Risiko vorzeitiger Schließung für Bädergesellschaft zu groß
Traglufthalle an der Therme wird diesen Winter nicht aufgebaut

Halle | Foto: Die Traglufthalle bei der Konstanzer Therme wird es diesem Winter nicht geben. swb-Bild: Sparta Konstanz/ Picasa
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Konstanz. Die Traglufthalle über dem 50-Meter-Becken der Bodensee-Therme Konstanz wird in diesem Jahr nicht aufgebaut. „Wir haben uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen. Es ist vor allem völlig offen, ob und in welcher Form die Bäder im Land diesen Winter überhaupt geöffnet bleiben dürfen. Aber wir brauchen jetzt Planungssicherheit“, sagt Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz (BGK). Der Bäderbeirat hat in seiner Sitzung am Mittwoch zugestimmt.

Die Situation der Bäder in Deutschland bleibt schwierig. Robert Grammelspacher: „Viele Bäder sind nach wie vor geschlossen. Die Landesregierung überarbeitet zudem aktuell die Verordnung. Dies birgt die Gefahr weiterer Einschränkungen im Betrieb der Bäder, gerade auch vor dem Hintergrund steigender Neuinfektionen im Land.“ Es ist weiter unklar, ob die Traglufthalle infolge der erhöhten Aerosolbildung überhaupt in Betrieb gehen dürfte. Die BGK wartet nach wie vor auf eine Empfehlung des Landesgesundheitsamtes.

Hinzu kommen finanzielle Aspekte. „Die Tatsache, dass Bäder über einen langen Zeitraum geschlossen bleiben mussten und seit Wiedereröffnung nur eine begrenzte Zahl an Gästen zugelassen sind, hat auch uns finanziell stark zugesetzt“, berichtet Grammelspacher. In der Therme und im Rheinstrandbad sind insgesamt deutlich geringere Besucherzahlen und entsprechend weniger Einnahmen bei gleichzeitig höheren Kosten als in gewöhnlichen Jahren zu verzeichnen. Es wird damit gerechnet, dass die Einnahmen in diesem Jahr um rund eine Million Euro niedriger sein werden als geplant. „Der Aufbau und Betrieb der Traglufthalle unter ungewissen Bedingungen würden somit in keinerlei Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen“, so der Bäder-Chef.

Das 50-Meter-Becken im Freibad bleibt bis zum 25. Oktober geöffnet. Im Hallenbad am Seerhein haben Grundschulen und die Vereine Priorität, um den wichtigen Schwimmunterricht für Kinder zu sichern. Durch eine Ausweitung der Betriebszeiten wird außerdem versucht, der Öffentlichkeit Schwimmzeiten einzuräumen. Die Feinabstimmung mit Schulen und Vereinen beginnt umgehend. Da Inhaber von Bäderpässen diese nicht wie gewohnt nutzen können, wird auf Wunsch der Zeitwert erstattet. Die Details dazu wird die BGK noch bekanntgeben.
Robert Grammelspacher: „Die Bädergesellschaft bedauert ausdrücklich, den Konstanzerinnen und Konstanzern das wichtige Zusatzangebot der Traglufthalle in diesem Winter nicht bereitstellen zu können. Aber das Unternehmen kann angesichts der genannten Entwicklungen nicht anders handeln.“

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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