Regierungspräsidium mit Zahlen vor dem Schulstart
Quereinsteiger sichern Lehrerversorgung im Landkreis

Die Stellenkampagne des Kulturministeriums sorgte für viel Aufregung und wurde um die roten Worte dann ergänzt. Damit wurde versucht die Versorgungslücken in den Schulen durch Quereinsteiger zu schließen. | Foto: KMBW
  • Die Stellenkampagne des Kulturministeriums sorgte für viel Aufregung und wurde um die roten Worte dann ergänzt. Damit wurde versucht die Versorgungslücken in den Schulen durch Quereinsteiger zu schließen.
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Freiburg/ Kreis Konstanz. Zum Schuljahresbeginn hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) über die Unterrichtsversorgung an den öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg informiert. Wie das RP mitteilt, wurden im Regierungsbezirk Freiburg mehr als 1800 Lehrkräfte neu eingestellt- allerdings immer noch über 800 mit befristeten Verträgen. Dennoch gestaltet sich die Situation aufgrund fehlender Lehrkräfte nach wie vor in allen Schularten schwierig. Hauptgrund für den je nach Region und Schulart unterschiedlich ausgeprägten Lehrkräftemangel ist der Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern, wird betont.

„Die größte Herausforderung besteht darin, geeignete Lehrerinnen und Lehrer zu finden, die auch bereit sind, im ländlichen Raum zu arbeiten“, erklärte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um die Lücken zu füllen.“

Rund 100 bislang befristet angestellte Lehrkräfte konnten dauerhaft in den Schuldienst übernommen werden. Zudem können seit diesem Jahr Personen, die kein Lehramtsstudium absolviert haben, auch in Grundschulen und in den weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I eingestellt werden. Bislang war dieser Direkteinstieg nur in Beruflichen Schulen möglich. So konnte das RP bereits 19 Direkteinsteiger für die sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren gewinnen. Darüber hinaus werden neben Vertretungslehrkräften auch pädagogische Assistenten zur Unterstützung des Lehrpersonals eingestellt.

Schülerzahlen in den einzelnen Schularten

Am Montag beginnt an den 863 öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg für fast 280.000 Schülerinnen und Schüler und rund 23.600 Lehrkräfte wieder der Schulalltag. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von rund 5000 Schülerinnen und Schülern. Dazu zählen auch 11.500 geflüchtete Kinder und Jugendliche in Vorbereitungsklassen, darunter rund 6500 aus der Ukraine. Für die Beschulung Geflüchteter wurden zum neuen Schuljahr 217 Lehrkräfte mit Jahresvertrag eingestellt.

21.628 Erstklässler werden an den Grundschulen eingeschult. Beim Übergang in die fünfte Klassenstufe der öffentlichen weiterführenden Schulen liegt die Zahl der Anmeldungen insgesamt bei rund 18.101 Schülerinnen und Schülern. Davon starten 1561 Schülerinnen und Schüler in einer Haupt- oder Werkrealschule. Für die Realschul-Eingangsklassen haben sich 6526 Schülerinnen und Schüler angemeldet. An den öffentlichen Gymnasien werden in diesem Jahr 7214 Fünftklässler und an den Gemeinschaftsschulen 2800 Fünftklässler erwartet. Zudem starten 3656 Schülerinnen und Schüler in die Eingangsklasse (elfte Klasse) eines beruflichen Gymnasiums und haben sich damit für den neunjährigen Weg zum Abitur entschieden.

Wie sieht es bei der Einstellung von Lehrkräften aus?

Zum neuen Schuljahr konnten bislang 1804 Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden und somit über 250 Personen mehr als im Vorjahr. Sie ersetzen pensionierte Lehrkräfte, schwangere Lehrerinnen, Personen in Elternzeit sowie Erkrankte. Von den Neueinstellungen verteilen sich 615 auf den Grundschulbereich, 468 wurden an Schulen der Sekundarstufe I eingestellt, 240 an den Gymnasien, 16 Gymnasiallehrkräfte an Gemeinschaftsschulen, 299 an den Beruflichen Schulen und 166 an den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.

Bei den eingestellten Lehrkräften handelt es sich in 961 Fällen um Lehrerinnen und Lehrer mit einem befristeten Vertrag. Unter diesen sind 68 Pensionäre und 610 Personen ohne Lehrbefähigung, die die Voraussetzungen für eine unbefristete Einstellung nicht erfüllen.

190 Stellen (Vorjahr: 201) konnten aufgrund des Mangels an Bewerberinnen und Bewerbern bisher nicht besetzt werden. Dies betrifft in erster Linie die Grundschulen, gefolgt von den Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen sowie den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.

Die Lage im Landkreis

Laut den Listen des Regierungspräsidiums gibt es für den Landkreis Konstanz insgesamt 295 neue Lehrkräfte und es gebe damit nach jetzigem Stand nur zwei unbesetzte Stellen, und diese im Bereich Sonderpädagogik.
Für den Grundschulbereich konnten 60 neue Lehrkräfte gewonnen werden, davon allerdings 40 mit befristetem Vertrag als Quereinsteiger und reaktivierte Pensionäre. In der Sekundarstufe 1 kommen 59 Lehrkräfte dazu, davon auch 46 mit befristetem Vertrag!  Im Bereich der Sonderpädagogik gibt es 21 neue Lehrpersonen, nur eine davon mit befristetem Vertrag. Für den Gymnasialbereich werden am Montag 19 neue LehrerInnen beginnen, sieben davon mit befristetem Vertrag als "Nichterfüller". Bei der Gymnasialstufe der Gemeinschaftsschulen gibt es eine neue Lehrkraft. Die Berufsschulen bekommen  44 neue Lehrkräfte, darunter auch fünf Pensionäre mit einer "Ehrenrunde". Das Schulamt wird die in seinen Bereich fallenden neuen Lehrpersonen am Freitag in Engen vereidigen, wurde von dieser Seite aus angekündigt.

Quellen: RP Freiburg, Pressestelle Heike Spannagel, Kultusministerium BW

Autor:

Presseinfo aus Singen

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