Gastronomiekonzept keine andere Lücke am See
Ein »kleines Eis« darfs noch sein

Der erste Teil des neuen Molencafés & Restaurant wurde bereits zu Ostern eröffnet. Seither lief auch eine Petition des Kioskbetriebs »Da Toni«, der sich gegen die schon lange angekündigte Schließung in der Nachbarschaft wehrte. | Foto: swb-Bild: Archivbild Mucha
  • Der erste Teil des neuen Molencafés & Restaurant wurde bereits zu Ostern eröffnet. Seither lief auch eine Petition des Kioskbetriebs »Da Toni«, der sich gegen die schon lange angekündigte Schließung in der Nachbarschaft wehrte.
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Radolfzell. Die Würfel sind endgültig gefallen gegen den Eiskiosk mit Pizzeria »Da Toni« an der Radolfzeller Hafenmole. Das Aus für den Betrieb war eigentlich schon seit dem Entwurf des Masterplans für das Radolfzeller Seeufer 2012 gesetzt, nun, kurz vor Toresschluss, hatte der Inhaber noch eine Petition mit über 3.000 Unterschriften für den Erhalt des kleinen Geschäfts am Ausgang der Bahnquerung eingereicht, der dafür sorgte, dass man sich das Anliegen nochmals genau anschaute.

Mit einer durch das Unternehmen RC&P Hotelconsulting erstellen »fachgutachterlichen Stellungsnahme« wird da noch eine kleine Lücke gelassen. Die Experten des Beratungsunternehmens hatten sich die Planungen vorgenommen und auch die bestehende Gastronomie an der Seelinie in Augenschein genommen. Ihr Rat ist klar: Die neue Gastronomie, in die die Hafengesellschaft der Stadtwerke Konstanz derzeit kräftig investiert, hat vertragliche Rechte, keine Konkurrenz in direkter Nachbarschaft haben zu müssen. Der Betrieb, der mit einem erwarteten Volumen von 500 bis zu 1.500 Gästen täglich ausgelegt ist, werde sogar Einfluss auf die Gastronomie der Innenstadt haben und sei zudem ausgelegt, neues Publikum nach Radolfzell zu ziehen, so die Vorstellung in der Sitzung des Gemeinderats. Durch die bereits erfolgten Schritte im Masterplan fürs Seeufer, das eben von Anfang an anders werden sollte als die der anderen Touristenziele Meersburg oder Überlingen, sei das Thema Gastronomie im Grunde genommen durch die Vereins- und Pachtgastronomie wie das Bootshaus, Bora-Hotel und Restaurant und dann eben an der Mole komplett abgedeckt. Mehr Angebot würde da auch für ungesunde Konkurrenz sorgen. Schon an der »Seebar« am Konzertsegel sehen die Zukunftskonzepte nur die »Bar« vor, also nur Getränke und ein paar Snacks.
Die Lücke der Experten liegt nun freilich im selbst gemachten Eis. Denn bei den anderen Anbietern gäbe es aktuell nur fertiges Industrieeis, verpackt aus der Truhe. Wenn man sich die ehemalige ESV-Kegelbahn am Spielplatz und den Kinder-Radtrack in etwa 150 Metern Entfernung ansehe, sei das eine mögliche Lücke für handwerklich gefertigtes Eis, auf das auch viele Menschen Wert legen, statt der Erfrischung von der Industrie. Raumplanungen waren zur Sitzung auch schon parat, die hier auch einen bewirteten Außenbereich für rund 60 Personen als möglich ansehen. Und dafür entschied sich der Radolfzeller Gemeinderat einstimmig auch als weiteren Weg – inklusive erneuertem Spielplatz dort – dies möglich zu machen. Allerdings bedeute das nicht, dass dort der Betreiber von »Da Toni« automatisch weitermachen könne. Die kleine Eisdiele werde man genauso ausschreiben wie die andere Gastronomie, so die Vorlage zur Sitzung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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