Bewegender Jubiläums-Festakt / Geistig Behinderte im Mittelpunkt
Haldenwangschule - ein Singener Kleinod feiert 50-Jähriges

Haldenwangschule Festakt | Foto: Beim Festakt zum 50-jährigen Geburtstag der Haldenwangschule führte Lehrer Michael Wieland ein einfühlsame Interview mit ehemaligen Schülern. swb-Bild: bg
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Singen. Die Singener Haldenwang-Schule unter Leitung von Daniel Baerwind leistet Großes für kleine Menschen mit etwas anderer Gesundheit - und dies bereits seit einem halben Jahrhundert. Zum prominent besetzten Jubiläums-Festakt am Samstag, darunter Mdl Dorothea Wehinger, gab es dafür lobende, dankende und anerkennende Worte sowohl von Bettina Armbruster vom Staatlichen Schulamt, die eindringlich an die positive Entwicklung im mittlerweile weltweiten Behindertenrecht erinnerte und die Rolle und Bedeutung der Haldewangschule als regionaler Garant für eine fortschrittliche Weiterentwicklung hervorhob. Auch Simone Kruthoff vom Träger Landkreis Konstanz lobte die Schule im Namen des Landrates Frank Hämmerle, der im Herbst vor Ort eine Kaiserlinde setzen will.

"Wir sind froh und stolz, eine solche Einrichtung im Landkreis zu haben" so Kruthoff. Zu den gut gelaunten Gratulanten zählte auch Bernd Walz von der Stadt Singen, der ausdrückliche Grüsse von OB Bernd Häusler überbrachte und in Würdigung vielfältiger sportlicher Aktivitäten der Schule ein großes Badetuch mit Logo der Stadt überreichte.

Joachim Weiß, Vorsitzender des Elternbeirats, war der Stolz auf das bislang Erreichte deutlich anzumerken, verbunden mit Dank an alle Lehrer, Schulleiter, Mitarbeiter und verantwortliche Träger. Er wünscht sich, dass die wertvollen Erfahrungen der Sonderpädagogik zunehmend Eingang finden auch in andere Schulformen und freut sich auf die nächsten 50 Jahre gemeinsamer Arbeit.

Mathias Hall vom Förderverein und ehemaliger Schulleiter unterstrich ebenfalls die enge Verbundenheit mit dem Kollegium, Schulteam, den Eltern und "unserer besonderen Schülerschaft". Gemeinsam sei es über vielfältige Aktivitäten gelungen, von der Singener Bevölkerung wahrgenommen zu werden. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk des Stifterehepaares Haldenwang überbrachte Andreas Kunz als neuer Vorsitzender der Stiftung - und löste damit einen Beifallsturm aus: Für die geplante "Grüne Werkstatt" wird es einen Bauwagen, Werkzeug, Unimog oder Traktor geben. Tochter Marie überreichte zudem einen Scheck über 5.000 Euro an Schulleiter Baerwind. Dass sich Investitionen in die Schülerschaft lohnen, bewies das einfühlsame Interview von Michael Wieland mit den ehemaligen Schülern Alex und Erika Sigle sowie Waldemar Fuchs, die alle ihren eigenständigen Weg auch in die Berufswelt gefunden haben. Selbstbewußt wurde deshalb "Du bist das Leben" gemeinsam mit den ehemaligen Schulleitern gesungen.

Der Namensgeber, Karl Georg Haldenwang, Pfarrer auf der Alb und Vorfahr des heutigen Stifters, schuf 1838 die erste Einrichtung für Kinder mit geistiger Behinderung in Süddeutschland. Galten diese Kinder, sofern sie mit ihren Eltern das Nazisystem überlebt hatten, noch bis in die 50iger Jahre als "bildungsunfähig", so war es dem Kampf der "Lebenshilfe" und tapferen Eltern zu verdanken, dass ab 1964 ein Recht auf Schule und Bildung im Ländle gesetzlich verankert wurde - dies ein Fundament auch für die Haldenwangschule, die 1968 mit 8 Kindern startete und 1970 Räume in der alten Maggi-Villa bezog, bevor 1982 der Einzug in das heutige Gebäude erfolgte.

"Singen war immer eine schulfreundliche Stadt", so Harald Baumann, 1. Schulleiter an der "Hawa", wie er sie liebevoll nennt. Er zeigt sich mit seinen Nachfolgern Moser und Hall begeistert über den heutigen Status mit 120 Kindern im Stammhaus und weiteren 57 in 11 Inklusionsklassen an 7 Schulstandorten, wie Schulleiter Daniel Baerwind stolz berichtete. Er wies die Gäste in seiner nachdenklichen, zukunftsorientierten Rede auf eine bereits bestehende Wohnklasse mitten in Singen hin, kündigte Berufsvorbereitende Maßnahmen in Engen sowie eine Werkstattklasse in Kooperation mit der Stadt Singen und dem Forstamt an.

