Öffentliche Begehung der Leichtbauhalle
Erstbezug kommende Woche mit etwa 50 Personen

Der künftige Leiter der Mehrfachunterkunft auf dem Rielasinger Festplatz, Frank Reichenbach, beantwortete auch Fragen der Anwesenden. | Foto: Anja Kurz
  • Der künftige Leiter der Mehrfachunterkunft auf dem Rielasinger Festplatz, Frank Reichenbach, beantwortete auch Fragen der Anwesenden.
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Rielasingen-Worblingen/Landkreis Konstanz. Kommende Woche ist es so weit, am Dienstag, 20. Juni, sollen die Geflüchteten aus der Kreissporthalle Stockach umziehen, in die Leichtbauhalle in Rielasingen-Worblingen. Bevor diese dann belegt ist, konnten sich Interessierte am Montag, 12. Juni, noch einen Einblick in die Unterbringung auf dem Festplatz verschaffen.

Ziel der Errichtung war dabei laut Bürgermeister Ralf Baumert, die Sporthalle im Ort freizuhalten. Auch berichtete er vor der Begehung, dass die Personen in Stockach bislang unauffällig seien. Die Leichtbauhalle werde durch das Landratsamt (LRA) betreut, die ebenso Ansprechpartner bei Fragen oder Sorgen sind. Als Vertreter für das Landratsamt anwesend waren am Montag Monika Brumm, Leiterin des Amts für Migration und Integration und Frank Reichenbach, Leiter der Notunterkunft. Nach dem Umzug werde rund um die Uhr Security als Ansprechpartner vor Ort sein.

Maximalbelegung mit 350 Personen

Aktuell sind laut Simon Wenger, der künftig als Sozialarbeiter in der Gemeinschaftsunterkunft arbeiten wird, rund 59 Geflüchtete in Stockach untergebracht. Seine Arbeit umfasse dabei vor allem die Beratung im Bereich Arbeitssuche und Asylverfahren, falls notwendig werde hier im Verlauf eine weitere Kraft eingestellt.
Unter den Geflüchteten befinden sich größtenteils Männer, so Wenger auf Nachfrage, überwiegend aus Afghanistan, sowie aus Nordafrika, Irak, Georgien und den Balkanstaaten. Etwas mehr als 50 Personen ziehen seiner Schätzung nach zunächst nach Rielasingen um, eine Familie etwa werde anderweitig unterkommen. Nach aktuellem Stand werden in der Leichtbauhalle vier Kinder und zwei Frauen unterkommen. Bei Maximalbelegung bietet die Großraumunterkunft Raum für etwa 350 Personen, mit sechs bis zwölf Betten pro Zimmer, nutzen wolle man hiervon zunächst die Hälfte, also eine Belegung von 175 Personen. Noch sind dabei nicht alle Zimmer komplett mit Stockbetten und Spinden ausgestattet.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Mehrfachunterkunft als Schritt vor der Anschlussunterbringung gibt Wenger mit 24 Monaten an. Der Betrieb der Leichtbauhalle ist im Moment für ein Jahr geplant, berichtet Simon Wenger. Sollten dann andere Kapazitäten ausreichend sein, werde die Halle zurückgebaut.

Weitgehend eigenständiges Leben in der Unterkunft

Der künftige Leiter der Unterkunft begleitete eine Gruppe an Besuchern bei der Begehung und beantwortete dabei aufkommende Fragen. So zeigte Frank Reichenbach neben den Zimmern auch einen Nebenraum mit Herden und Waschbecken, wo die Bewohnenden eigenständig kochen können. Separat davon werde es einen Ess- und Aufenthaltsbereich geben, sowie einen Gang von Sanitärcontainern und einen Raum mit Waschmaschinen. Die Bereiche wurden dabei auch entsprechend verteilt, um die Stromversorgung stabil zu halten. Generell ist die Unterkunft so ausgelegt, dass die Menschen hier selbständig leben - waschen, kochen, putzen. Die Container mit den Sanitäranlagen sind im Moment noch so ausgeschildert, dass sich Einrichtungen für Männer und Frauen abwechseln. Den langen Gang werde man jedoch in zwei Bereiche trennen, der ganztägig durch Personal der Security betreut wird. "Wir haben wirklich viele verschiedene Container da", erläuterte Reichenbach die Unterschiede zwischen den Sanitäranlagen, die Duschen seien insgesamt vergleichbar mit denen auf einem Campingplatz.
Geputzt wird der Sanitärbereich eigenständig von den Bewohnenden und auf freiwilliger Basis, klappt dies nicht, ist Reichenbach selbst verantwortlich. Auch ein Hausmeister werde in der Einrichtung nach dem Rechten sehen.

Im Anschluss vor der Halle zeigte sich mancher Anwesender besorgt vor Unruhestiftern unter den Geflüchteten. Reichenbach unterstrich hier die enge Zusammenarbeit mit der Polizei, außerdem berichtete Monika Brumm, dass schon bei der Verteilung darauf geachtet werde, "schwierige Fälle" zu verteilen. Durch eine sonst ruhige Gruppe, könne sich das beruhigend auswirken. Insbesondere Frank Reichenbach stellte sich als Ansprechpartner bei Bedenken und Fragen zur Verfügung.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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