Neue Ausstellung des Kunstvereins Radolfzell
Der besondere Reiz der Gegensätze

Patrizia Kränzlein: Licht aus tiefem Schwarz. | Foto: Ute Mucha
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  • Patrizia Kränzlein: Licht aus tiefem Schwarz.
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Radolfzell. Den besonderen Reiz der Gegensätze präsentiert die aktuelle Ausstellung des Radolfzeller Kunstvereins "Freie Geste – Strenge Form" mit Werken der KünstlerinnenHeidi Kucher (Stuttgart) und Patrizia Kränzlein (Bietigheim-Bissingen), die noch bis 27. August in Radolfzells "Guter Stube", der Villa Bosch, zu bewundern ist.

In den Räumen im Erdgeschoss strahlen meist großformatige Bilder in leuchtenden Farben, mehrfach übermalt, mit fast archaischen Formen. Erst auf den zweiten Blick sind die Details dieser Kompositionen zu entdecken, die "im Kleinen das gesamte Formenrepertoire von Heidi Kucher aufzeigen", wie Wolfram Janzer, Mitglied des künstlerischen Beirats des Kunstvereins, in seiner Einführung erläuterte.

Überraschende Entdeckungen

Ein Kunstgriff, der neugierig macht, Spannung erzeugt und bei genauer Betrachtung immer wieder mit neuen Entdeckungen überrascht.
Einen krassen Gegensatz dazu zeigen die Exponate im Obergeschoss von Patrizia Kränzlein auf. Ihre Zeichnungen und Fotogramme bilden eine "sparsame Gegenwelt", so Janzer. Die Künstlerin gestaltet ihre klaren, geometrischen Formgebilde in den Grundfarben Schwarz und Weiß, lässt aber Nuancen erahnen und schafft so ganz eigene Effekte.

Reiche Bildschöpfungen

Bei den Zeichnungen sind Linolwalze, Bleistift und Lineal ihre Werkzeuge, ihre Fotogramme entstehen in der Dunkelkammer. Sie arbeitet umsichtig, vorausplanend und exakt, spielt mit Schärfe und Unschärfe und lässt "strenge, aber reiche Bildschöpfungen" entstehen. Ihre klaren Arbeiten, die trotz allem schweren Schwarz leuchten, lassen Assoziationen an den französischen Maler und Grafiker Pierre Soulages entstehen, der einst sagte: "Meine Arbeiten spielen nicht mit Schwarz, sondern mit Licht".

Die Ausstellung lockte am Freitagabend zahlreiche Freunde der Kunst, Gönner und interessierte Besucher zur Vernissage, die von Dr. Wolff Voltmer, dem ersten Vorsitzenden des Radolfzeller Kunstvereins begrüßt und vom "Art Club Trio" mit Heike und Jo Strate sowie Andreas Gabelmann musikalisch mit "A night like this" auf die Entdeckung von "Freie Geste – Strenge Form" eingestimmt wurden.
Wolfram Janzer zeigte den Spannungsbogen zwischen den beiden gegensätzlichen Stilformen gekonnt auf und animierte die Gäste in die ganz eigenen Bilderwelten der beiden Künstlerinnen einzutauchen und diese zu entdecken.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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