Eingerahmt von der hauseigenen Schülerband "Poquitos" und begleitet vom "Jazz for Two"- Duo mit Kajetan Berlinger und Dr. Wilfried Kratzer führte er gekonnt durch ein tolles Geburtstags-Programm, das lange in Erinnerung bleiben wird - gerade auch den zahlreichen Schülern mit etwas anderer Gesundheit.

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Stefan Mohr
redaktion@wochenblatt.net
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Singen

Haldenwangschule, Daniel Baerwind, Frank Hämmerle, Stiftung, Matthias Hall


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20323Mon, 25 Jun 2018 20:15:00 +0200FDP kritisiert »antriebslose Politik«https://www.wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/fdp-kritisiert-antriebslose-politik/
Kreisverband nominiert Richard Atkinson zum Europakandidat
Dr. Florian Toncar, Richard Atkinson, Elke Bass und MdL Jürgen Keck auf der Kreisversammlung der FDP in Konstanz. swb-Bild: pr


Konstanz. Bei der Mitgliederversammlung des Kreisverbannds der FPD gab es zwei Höhepunkte. Zum einen haben die Liberalen ihren Kandidaten für die Wahlen zum europäischen Parlament nominiert. Einstimmig wurde Richard Atkinson aus Radolfzell zum Europakandidaten nominiert. In seiner Rede hat er gleich einige seiner europäischen Themen angesprochen, wird berichtet.

Er sieht das Problem mit den griechischen Finanzen noch lange nicht gelöst. Und weist auch darauf hin, dass die Verwaltung und Regierung in Griechenland stärker unter Druck gesetzt werden sollten. Die Bürgerinnen und Bürger sind nicht die Hauptschuldigen an der Finanzlage des Landes. Das Thema der Flüchtlinge in Deutschland und europaweit sieht er ebenfalls als noch lange nicht gelöst an. Er steht zur Forderung der FDP, dass man ein Einwanderungsgesetzt benötigt. »Auch wir müssen bestimmen können, wen wir als Arbeitskräfte in unserem Land brauchen«, so Atkinson. Menschen, welche humanitären Schutz benötigen, sollten diesen auch gewähren bekommen. Richard Atkinson ist gebürtiger Brite, hat aber seit langem die deutsche Staatsangehörigkeit.

Er gab den Liberalen in Konstanz zudem einen Einblick, wie es in Großbritannien zur Brexit-Abstimmung kam und woher das Abstimmungsergebnis rührt. Hier sieht er eine Mitschuld auch bei Kanzlerin Angela Merkel. Die Frage aus dem Publikum ob er selbst für den Brexit gestimmt hätte verneinte er.

Die Anwesenden Mitglieder der Kreis-FDP folgten im Anschluss gespannt den Ausführungen von Dr. Florian Toncar. Der Termin mit MdB Toncar war zwar schon länger vereinbart, aber dieser fand nun just in der Zeit statt, in der es extrem spannend in Berlin ist.

Toncar spannte einen Bogen von den neuen Beziehungen zu den USA unter Präsident Trump über Macron, der neuen Schwung in Frankreich gebracht habe, bis zu der Antriebslosigkeit der Regierung in Deutschland.

Toncar nahm auch das Flüchtlingsthema auf und forderte vor seinen Zuhörern die Regierung auf, das Schengener Abkommen wieder in Kraft treten zu lassen. „Die Bevölkerung erwartet von der Regierung eine Lösung und kein weiter so“, so Toncar wörtlich. Den Vorwurf der Antriebslosigkeit unterstrich er auch beim Thema Digitalisierung. „Wenn Sie sich in einem Funkloch befinden, melden Sie dies über der App an das Ministerium. Doch melden Sie mal etwas in einem Funkloch“, so Toncar. Jürgen Keck MdL, ergänzte, dass auch endlich in den Schulen die digitale Welt Einzug halten müsse, dies aber sinnvoll. So forderte er konkret, eine Bildungsplattform, welche neben einer Mediathek Schülern und Lehrern einen sicheren Raum zum Austausch, zur Bearbeitung von Aufgaben und zur Speicherung von Materialen bietet.

Florian Toncar zeigte auch am Beispiel der Steuerlast, die Antriebslosigkeit der Regierung. Die Unternehmenssteuer sei in Deutschland mit die Höchste weltweit. Er forderte weiterhin die Forschung in den Betrieben steuerlich zu fördern, wie zum Beispiel bei unseren Nachbarn in Österreich.

Die Liberalen im Kreis waren sich einig, wie auch Jürgen Keck, der örtliche Landtagsabgeordneter unterstrich, „wir benötigen dringend ein Umdenken in der Steuerbelastung der Bürger.

Auch im Wohnungsbau sieht der Gast noch Potential, es fehlen überall Wohnungen, auch hier im Kreis. Wenn man zum Beispiel durch Abschreibungen das Geld in den Wohnungsmarkt lenken könne, dann profitierten alle davon, ist sich Toncar sicher. Dann würden wieder mehr Wohnungen gebaut und somit haben Investoren und Wohnungssuchende etwas davon.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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