Landrat würdigt Oswald Ammon
Mit Stärkung in den Ruhestand verabschiedet

Mit einem Geschenkkorb verabschiedete Landrat Zeno Danner in der letzten Sitzung des Kreistags Oswald Ammon als Behindertenbeauftragter des Landkreises. | Foto: Fiedler
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  • Mit einem Geschenkkorb verabschiedete Landrat Zeno Danner in der letzten Sitzung des Kreistags Oswald Ammon als Behindertenbeauftragter des Landkreises.
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Kreis Konstanz. Am Schluss der letzten Kreistagssitzung vor der Sommerpause wurde Oswald Ammon noch feierlich als Beauftragter für Menschen mit Behinderung durch Landrat Zeno Danner verabschiedet. Ammon hatte im März angekündigt, dass er sein Amt, das er 2016 übernommen hatte, auf Ende Juni niederlegen wollte. Danner übergab neben einer kurzen Würdigung seiner Verdienste in dieser Zeit, in der er die Belange von Menschen mit Behinderung oder auch Einschränkung sehr präsent gemacht habe und auch für viele öffentliche Diskussionen zum Thema Barrierefreiheit sorgte, einen kleinen Geschenkkorb mit regionalen Produktion für die Zeit "danach".

Kämpfer um Barrierefreiheit aus der Sicht des Betroffenen

Als Behindertensportler, noch im Juni errang Ammon beim Para-Sportfest in Singen erneut den Deutschen Meistertitel im Kugelstoßen in seiner Altersklasse M70 und zeigte, dass er eben schon noch ganz schön fit ist. Besonders für seine Verdienste in den Behindertensport und sein Einbringen für Barrierefreiheit wurde es durch den Sozialminister Manne Lucha im Februar 2021 mit der Staufermedaille des Landes ausgezeichnet, die höchste Ehrung, die das Land zu vergeben hat. "Wenn der Oswald gerufen hat, mussten wir alle kommen", brachte Danner die Betriebsamkeit Ammons auf den Punkt. Und tatsächlich hatte er es geschafft, gerade zu den Eröffnungen der Param-Meisterschaften die politische Prominenz, wie auch die Vertreter von Landes- und Bundesverbänden des Behindertensports um sich zu versammeln. In Singen veranstaltete Ammon ein zweitätiges Forum, in dem es um die Frage ging, wie eine barrierefreie und behindertengerechte Stadt aussehen muss. Dafür erhielt die Stadt eine Auszeichnung für ihre Vorbildfunktion dazu. Ammon hat auch den Inklusionspreis des Landkreises ins Leben gerufen, der seit 2017 jährlich durch den Kreistag verliehen wurde für vorbildliche Initiativen und Aktionen, und damit auch diesem Bereich eine schöne Bühne gegeben.

Unbeschwert und ohne Vorurteile

Mit seinem Projekt „Slow-Inclusion“ förderte er zudem bei vielen Besuchen in den Kindergärten des Land­kreises eine frühe Sensibilisierung für den Umgang mit Behinderungen, so­dass Vorstellungen von Nichtdiskriminierung, Toleranz, Bewegungs- und Bar­rie­re­freiheit sowie gleichberechtigter Teilhabe an der Gesellschaft be­sonders nachhaltig vermittelt werden konnten.

Ammon selbst wurde durch einen Schlaganfall 1999 aus seinem Lehrerleben gerissen. Seither hat er sich unermüdlich ins Leben zurückgekämpft. Neuer Ansprechpartner für Menschen mit Behinderung im Landkreis Konstanz ist laut der Homepage des Landkreises nun Dieter Johne, der seit 2015 im Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Konstanz ehrenamtlich tätig ist. Auch das Amt des Behindertenbeauftragten des Landkreises ist ein Ehrenamt.

Mit einem Geschenkkorb verabschiedete Landrat Zeno Danner in der letzten Sitzung des Kreistags Oswald Ammon als Behindertenbeauftragter des Landkreises. | Foto: Fiedler
Oswald Ammon als Behindertensportler in Aktion bei den Para-Meisterschaften, die er mehrmals ins Singener Münchried holte. | Foto: of/ Archiv
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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