Vorgriff auf die Reduuierung oberirdischer Parkplätze in der Innenstadt
Neues Parkhaus vor Parkraum- und Mobilitätskonzept beschlossen

Parkhaus | Foto: Das nun beschlossene Parkhaus an der Bahnhofstraße mit 320 Plätzen soll in der Fassade wie im Dach komplett begrünt werden. swb-Bild: Schmitt-Förster
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  • Foto: Das nun beschlossene Parkhaus an der Bahnhofstraße mit 320 Plätzen soll in der Fassade wie im Dach komplett begrünt werden. swb-Bild: Schmitt-Förster
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Singen. Recht bald soll die Singener Innenstadt durch ein Parkhaus der Stadtwerke Singen entlastet werden. Für den Bau wird die Stadt Singen den Stadtwerken dabei einen deutlichen Zuschuss für die vorgestellten Baukosten von netto 5,8 Millionen Euro geben. Vor dem Beschluss, der vom Betriebsausschuss der Stadtwerke wie vom Ausschuss für Stadtplanung und Bauen in getrennten Abstimmung zur Empfehlung an den Gemeinderat in der kommenden Woche gegeben wurde, war die Diskussion kontrovers, was sich auch in den Abstimmungsergebnissen zeigte.

Der Betriebausschuss der Stadtwerke stimmte mit 5 zu 7 Stimmen für den Bau im Grundsatz, der Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt mit 6:5 Stimmen für das Projekt. Denn das Parkhaus ist Bestanddteil eines Mobilitäts- wie Parkraumkonzepts für die Stadt Singen, das in der Sitzung erst mal nur durch das Unternehmen Trans Rapp als Vorlage übermittelt wurde, im Detail aber erst in einer Klausurtagung des Gremiums im Januar ausdiskutiert und dann im März beschlossen werden solle. Auf der anderen Seite ist das Parkhaus Teil des Sanierungsgebiets östliche Innenstadt und da drängt die Zeit.

Wolfang Rapp, vom Unternehmen "Rapp Trans" aus Freiburg stellte in der Sitzung das entwickelte Parkraumkonzept vor, aber eben nur als Information. Doch es basiert ja auch auf dem Stadtentwicklungsprozess, der mehr mehr Lebensräume in der Innenstadtvorsieht, deshalb auch eine drastische Reduzierung des Parkraums in der Einkaufsinnenstadt vorsieht, neue Formen der Mobilität dadurch auch fördern soll. Langzeitparklätze sollen zum Beispiel an die Peripherie verlagert werden, denn Arbeitspendlern sei durchaus ein Fußweg von 10 bis 15 Minuten zuzumuten oder die können dann auch für die letzte Meile öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Nach diesem Konzept ist das Parkhaus ein wichtiger Ankerpunkt. Denn das CANO-Parkdeck mit rund 500 Plätzen diene als Zugang in der Stadt natürlich dem Eigenbedarf des Centers.

Volkmar Schmitt-Förster stellte als Planer das Parkhaus vor, als Mitglied des Ausschusses war er wiederum befangen in der Abstimmung. Die Lage ist aus seiner Sicht strategisch günstig. Wichtig war für ihn die Führung zu den Pardecks. Die Höhe von 20 Metern ist an das CANO angelehnt, das in rund 200 Metern Entfernung liegt. 320 Plätze soll es bieten. Die Stahl/ Beton-Konstruktion soll in der Fassade wie auf dem Dach komplett begrünt werden. Dafür müsse man sich aber bewußt entscheiden, unterstrich er, denn das Grün benötige Pflege. Auf Anfrage sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Schwarz, dass nur zum Start erst mal drei E-Tanksäulen realisiert werden sollten. Bei Bedarf könne man aber das ganze Erdgeschoss damit ausstatten. Es seien Leerrohe vorgesehen und beim Brandschutz sei das berücksichtigt.

Stadtrat Walafried Schrott kritisierte, dass man hier den dritten Schritt vor dem ersten tue. Ein Bedarf für das Parkhaus ist für ihn ohne ein Mobilitätskonzept noch nicht erwiesen. Eberhard Röhm von den Grünen forderte eine Vertagung, denn das Mobilitätskonzept solle erst besprochen werden und beschlossen sein. Für ihn besteht auch kein Zeitdruck. Michael Burzinski befand dagegen, dass man in Zeiten von Klimaschutz hier ein Zeichen setzen sollte und auch für lebenswerte Innenstädte, die ja auch von Fridays for Future gefordert würden. Ralf Knittel sieht in der Oststadt ohnehin ein Parkproblem bei dem hier für Entlastung gesorgt werden könnte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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