbevölkerung, anhaltende Fluchtbewegungen, politische Verwerfungen und die Angst vor einem drohenden Atomkrieg bestimmen unsere Gegenwart. Das „Recht auf Frieden“, das die Vereinten Nationen 2016 in die Charta der Menschenrechte aufgenommen haben, wird ad absurdum geführt. Daraus folgt die Verpflichtung, in und mit den Künsten für eine demokratische und friedliche Zivilgesellschaft einzutreten. LET’S ALLY möchte in der dritten Festival-Ausgabe nach Möglichkeiten des solidarischen Miteinanders suchen.

Das Theater Konstanz beteiligt sich zum Auftakt des LET’S ALLY-Wochenendes am 24. Februar an der Mahnwache „Stand with Ukraine“ auf dem Münsterplatz. Ab 18 Uhr sind sowohl Redebeiträge als auch ein musikalisches Programm geplant. Ebenfalls am Freitag folgt um 20 Uhr die Premiere von „Animal Farm“ im Stadttheater. Im Zentrum von George Orwells Fabel stehen universelle Fragen: Was folgt nach einem Umsturz? Für welche Ideale möchten wir auf welche Weise eintreten? Und welche Mittel lassen sich finden, um Gedanken und Ideen real in der Gesellschaft zu verankern? „Animal Farm“ zeigt die Fragilität von Revolutionen, die Komplexität sozialen Zusammenlebens und die Gefahr sich wiederholender Machtmechanismen.

Der LET´S ALLY-Samstag, 25. Februar, startet in der Spiegelhalle am Hafen um 15:30 Uhr mit der Eröffnung der Kunstinstallation „Theory Of Protection“ der ukrainischen Künstlerin Daria Koltsova. Die Installation ist ein Kooperationsprojekt des Kulturamts und des Theater Konstanz und ist ab der Eröffnung an der Spiegelhalle am Hafen sowie am Kulturzentrum am Münster bis zur Kunstnacht Konstanz-Kreuzlingen am 25. März 2023 zu sehen. In ihrem Kunstprojekt greift Daria Koltsova die in Kriegsgebieten übliche Praxis des Abklebens von Fenstern mittels Klebebandes auf. Auf fünf Kontinenten haben sich mehr als 200 kulturelle und diplomatische Institutionen diesem Projekt bislang angeschlossen. Die Installationen waren u.a. in Kopenhagen, Bukarest, Wien, New York, Marseille und Berlin zu sehen und wird nun auch in Konstanz als ein weiteres Zeichen für die Situation der Menschen in der Ukraine einen Monat lang gezeigt werden.
Um 16:30 Uhr folgt eine Live-Videoperformance mit der Schauspielerin Snizhana Vuzhva (Dnipro/Ukraine) unter dem Titel: „Snizhana – Stimme aus dem Krieg“. Die junge Schauspielerin kam im April 2022 nach Deutschland und war Teilnehmerin der Theaterwerkstatt für Jugendliche aus der Ukraine und Deutschland im Juni 2022, die das Junge Theater Konstanz organisiert hat, und des Projektes „Colourful Minds“, gefördert von der Stabstelle Konstanz International. Seit Januar 2023 lebt und arbeitet Snizhana wieder in Dnipro.
Um 17:30 spielt – in Kooperation mit der Südwestdeutschen Philharmonie – das Circolo-Quartett Leo Janáceks Steichquartett Nr. 2 auf der Bühne der Spiegelhalle. Ensemblemitglieder des Theaters rahmen das Konzert mit Texten zu dem diesjährigen Motto „Recht auf Frieden“.
Um 19 Uhr gibt es die Gelegenheit, einem der schärfsten Kritiker der politischen Machtsysteme Russlands persönlich zu begegnen. Der russische Schriftsteller Vladimir Sorokin kommt auf Einladung des Zukunftskollegs und der Slavistik der Universität Konstanz mit einer Lesung und anschließendem Gespräch in die Spiegelhalle. Mit „Das weiße Quadrat“ hat Sorokin eine Groteske geschrieben, die er dem damals unter Hausarrest stehenden Regisseur Kirill Serebrennikow gewidmet hat. Es lesen Ensemblemitglieder des Theaters.
Zwei Tage nach dem widerrechtlichen Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine schrieb Vladimir Sorokin: „Am 24. Februar 2022 ist der Panzer des ‚aufgeklärten Autokraten‘, den Putin all die Jahre trug, abgefallen. Die Welt hat das Monster erblickt, wahnhaft, gnadenlos. Ganz allmählich war das Ungeheuer gewachsen, berauscht von absoluter Macht, imperialer Aggressivität und Gehässigkeit, angetrieben vom Ressentiment gegenüber dem Ende der UdSSR und vom Hass auf die westlichen Demokratien. Fürderhin wird Europa es nicht mehr mit dem vorigen Putin zu tun haben. Sondern mit einem neuen. Mit dem es keinen Frieden mehr geben wird.“ Nach der Lesung darf man auf das Publikumsgespräch in deutscher und russischer Sprache gespannt sein.
Für die Vorstellungen am Samstag, 25.02., können Sie ein Kombi-Festival-Ticket erwerben. Studierende können sich bereits ab Donnerstag, 23. Februar, für diese beiden Veranstaltungen ein Kulturticket abholen.

Im Rahmen des Festivals wird am Sonntag, 26. Februar, im Stadttheater um 18 Uhr „Animal Farm“ mit englischen Übertiteln und einem anschließenden Nachgespräch gezeigt.
Im Rahmen unseres Theaterspartages werden seitens des Theaters die Tickets hierfür vergünstigt angeboten. Zudem steht ein extra Kontingent bei der Kulturtafel Konstanz bis zum 23. Februar zur Verfügung. Infos und Anmeldung über: konstanz.de/kulturtafel. Weitere Informationen zum Programm gibt es auf: theaterkonstanz.de/lets-ally

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Presseinfo aus Singen

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