Neujahrsempfang der Kreis-FDP
Liberale gehen mit Optimismus in ein herausforderndes Jahr

Beim Neujahrsempfang des FDP-Kreisverbands Konstanz sprechen Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, und Kreisvorsitzende Birgit Homburger über die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen. swb-Bild: Tobias Lange
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Landkreis Konstanz. Beim traditionellen Neujahrsempfang der Kreis-FDP am Dreikönigstag war der Blick auf die Zukunft gerichtet: die Zukunft Deutschlands, aber auch die der FDP. Mit Professor Karl-Heinz Paqué, dem Vorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit, war ein Gastredner eingeladen, der die Voraussetzung für eine zukunftsfähige Bundesrepublik in den aktuell stürmischen Zeiten beschrieb. Zudem berichtete die Kreisvorsitzende Birgit Homburger was im Jahr 2023 ansteht.

„Die FDP im Kreis Konstanz sieht das Jahr '23 als Aufbruch für das Jahr '24“, sagte Birgit Homburger. Denn es stehen wieder Kommunalwahlen an. „Wir haben das Ziel, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, zur Wahl anzutreten.“ Denn die Liberalen wollen wieder „eine tolle Kreistagsfraktion und gute Gemeinderäte und Stadträte“ bilden.

Krieg und Fachkräftemangel

Die derzeitige Situation in der Ukraine und die daraus folgenden Auswirkungen auf Deutschland betrachtete die Bundestagsabgeordnete Ann-Veruschka Jurisch in ihrem Redebeitrag. „Wir erleben eine erschreckende Zeitenwende“, sagte sie. Anstatt sich ganz auf die Aufarbeitung der Coronakrise konzentrieren zu können, müsse sich die Regierung mit dem Krieg in der Ukraine und die steigenden Lebenserhaltungs- und Energiekosten auseinandersetzen. Gerade in diesem Jahr müsse man sich auf die Wirtschaft konzentrieren, die das Geld für Investitionen und Entlastungen erst erwirtschaften müsse. Dazu gehört für sie eine richtige Einwanderungspolitik, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und eine Anpassung der Bildungspolitik, um den Stellenwert beruflicher Schulen wieder zu erhöhen.

Bei der Frage, wie Deutschland zukunftsfähig bleiben kann, sieht Karl-Heinz Paqué fünf Schwachstellen, an denen gearbeitet werden müsse. Zunächst sieht auch er einen Arbeitskräftemangel, der sich in Zukunft noch verschlimmern werde. Denn die Baby-Boomer verschwinden und eine wesentlich kleinere Generation rücke nach. „Deswegen brauchen wir richtige Zuwanderung.“ Die FDP sieht hier ein System nach kanadischem Vorbild vor, bei dem für Kriterien wie Ausbildung, die beruflichen Qualifikationen, die Sprachfähigkeit oder die Berufserfahrung Punkte vergeben werden. Ab einer gewissen Punktezahl qualifiziert man sich dann für die Einwanderung.

Optimismus für die Zukunft

Die weiteren Engpässe sieht Paqué bei der Verkehrsinfrastruktur, den langen Verfahrensdauern für Genehmigungen, die Digitalisierung, um die es in Deutschland „wie in einem Entwicklungsland“ stünde und die schwache Gründerkultur. Dies seien die Herausforderungen, die die Liberalen gezielt ins Visier nehmen wollen. „Das Jahr 2023 wird spannend.“

Was der Liberale aber ablehnt, ist ein Verfallen in Defätismus. „Wenn sich junge Menschen als 'Letzte Generation' organisieren, dann ist das eine sehr traurige Vorstellung“, sagte er. Das zeige eine Geisteshaltung, die sagt, dass nichts mehr kommt. Stattdessen müsse der nächsten Generation ein fruchtbarer Boden hinterlassen werden. Frei von Raubbau an den Finanzen, an der Wirtschaft oder dem Klima. „Die Zukunft glaubt an uns“, versicherte Karl-Heinz Paqué. „Das ist eine Grundeinstellung, die mir besser gefällt.“

Neben Vorträgen gab es beim diesjährigen Neujahrsempfang auch einige Ehrungen. Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte Kreisvorsitzende Birgit Homburger Volker Oppermann und für 40 Jahre Mitgliedschaft Sigmar Schnutenhaus. Für 50 Jahre Mitgliedschaft bei den Liberalen wurde an diesem Abend Helmut Neimeier geehrt und für 60 Jahre Ulrich Blum. Ehrende Worte gab es auch für Johannes Hartwich, der 2023 nach 13 Jahren aus dem Konstanzer Gemeinderat ausgeschieden ist.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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