Bundesweiter Warntag am 8. Dezember
Im Katastrophenfall bestens informiert sein

Die NINA-App ist eine der vielen Wege, über die die BürgerInnen im Landkreis am bundesweiten Warntag informiert werden. | Foto: Montage_Nina Warn-App_Editorial_Use_Only_keBu.Medien_awaygy_Alexander Limbach-stock.adobe.com
  • Die NINA-App ist eine der vielen Wege, über die die BürgerInnen im Landkreis am bundesweiten Warntag informiert werden.
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Landkreis Konstanz. Was passiert im Katastrophenfall? Über welche Kanäle werde ich von meinem Wohnort aus informiert? Am Donnerstag, 8. Dezember, findet nach 2020 wieder ein bundesweiter Warntag von Bund und Ländern statt, um die Menschen in Deutschland über Warnsysteme zu informieren und zu sensibilisieren.

Eine Warnung über eine potenzielle Gefahr geht raus, doch niemand bekommt es wirklich mit. Wenn man selbst in diesem Gebiet lebt, ist es umso ärgerlicher, wird man nicht rechtzeitig oder gar nicht darüber informiert. Zu diesem Zweck führt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) seit 2020 den bundesweiten Warntag aus. Hierbei werden verschiedene Warnsysteme für den Bevölkerungsschutz getestet. Dabei senden die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte ab 11 Uhr auf unterschiedlichen Wegen eine Warnmeldung an die Bevölkerung – beispielsweise über das Radio und das Fernsehen, digitale Stadtanzeigetafeln oder die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes (NINA-App). Auf diese Weise werden die technischen Abläufe im Fall eines Alarms und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen hin überprüft. Im Nachgang werden von den Verantwortlichen gegebenenfalls Verbesserungen vorgenommen und so das System der Bevölkerungswarnung sicherer gemacht. So auch im Landkreis Konstanz, der sich mit nahezu allen Kommunen in diesem Jahr wieder daran beteiligt.

Seit dem Mauerfall keine Sirenenanlagen mehr in Singen

„Gerade in der aktuellen Zeit ist es ein ganz guter Moment, um die Bürger darüber zu informieren“, erläutert Stefan Schüttler, Beauftragter für den Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement der Stadt Singen sowie Kommandant der städtischen Freiwilligen Feuerwehr (FFW). Die Bürgerschaft solle verstehen, aus welchem Grund die Sirenen ausgelöst werden, so Schüttler weiter. In Singen selbst werde man ihm zufolge mit zwei mobilen Sirenenanlagen aktiv werden. Eine davon wird den Weg nach Überlingen am Ried und wieder zurück in die Innenstadt auf sich nehmen, die andere fährt über die Innenstadt in die Stadtmitte und schließlich in die Nordstadt. Der Grund dafür sei laut Schüttler der Mangel an fest installierten Sirenenanlagen: „Seit den 1980er/90er Jahren gibt es keine Sirenenanlagen mehr in Singen, jedoch werden wir Ende 2023 wieder welche anschaffen.“ Uwe Hartmann, Kommandant und Pressesprecher der FFW Stockach geht diesbezüglich noch ein bisschen weiter: „Nach dem Kalten Krieg wurden Sirenen nur noch zur Alarmierung der Feuerwehr und zur Katastrophenwarnung verwendet.“ Für Stockach könne er sagen, dass man derzeit über keine Sirenenanlagen verfüge, man jedoch zeitnah wieder welche zulegen möchte. Zudem wolle man laut Hartmann im Landkreis bald digitale Sirenenanlagen an die Rettungsleitstelle einschleusen, um die Bürger in Zukunft somit anhand eines automatisierten Vorgangs besser auf dem Laufenden zu halten: "Die Flutkatastrophe im Ahrtal und der Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie wichtig solche Warnungen für die Bevölkerung in Zukunft sind." Auch in Radolfzell habe man laut Feuerwehrkommandant Helmut Richter das Problem der fehlenden Sirenenanlagen, möchte die BürgerInnen trotzdem bestmöglich informieren: „In einem Schadenfall wird die Stadt Radolfzell gegebenenfalls über Social-Media-Kanäle und die Homepage der Stadtverwaltung Warnmeldungen sowie Informationen verbreiten und ergänzen.“ Man werde, so Richter fortführend, bei Bedarf wie vor kurzem bei der aufgetretenen Trinkwasserverunreinigung in Böhringen auch Lautsprecherdurchsagen mit Feuerwehreinsatzfahrzeugen durchführen.

Meldungen via Cell Broadcast neu beim Warntag

Neu ist beim diesjährigen Warntag die Aussendung der Meldungen via Cell Broadcast. „Hierbei wird über Sendemasten ermittelt, in welchem Bereich Gefahr auftreten könnte. Die erhaltenen Signale werden über die Maste, die mit vielen Netzwerken verbunden sind, per SMS oder über eine App zu Beginn um 11 Uhr und am Ende um 11:45 Uhr an die Handys gesendet“, sagt Hartmann. Die Schwierigkeit bestehe seiner Erläuterung nach darin, dass nicht klar ist, ob diese Signalausstrahlung bei allen Netzbetreibern möglich sei. Laut Stefan Schüttler gelte es seitens der BürgerInnen, Ruhe zu bewahren: „Man muss nicht direkt in Panik verfallen, da es sich hierbei um einen Probealarm handelt und somit keine Gefahr in Aussicht ist.“

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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