WOCHENBLATT-Interview mit Bürgermeister Matthias Weckbach Teil 2
Anschlüsse, Ausblicke und Ausschreibungen

BM Matthias Weckbach aus Bodman-Ludwigshafen  | Foto: Matthias Weckbach, der Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, stand dem WOCHENBLATT im Sommerinterview Rede und Antwort.swb-Bild: sw
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Bodman-Ludwigshafen. Im zweiten Teil des Sommerinterviews mit Bürgermeister Matthias Weckbach aus Bodman-Ludwigshafen spricht der Verwaltungschef auch über DSL, Wohnbauprogramme und die Ausschreibung von kommunalen Aufträgen.

WOCHENBLATT: Wie gut ist die Seegemeinde im Bereich DSL aufgestellt?

Matthias Weckbach: Bodman ist per Glasfaser an das Wide-Netz angeschlossen, wir haben einen Provider und betreiben sukzessive den Ausbau. Das Ganze wird innerhalb unseres Eigenbetriebs geleistet. Die Maßnahmen sind teuer, weil wir ständig investieren müssen, aber wir haben doch schon ganz ansehnliche Raten. So haben wir allein im ersten Halbjahr diesen Jahres 18 neue Anschlüsse bekommen. Wir werden mit dem Ausbau der Kaiserpfalzstraße deutlich mehr Anschlüsse hinzubekommen. Insgesamt haben wir im Augenblick etwa 100 Anschlüsse, und es werden in den nächsten beiden Jahren 100 bis 200 neu dazu kommen.

WOCHENBLATT: Klaus Gohl, der Vorsitzende des Gewerbevereins, hat beklagt, dass heimische Unternehmer bei Ausschreibungen zu kurz kommen?

Matthias Weckbach: Nein, das ist nicht der Fall. Wir schreiben öffentlich aus, und selbst wenn wir beschränkt ausschreiben, schreiben wir heimische Unternehmer an. Aber ein Problem aus Sicht der örtlichen Betriebe ist die Größe der Ausschreibungen, die nicht in Einzellose aufgeteilt, sondern in denen sehr viele Gewerke zusammengefasst werden. Und mit dieser Kritik haben die Unternehmen und Klaus Gohl recht. Wir werden künftig verstärkt die Einzelaufteilung in Lose vornehmen, so dass sich auch kleinere Unternehmen beteiligen können. Das ist auch für uns gut, weil wir bessere Preise erzielen.

WOCHENBLATT: Und wie sieht es mit der Wohnbebauung aus?

Matthias Weckbach: Hier planen wir im Herbst Gespräche mit Grundstückseigentümern, um einige 13b-Bebauungspläne auf den Weg zu bringen. Dabei müssen keine naturschutzrechtlichen Ausgleiche geliefert werden, und das Bauland wird somit günstiger. Ein weiterer Vorteil ist, dass wegen der fehlenden Ausgleichsmaßnahmen keine Flächen für die Landwirtschaft wegfallen. Wir werden versuchen, möglichst viele Gebiete zu schaffen, denn die Maßnahme ist zeitlich auf den 31. Dezember 2019 begrenzt. Wir werden zwar Bebauungspläne erstellen, aber wir werden die Baugebiete nicht alle umsetzen. Sie werden zunächst nur auf dem Papier bestehen und dann Schritt für Schritt umgesetzt, wenn sie gebraucht werden.

WOCHENBLATT: Für Bauvorhaben in Bodman-Ludwigshafen gilt ein wohnbaupolitisches Programm. Was sind die wesentlichen Inhalte?

Matthias Weckbach: Das sieht so aus, dass wir unsere Grundstücke nur an bestimmte Kreise vergeben. Wenn wir Mehrfamilien- oder andere Grundstücke haben, dann vergeben wir sie mit einem städtebaulichen Vertrag, der vorsieht, dass 20 Prozent des Wohnraums so bebaut werden muss, dass es den Wohnbauförderrichtlinien entspricht und zehn Prozent eine Miete von 7,50 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen. Dies gilt auch für private Vorhaben, denen wir baurechtlich eine höhere Ausnutzung des Grundstücks gewähren. Darüber hinaus gibt es Vorschriften und Regelungen zur Restriktion von Zweit- und Ferienwohnungen. Das sind umfassende Eingriffe in die Eigentumsrechte, aber im Bereich Wohnen müssen wir aktiv werden.

WOCHENBLATT: Mögliche Neubürger legen auch Wert auf eine gute schulische Infrastruktur. Die Sernatingen-Schule wurde ja extra umgebaut, ist jetzt aber eine reine Grundschule. Werden die ganzen Räumlichkeiten denn benötigt?

Matthias Weckbach: Auch Schule verändert sich. Wir haben jetzt keine 30, sondern 19 oder 21 Schüler pro Klasse und benötigen verschiedene Differenzierungsräume. Darum sind die Räumlichkeiten der Schule gut ausgelastet.

WOCHENBLATT: Im Mai 2019 sind Kommunalwahlen. Befürchten Sie eine AfD-Liste in der Seegemeinde?

Matthias Weckbach: Bei der Bundestagswahl 2017 hat die AfD 13 Prozent der Stimmen in unserer Gemeinde bekommen. Es ist also nicht auszuschließen, dass es auch bei der Kommunalwahl eine AfD-Liste gibt – und wenn dem so ist, dann werden wir damit leben müssen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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