Tengen-Watterdingen:
Unterlagen für Windpark Brand sind komplett

Foto: swb-Archiv

Singen/Watterdingen. Einen weiteren Schritt nach vorne hat die Hegauwind-Gruppe für einen geplanten Windpark am Standort Brand bei Tengen-Watterdingen nun gemacht. Die Hegauwind-Gruppe hatte bereits 2022 einen Antrag (nach BundesImmissionsSchutzGesetz) für einen zweiten Windpark im Landkreis Konstanz eingereicht, nachdem der erste aufgrund eines zu hohen Milan-Vorkommens gescheitert war. Nun wurden die Unterlagen bei der Genehmigungsbehörde, dem Landratsamt Konstanz, vervollständigt.

Hegauwind hat sich für das sogenannte „förmliche Verfahren“ entschieden, mit der größtmöglichen Öffentlichkeitsbeteiligung und voller Umweltverträglichkeitsprüfung. Sollte das Genehmigungsverfahren reibungslos verlaufen, könnte eine Genehmigung Ende 2023 erteilt werden, informierte solarcomplex-Vorstand Bene Müller in einem Presseschreiben.
Beantragt sind drei moderne Windkraftanlagen Nordex N-163 mit einer Nabenhöhe von 164 Metern und einer Leistung von jeweils 5,7 MW. Der prognostizierte Stromertrag für die drei Anlagen zusammen beträgt rund 30 Millionen kWh pro Jahr, das entspricht dem privaten Strombedarf von rund 10.000 Haushalten. Mit der Projektierung und Antragstellung hatte die Hegauwind-Gruppe wie bereits beim Standort „Verenafohren“ in Wiechs am Randen die Singener Firma solarcomplex beauftragt.
Der neue Standort „Brand“ befindet sich auf einem großen kommunalen Grundstück der Stadt Tengen, für welches bereits im Mai 2020 ein Pachtvertrag abgeschlossen worden war. Vorausgegangen war ein Dialogprozess mit anschließendem Bürgerentscheid über die Frage, ob die Stadt Tengen das Grundstück zum Zwecke eines Windparks verpachten soll. Dieser endete mit einer Zustimmung von rund zwei Dritteln.

„2019/2020 haben wir uns mit dem Dialogprozess Windkraft auf den Weg zu einem zweiten Windpark in der Stadt Tengen begeben. Ich freue mich, dass wir jetzt der Realisierung einen Schritt näherkommen und hoffe auf ein zügiges Genehmigungsverfahren“, erklärte Tengens Bürgermeister Marian Schreier und begründete: „Denn das letzte Jahr hat uns noch einmal dramatisch vor Augen geführt, dass wir beim Ausbau erneuerbarer Energien deutlich schneller werden müssen. Das gilt besonders für den Landkreis Konstanz, der zu den Schlusslichtern in Baden-Württemberg zählt. Mit dem Windpark Brand können wir die Energiewende in der Region ein großes Stück voranbringen“, ist Schreier überzeugt.

Auch Bene Müller von solarcomplex ist sicher: „Den zusätzlichen Strom von rund 30 Millionen Kilowattstunden könnte Deutschland jedenfalls dringend brauchen. Die Vervollständigung der Antragsunterlagen hat länger gedauert als wir dachten, aber jetzt ist es endlich vollbracht. Wir sind gespannt, wie das mit der angekündigten Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren in der Praxis läuft.“

Infos über Hegauwind:
In der Hegauwind-Gruppe haben sich Stadtwerke und Bürgerenergieunternehmen aus dem Hegau zusammengeschlossen, darunter zwei aus der angrenzenden Schweiz:
Bürger-Energie Bodensee eG, Wahlwies /solarcomplex AG, Singen / EKS AG, Schaffhausen / SH Power, Schaffhausen / Gemeindewerke Steißlingen / Stadtwerke Engen / Stadtwerke Radolfzell / Stadtwerke Stockach / Stadtwerke Singen / Thüga, Singen.
Gemeinsames Ziel ist der Bau und Betrieb von Windkraftanlagen an geeigneten Standorten in der Region.
Eine Betreibergesellschaft für einen bestimmten Standort wird jeweils erst dann gegründet, wenn eine Genehmigung vorliegt.

Das erste und bisher einzige realisierte Projekt ist der Windpark Verenafohren, Betreibergesellschaft ist die Hegauwind GmbH & Co. KG Verenafohren mit Sitz in Tengen.

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Presseinfo aus Singen

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