WOCHENBLATT-Interview mit Stefan Keil
Ein Museum für die Fasnet

Kulturamtsleiter Stefan Keil  | Foto: Stockachs Kulturamtsleiter Stefan Keil stand dem WOCHENBLATT Rede und Antwort. swb-Bild: sw
  • Kulturamtsleiter Stefan Keil
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Raum Stockach. »Kultur« ist sein zweiter Vorname. Doch Stefan Keil ist mit seinem Team aus dem »Alten Forstamt« auch für Tourismus, die Stadtbücherei, das Stadtmuseum oder das Archiv verantwortlich. Ein Interview mit dem Stockacher Kulturamtsleiter zu Vorhaben, Vorstößen und Vorgaben.

WOCHENBLATT: Der »Schweizer Feiertag« wird erneut, wie schon 2017, von »Papi‘s Pumpelsq eröffnet?

Stefan Keil: Ja, die Schlagerband um Frontmann Rainer Vollmer hat eine riesige Fangemeinde, der Publikumszuspruch ist riesengroß, und wir werden die gastronomische Versorgung auf dem Gustav-Hammer-Platz erneut, wie schon im Vorjahr, ausbauen und erweitern. Zwei Mal »Papi‘s Pumpels« ist angesichts der Popularität des Ensembles mehr als vertretbar, doch für 2019 haben wir einen anderen »Opener«. Das Stadtfest geht jetzt zum vierten Mal mit dem neuen Konzept unter Federführung der Stadt über die Bühne, und das Gesamtkonzept und das Gerüst stehen und haben sich bewährt.

WOCHENBLATT: Gleichzeitig mit dem Beginn des »Schweizer Feiertags« wird am Freitag, 15. Juni, auch das zehnjährige Jubiläum der Bürgerstiftung gefeiert. Ist diese Anhäufung an Festen zu einem Termin nötig?

Stefan Keil: Das lässt sich alles wunderbar miteinander verbinden. Um 19 Uhr ist die Festeröffnung mit dem Fassanstich, um 19.30 Uhr der Festakt der Bürgerstiftung im Bürgerhaus »Adler Post«. Die »Pumpels« starten ebenfalls gegen 19.30 Uhr und spielen sich so richtig warm, bis die Festveranstaltung der Bürgerstiftung zu Ende ist. Diese wurde eben vor zehn Jahren am »Schweizer Feiertag« gegründet – darum wird das Jubiläum auch im Rahmen des Stadtfestes begangen.


WOCHENBLATT: Beim Straßenfest am Samstag des »Schweizer Feiertags« 2017 waren die Kapellen sehr nahe beieinander, so dass es teilweise zu akustischen Überlappungen kam.

Stefan Keil: Wir haben schon Gespräche mit den Betroffenen geführt, und wir wollen durch größere Abstände hier Abhilfe schaffen. Auch wird die Jugendbühne mit den Bands aus dem Nachwuchsbereich von der Stapelstraße hinauf auf den Vorplatz der St. Oswaldkirche verlegt. Dort wird auch der Stand der Stadtjugendpflege mit der Kletterwand aufgebaut, so dass wir den gesamten Jugendbereich beieinander haben.

WOCHENBLATT: Bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichts für das Stadtmuseum durch Leiter Johannes Waldschütz war auch von einem Fasnachtsmuseum die Rede. Was steckt dahinter?

Stefan Keil: Das Stadtmuseum soll aufgewertet werden – entweder durch eine Erweiterung am jetzigen Standort im »Alten Forstamt« oder durch einen neuen Standort. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber wirtschaftlicher wäre sicher die Erweiterung um die bisherigen Räume der Stadtbücherei und die Suche nach einer anderen Bleibe für die Bibliothek. Mit dem vermehrten Raumangebot, das dann zur Verfügung steht, könnten wir bestimmte Themen wie die Zizenhausener Terrakotten oder eben die Narren ausführlicher präsentieren und nicht nur wie aktuell ausschließlich durch eine mobile Medienstation. Aber das ist noch Zukunftsmusik – einen genauen Zeitpunkt für die Umsetzung dieser Pläne gibt es noch nicht.

WOCHENBLATT: Abgesehen von diesen Plänen – welche Ausstellungen sind im Stadtmuseum geplant?

Stefan Keil: Im Sommer möchte unser Leiter Johannes Waldschütz eine Ausstellung über Stockach im Ersten Weltkrieg und die Revolution 1918 zeigen. Und im Sommer 2019 werden wir Schätze aus der Sammlung von Ehrenbürger Heinrich Wagner mit dem Fokus auf Marc Chagall präsentieren. Hier sind wir auch am Überlegen, ob wir nicht Audioguides zur besseren Vermittlung der Inhalte einsetzen.

WOCHENBLATT: Wie weit ist die Arbeit mit dem Fundus aus dem Hotz‘schen Fotoarchiv gediehen?

Stefan Keil: Wir sind dabei, ausgewählte Bestände und Fotografien zu digitalisieren, und unsere Mitarbeiterin Sybille Trefflich kümmert sich um die Archivierung und Verschlagwortung. Dabei wollen wir auch die Bevölkerung mit ins Boot holen, die wir zu verschiedenen Termine einladen, um weitere Informationen zu den Fotos und den Abgebildeten zu bekommen. Ein erster Termin dazu hat bereits stattgefunden.

WOCHENBLATT: Bei der Sitzung des Vereins Tourismus Stockach wurden neue Wege beschritten und Workshops gebildet?

Stefan Keil: Ja, die Teilnehmer waren nicht darauf vorbereitet und wurden ins kalte Wasser geschmissen. In Gruppen aufgeteilt, sollten sie sich Gedanken zu bestimmten Themen machen. Für uns war das auch Neuland, aber wir konnten erste Ergebnisse erzielen. Ein Team arbeitet einen Fragebogen für künftige Gästebefragungen aus, wir wollen neue Mitglieder auch aus dem Dienstleistungssektor anwerben, und ab dem Sommer wird es montags erstmals eine Gästebegrüßung geben.

WOCHENBLATT: Thomas Warndorf hatte ja den Band »Stockacher Stadtgeschichte« vorgestellt, der eine ganze Bücherreihe einleiten sollte. Wie geht es hier weiter?

Stefan Keil: Das Buch von Thomas Warndorf mit den Zeichnungen von Karl Rudigier verkauft sich sehr gut. Weitere Bände anderer Autoren werden folgen, doch für die Herausgabe haben wir noch keinen konkreten Zeitpunkt festgelegt.

WOCHENBLATT: Und die Klassiker mit der Kleinkunstreihe und den Meisterkonzerten laufen weiter?

Stefan Keil: Natürlich. Die Meisterkonzerte starten am Samstag, 8. September, mit einem Orchesterkonzert in Wahlwies, die Kleinkunstreihe läuft am Samstag, 15. September, mit einem Auftritt von Ulrich Michael Heissig als fiktive Schwester von Hildegard Knef im Bürgerhaus an. Am Samstag, 6. Oktober, freuen wir uns auf Erik Lehmann und Philipp Schaller, die sich zu »Alphamännchen« äußern, und die Laienspielgruppe Stockach möchte sich im Herbst mit einem Abend füllenden Stück zurückmelden. Ach ja, und zuvor gibt es am Freitag, 13. Juli, den Stockacher Sommerabend in bewährter Zusammenarbeit mit der Stadtmusik auf dem Gustav-Hammer-Platz.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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