Neue Begegnungszone am Zollübergang "Kreuzlinger Tor" mit Kunstüprojeit eingeweiht
Zweierlei Grün am Platz der neuen Einigkeit

Kreuzlinger Tor | Foto: Ein gemeinsamer Platz, zweierlei Grün an der Grenze. Im Bild die Konstanzer Kreis- und Stadträtin Zahide Sraikas bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend. swb-Bild: of
  • Kreuzlinger Tor
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Konstanz/ Kreuzlingen. Mit gleich zwei Akten, einer Einweihung und einer Vernissage, wurde die neue Begegnungszone auf dem überdachten Platz des Grenzübergangs "Kreuzlinger Tor" am Freitagabend eingeweiht, der nicht mehr von Autos, aber noch von Fußgängern und Radlern genutzt werden kann. Dass hier zwei Länder am Werk waren ist im Ergebnis freilich nicht zu übersehen. Es sei zwar Grün, aber eben doch zweierlei, wurde gespottet. Trotz aller Beschwörung der Gemeinsamkeiten bleibt die Grenzlinie durch den Farbunterschied doch unübersehbar.

Die Symbolik der Einigkeit der beiden Nachbarstädte an der Grenze wurd freilich trotzdem vielfältig beschworen, vom neuen Kreuzlinger Stadtpräsident Thomas Niederberger und den Konstanzer Bürgermeister Dr. Andreas Osner. Sie steckten sich symbolisch sogar das Wappen des jeweiligen Nachbarn ans Revers und ließen dann zusammen Rosenblätter auf die Gäste regnen. Ein solcher Platz zwischen den Ländern und den Städten müssen nun freilich auch bespielt werden, wünschten sich die Vize-Stadtpräsidentin Dorena Raggenbass und Zahide Sarikas, Stadträtin von Konstanz in ihren Reden im Anschluss.

Nach der politischen Einweihung wurden mit dem Kunstprojekt „Nicht Anfang und nicht Ende“ verschiedene Facetten der Migration innerhalb Europas in den Mittelpunkt gestellt mit Fotos von Florian Schwarz, der bereits den Konstanzer Kunstpreis gewonnen hat und von der Singener Galerie Vayhinger protegiert wird.

Obwohl das Phänomen der Migration so alt ist wie die Menschheitsgeschichte selbst, erscheint esvielen Menschen in Europa dieser Tage als Bedrohung. Schwarz möchte durch den wenigbeleuchteten Aspekt der Binnenmigration ein erweitertes Bewusstsein für das Gesamtphänomen Migration im Kontext Europa schaffen. Sein multimediales Projekt, bestehend aus Fotografien und Textarbeiten, reflektiert die Vision „Europa“ und thematisiert die Grenzen – geistig wie geografisch , die in Zeiten der Identitätssuche dieser Vision entgegenwirken.

Ausgangspunkte sind vier geografische Randgebiete Europas, die die Ausstellung, ähnlich einem Episodenfilm, in mehrere Kapitel unterteilen: Von den endlosen Wäldern Lapplands im Norden, wo der Künstler die Samen, eines der ältesten Völker Europas, besuchte, bis hin zu den Olivenhainen Kretas im Süden; vom portugiesischen Sintra, dem westlichsten Zipfel der EU, in dem er Zugang zu einer Roma-Siedlung bekam, bis hin zu deren östlichsten Grenze, dem Leuchtturm von Solina an der rumänischen Schwarzmeerküste.

Ausgestellt werden die Arbeiten an drei Orten in Konstanz: am Hauptzoll zwischen Konstanz und Kreuzlingen; an der Konzertmuschel im Stadtgarten und an der Außenfassade der Mensa der HTWG. Die breit gefächerte Auswahl der Ausstellungsorte ermöglicht eine Begegnung mit diesem Projekt indiversen Kontexten wünscht sich auch der Künstler.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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