Guck Arbeitswelt
Integration aus vielfältigen Blickwinkeln

Lehrkraft Nadine Gabele, Oliwier Pyszko und Abdul Malek Dawara vor dem Berufsschulzentrum Stockach. | Foto: Juleda Kadrija
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Landkreis Konstanz. Die Integration ist heutzutage ein wichtiger Punkt in unserer Gesellschaft, da Menschen aus verschiedenen Gründen aus ihrer Heimat fliehen und in einem neuen Land Zuflucht suchen, um dort ein neues Leben aufzubauen. Besonders für Kinder ist die Integration an Schulen von großer Bedeutung. Sie ermöglicht es ihnen, eventuelle Sprachbarrieren abzubauen und sich so in ihrem neuen Umfeld zurechtzufinden. Dadurch erhalten sie später einen sanfteren Einstieg in die Ausbildung oder das Berufsleben.

Integration am Berufsschulzentrum Stockach

Auch das BSZ-Stockach setzt einen starken Fokus auf die Ausbildungsvorbereitung von Schüler*innen mit überwiegend Migrationshintergrund. Hierbei werden insgesamt vier Klassen angeboten, von denen drei Klasen ohne Berufs- und teilweise mit geringen Deutschkenntnissen auf das Leben und Berufsleben vorbereitet werden. Bei der vierten Klasse liegt der Schwerpunkt auf den Erwerb der deutschen Sprache. Ziel ist es, dass sie nach ihrem Abschluss eine Ausbildung absolvieren oder eine weiterführende Schule besuchen können. Um die Fähigkeiten und Stärken der Schüler*innen im beruflichen Bereich zu testen, wurde kürzlich das Projekt "Handwerkstatt", initiiert von der Würth Stiftung, ins Leben gerufen.

Das Projekt

"Wir waren für vier Tage mit insgesamt 15 Schülerinnen und Schülern aus vier verschiedenen Klassen auf der Friedrichshafener Hütte in Österreich, die uns von dem Deutschen Alpenverein Sektion Friedrichshafen zur Verfügung gestellt wurde ", berichtet Lehrkraft Nadine Gabele. “Der Schwerpunkt lag hier auf der beruflichen Orientierung der Schüler*innen. Sie hatten die Möglichkeit, verschiedene Handwerksberufe kennenzulernen. Dabei konnten sie zusätzlich ihre Sprachbarrieren abbauen und sich untereinander besser kennenlernen, da dies im normalen Schulalltag oft nicht so intensiv möglich ist.“ Die Resonanz auf das Projekt war durchweg positiv. Schüler*innen aus verschiedenen Ländern, wie zum Beispiel Syrien, Irak oder Polen, konnten sich hier besser kennenlernen und sich untereinander austauschen. Auch Schüler*innen der VAB-Klassen, die ihr erstes Schuljahr dort absolvieren und noch ihre Deutschkenntnisse verbessern müssen, haben mitgewirkt und sich am Ende sehr wohlgefühlt. "Durch das Projekt hatten wir die Möglichkeit, unsere Mitschüler*innen besser kennenzulernen und gemeinsam etwas zu erreichen. Es hat richtig viel Spaß gemacht, da niemand aufgrund seiner Herkunft diskriminiert wurde und wir in dieser Zeit zu einer kleinen Familie zusammengewachsen sind. Verschiedene Angewohnheiten zum Beispiel am Esstisch, dass ich kein Schweinefleisch esse, konnte ich in einem Austausch erläutern und so hat jeder ein gewisses Verständnis für den anderen entwickelt", erzählt Projektteilnehmer Abdul Malek Dawara. "Was ich auch positiv in Erinnerung behalten werde, ist, dass wir alle gut zusammengearbeitet haben. Ich habe auch beim Wände verputzen, Streichen und Fundamentbau viel dazu gelernt", berichtet Projektteilnehmer Oliwier Pyszko begeistert.

Das Ziel

"Das Projekt soll unter anderem das Problem der Ablehnung beheben, wovor sich viele Schüler*innen mit Migrationshintergrund fürchten. Hier konnten die Schüler*innen sehen, dass sie durchaus ihre Deutschkenntnisse verbessern können, um eine berufliche Ausbildung anzustreben", teilt Nadine Gabele mit. Sie konnten viele wertvolle Erfahrungen für ihre berufliche Perspektive mitnehmen. Abdul Malek Dawara weiß nun zum Beispiel, dass er teamfähig ist und macht sich Gedanken über seinen zukünftigen beruflichen Werdegang. Auch Oliwier Pyszko hat durch das Projekt "Handwerkstatt" verschiedene Bauberufe kennengelernt.
"Wir möchten unseren Sponsoren, der Würth Stiftung, dem Deutschen Alpenverein Sektion Friedrichshafen, der Handwerkskammer Konstanz, dem Autohaus Blender, der ETO Magnetic Stockach, der BACHER Edelstahlverarbeitung und STS Spezial-Transformatoren-Stockach, herzlich danken, dass wir dieses Projekt mit so einer positiven Resonanz realisieren konnten. Auch im nächsten Jahr möchten wir die "Handwerkstatt" durchführen, da sich die Schüler*innen wohlgefühlt und daraus einen Mehrwert gezogen haben", berichtet Nadine Gabele.
Die Integration ist heutzutage ein wichtiger Punkt in unserer Gesellschaft, da Menschen aus verschiedenen Gründen aus ihrer Heimat fliehen und in einem neuen Land Zuflucht suchen, um dort ein neues Leben aufzubauen. Besonders für Kinder ist die Integration an Schulen von großer Bedeutung. Sie ermöglicht es ihnen, eventuelle Sprachbarrieren abzubauen und sich so in ihrem neuen Umfeld zurechtzufinden. Dadurch erhalten sie später einen sanfteren Einstieg in die Ausbildung oder das Berufsleben.

Autor:

Juleda Kadrija aus Singen

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