Kreishandwerkerschaft ehrt ihre 40er in der Alten Kirche Volkertshausen
Kein goldender Meisterbrief für den Bürgermeister

Goldene Meister | Foto: Voller Stolz stellten sich 42 anwesende der insgesamt 53 „Goldenen Meister“ sowie eine ebenso geehrte Meisterin zum Gruppenbild beim großen Festakt der Kreishandwerkerschaft in Volkertshausen, zusammen mit Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender (vordere R
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Volkertshausen. Vor 40 Jahren hatten 53 Handwerker/innen aus dem Landkreis Konstanz in insgesamt 17 Gewerken ihre Meisterprüfung abgelegt. Viele hatten danach eigene Unternehmen gegründet und Verantwortung für den Wirtschaftsstandort Deutschland übernommen. Weitere nutzten den Meisterbrief für andere erfolgreiche Karrierewege und engagierten sich seither vielfach auch ehrenamtlich. Mit einer würdevollen, von der Jugendkapelle des Musikvereins untermalten Feier in der ‚Alten Kirche‘ in Volkertshausen ehrte die Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee die Jubilare. Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender drückte, auch im Namen des erkrankten Handwerkskammerpräsidenten Gotthard Reiner, seinen großen Respekt vor der Lebensleistung der Geehrten aus. Er spannte den Bogen von meisterlichem Können, Erfahrung und einem souveränen Handwerk bei nicht immer einfachen Rahmenbedingungen bis zu den Herausforderungen unserer Zeit: „Handwerk ist noch nie stehen geblieben. Es war immer ein Teil der Veränderung. Handwerk will und wird auch die Zukunft mitgestalten!“

Er überreichte zusammen mit seinem Stellvertreter Helmut Lempp sowie den Obermeistern und einer Obermeisterin der Innungen die Auszeichnungen in Gold für 40 Jahre handwerkliche Meisterleistung. Unter den Jubilaren waren auch teilweise Weggefährten und Freunde der Gratulanten mit dabei. Hausherr und Bürgermeister Alfred Mutter begrüßte die Festgäste mit gewohntem Temperament im schönen Ambiente des gemeindeeigenen Veranstaltungshauses – vermutlich zum letzten Mal in der Funktion des Bürgermeisters. Hansjörg Blender lobte dessen Engagement und bedauerte, dass der Rathauschef nun die 40 Jahre nicht vollbekomme und damit leider den verdienten ‚goldenen Bürger-Meisterbrief‘ verpasse.

Ähnlich wie heute gab es auch 1978 für die damals jungen Meister/innen viele Unwägbarkeiten und Ängste. Neue Technologien kamen auf, politische Veränderungen und terroristische Attacken trieben die Gesellschaft um. Heute gibt es neuerliche politische und gesellschaftliche Veränderungen. Rasant geht es beispielsweise bei der Digitalisierung und dem Handwerk 4.0 voran. Themen, die auch die Kreishandwerkerschaft und Innungen wie auch die Handwerkskammer sowie ihre Landes- und Bundesverbände umtreiben. „Nicht nur im Betrieb, auch in der Ausbildung beschäftigen wir uns damit beinahe jeden Tag und gestalten den Wandel aktiv mit“, erklärte der Kreishandwerksmeister.

Zur Bedeutung des Handwerks in der Gesellschaft betonte der Festredner und Kreisseniorenratsvorsitzende Dr. Bernd Eberwein, dass die von Beginn an freie Handwerkerschaft ein Korrektiv gewesen sei und politischen Einfluss hatte. Er habe auch heute in das freie Handwerk und seine Vertreter großes Vertrauen, dass es extremen politischen Strömungen widerstehen könne. „Man hört auf Sie“, appellierte Eberwein an die gesellschaftspolitische Verantwortung der anwesenden Handwerker/innen. Gemeinsam mit weiteren Repräsentanten stellte er die 60+Initiative des Handwerks vor, die mit mittlerweile über 100 speziell qualifizierten und zertifizierten Betrieben auf die besonderen Bedürfnisse und Wünsche älterer und behinderter Personen eingeht. Ein besonderer Dank galt hierbei den Gründern der Initiative für den Landkreis Konstanz, Fredis Feiertag, ehemalige Kreisseniorenratsvorsitzende und Rainer Kenzler, damaliger Kreishandwerksmeister. Abschließend rief Herbert Buhl, selbst Inhaber des Goldenen Meisterbriefs und heute 60+Sprecher im Kreisseniorenrat, die Jubilare auf, ihre Kompetenz und Erfahrung in diese wirksame Initiative mit einzubringen.

Folgende "Goldener Meister" konnten geehrt werden:

Augenoptiker:Fritz Kieninger, Stockach. Bäcker: Günter Künz, Singen. Elektro-Installateure: Alfred Deggelmann, Reichenau; Hans-Joachim Graumann, Konstanz; Wilfried Huber, Radolfzell; Franz Ketterer, Stockach; Jürgen Längle, Radolfzell. Radio-Fernsehtechniker: Ulrich Binna, Gottmadingen; Edgar Dietrich, Stockach; Siegfried Kentischer, Tengen. Fleischer: Max Köhler, Stockach; Klaus-Dieter Stahlkopf, Radolfzell. Fliesen-, Platten- und Mosaikleger: Dieter Rudolf, Konstanz. FriseurInnen: Beate Furchheim, Bodman-Ludwigshafen; Karin Schumm, Radolfzell. KFZ –Mechaniker: Karl-Heinz Auer, Stockach; Nikolaus Billinger, Rielasingen; Josef Fugel, Hohenfels-Mindersdorf; Jürgen Grüninger, Rielasingen; Ernst Haidlauf, Hohenfels; Klaus-Günter Huber, Konstanz; Berthold Jäckle, Hilzingen-Schlatt; Joachim Konrad, Stockach; Hans-Georg Litterst, Öhningen; Klaus Ruther, Stockach; Hermann Schrott, Radolfzell. Landmaschinenmechaniker: Bernhard Brachat, Gottmadingen. Maler- und Lackierer: Bernd Liebl, Hilzingen; Hans-Peter Mayer, Gaienhofen. Maurer: Hans-Joachim May, Eigeltingen; Bernhard Paul, Aach. Metall/ Maschinenbau: Werner Demmler, Radolfzell; Günter Hugo Eppler, Singen; Lothar Jäckle, Hilzingen. Metallbau: Wolfgang Dietrich, Singen; Egon Kenke, Radolfzell. Werkzeugbau: Gunther Lotsch, Gailingen. Sanitär/ Gas- und Wasserinstallateur: Harald Bach, Engen; Werner Faaß, Mühlhausen-Ehingen; Werner Giolda, Gottmadingen; Hansjörg Keller, Konstanz; Hubert Kessinger, Hilzingen; Paul Sulger, Konstanz; Siegfried Welte Öhningen. Zentralheizungs- und Lüftungsbauer: Wolfgang Hehl, Konstanz. Schreiner: Gustav Bergmann, Konstanz; Gerold Bisinger, Steißlingen. Stuckateur: Guenter Scheideck, Konstanz. Zahntechniker: Wilja Stuck, Gottmadingen. Zimmerer: Edgar Heine, Mühlingen; Pirmin Mohr, Engen; Berthold Schneider, Reichenau; Rainer Wester, Bodman-Ludwigshafen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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