Dorothea Wehinger MdL und BLHV-Kreisvorsitzender Stefan Leichenauer im Austausch
»Mehr Regionalität wagen« – Vom Schwinden der Schlachthöfe bis zur Marke Hegau

»Mehr Regionalität wagen« – Vom Schwinden der Schlachthöfe bis zur Marke Hegau | Foto: Dorothea Wehinger MdL und BLHV-Kreisvorsitzender Stefan Leichenauer im Austausch.
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Landkreis Konstanz. Die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger traf sich kürzlich mit Stefan Leichenauer, der seit Herbst 2021 neuer Kreisvorsitzender des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands ist, um sich über die aktuellen Herausforderungen für die Landwirtschaft im Landkreis Konstanz auszutauschen.

Große Sorge bereite dem Landwirt derzeit das Schwinden vieler Schlachtstätten im Landkreis Konstanz. Für die regionale Wertschöpfung sei es von großer Bedeutung, diese im Umkreis zu fördern und zu verhindern, dass weitere Schlachthöfe geschlossen werden: »Wenn wir Regionalität und Tiertransporte mit nur geringer Fahrstrecke wollen, müssen wir für Schlachtstätten in der Region kämpfen«, so Stefan Leichenauer.

Dass diese Botschaft auch beim Verbraucher ankommen müsse, darüber waren sich Dorothea Wehinger und er einig. »Im Endeffekt ist nichts gewonnen, wenn wir Biofleisch kaufen, die Tiere aber zur Schlachtung einmal quer durch Südbaden gefahren werden müssen. Beim Klimaschutz müssen wir ganz praktisch denken, kürzere Wege bedeuten weniger Emissionen und zudem weniger Stress für die Tiere. Auch beim Thema Schlachten müssen wir mehr Regionalität wagen!«, so die Landtagsabgeordnete.

Sie sicherte ihm zu, sein Anliegen nach Stuttgart mitzunehmen und ihn bei der Förderung regionaler Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu unterstützen. Das Thema Streuobstwiesen, über das die Abgeordnete bereits eine Veranstaltung gemacht hatte, blieb auch beim Austausch im Wahlkreisbüro nicht unerwähnt.

Leichenauer wie Wehinger bedauern das Schwinden von Streuobstwiesen, die den Hegau – laut Leichenauer »eine der schönsten Regionen der Welt« –veredeln. »Streuobstwiesen sind ein schützenswertes Kulturgut und enorm wichtig für den Tier- und Artenschutz. Dass immer mehr Flächen zugunsten neuer Wohnviertel weichen müssen ist nicht nur schade, sondern eine Entwicklung der wir entgegenwirken müssen«, so Dorothea Wehinger MdL. Ideen gebe es viele.

Leichenauer kann sich einen Obstbaumgürtel um die Kommunen vorstellen. Zudem müssten die Streuobstpatenschaften in Haftungsfragen vereinfacht werden und am wichtigsten so Leichenauer: »Als Landwirt muss es sich wieder rechnen eine Streuobstwiese zu pflegen«.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Erhalt von Streuobstflächen in vielen Bereichen. Es fördert das ehrenamtliche Engagement, indem es Aktivitäten bekanntmacht und vernetzt. Darüber hinaus stellt die Landesregierung ein Bündel an vielfältigen Fördermaßnahmen zur Verfügung und unterstützt Aktionen im Land.Die Diskussion über regionale Wertschöpfung und die Kulturlandschaft mündete in eine Grundsatzdebatte zur Außenwahrnehmung der Region.

Leichenauer warf die Frage auf, warum der Schwarzwald und der Bodensee sich als Marke etablierten, der Hegau aber im Schatten der Schwarzwaldberge stehe und im Bodenseegewässer untergehe. Auch hier waren sich die beiden Gesprächspartner*innen einig, dass mehr für den Hegau als Marke getan werden muss. »Potenzial ist mehr als genug bei uns vorhanden. Wenn wir regionale Landwirtschaft fördern und den Hegau als Produktnamen etablieren, stärken wir den ländlichen Raum und den sanften Tourismus. Verstecken brauchen wir uns im Hegau sicher nicht«, so die Landtagsabgeordnete abschließend.

Quelle: Büro Dorothea Wehinger MdL

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

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