Über 5000 TeilnehmerInnen bei Protestfahrt am See und im Hegau
Biker mit Riesen-Demonstration gegen drohende Fahrverbote

Protest auf zwei Rädern | Foto: Protest auf zwei Rädern. Geschätzt über 5.000 Biker beteiligten sich an der großen Demonstration gegen drohende Fahrverbote. Das Bild zeigt die verspätete Ankunft am Hegaublick/ Hegaustern in Engen. swb-Bild: of
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  • Foto: Protest auf zwei Rädern. Geschätzt über 5.000 Biker beteiligten sich an der großen Demonstration gegen drohende Fahrverbote. Das Bild zeigt die verspätete Ankunft am Hegaublick/ Hegaustern in Engen. swb-Bild: of
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Engen/ Friedrichshafen. Das hätten sich wahrscheinlich die Organisatoren der Protestfahrt gegen drohende Fahrverbote am Wochenende selbst nicht zu träumen geglaubt. Am Samstag kamen deutlich mehr Teilnehmer als die vom Veranstalter zunächst erwarteten 1.000 Biker, um hier auf zwei Rädern ihre Solidarität zu zeigen und in Form einer "Ausfahrt" vom Messegelände Friedrichshafen bis zum Hegaublick und Hegaustern bei Engen zu fahren. Hintergrund sind Initiativen des Bundesrats und verschiedener Länder, zum einen die Geräuschemissionen von Motorrädern stark zu beschränken, und teilweise Fahrverbote auf bestimmen strecken zu erlassen. Im Kreis Konstanz wird das zum Beispiel in Bodman-Ludwigshafen erwogen, in Singen steht dagegen eher der Kampf gegen die Belästigung durch Klappenauspuffe im Vordergrund, aber schon seit Jahren.

Bei schönstem Wetter fanden sich schließlich etwa 5.000 Teilnehmer am Start ein. Aufgrund der Masse an Motorrädern wurde durch die Versammlungsbehörde die ursprünglich vorgesehene Fahrtroute noch vor Versammlungsbeginn geändert, sodass der Weg von Überlingen nicht wie geplant weiter am Bodenseeufer und durch Radolfzell und Singen entlang führte, sondern über die B 31 neu und die A 98 direkt nach Engen. In den Medien war freilich die alte Strecke kommuniziert worden, so dass zum Beispiel entlang der L 191 von Singen nach Engen zahlreiche Schaulustiger auf Brücken und Parkplätzen umsonst auf den Riesenkorso gewartet hatten.

Der Aufzug startete mit einer halbstündigen Verspätung gegen 11.30 Uhr. Aufgrund der Menge an Zweirädern fuhren die letzten Teilnehmer vom Messegelände, als die ersten bereits in Überlingen ankamen. Um größere Lücken in dem Tross wieder zu schließen, wurde der Aufzug gegen 12.30 Uhr am Überlinger Burgberg vorübergehend gestoppt. Da es während der Wartezeit hier zu einem Rettungsdiensteinsatz nach einer Kreislaufschwäche kam, verzögerte sich die Weiterfahrt bis etwa 13.30 Uhr. Die restliche Strecke bis zum Zielort konnte dann aber zügig zurückgelegt werden, sodass die letzten Teilnehmer etwa um 14.40 Uhr am Hegaublick ankamen. Dort war dann freilich dier Platz ein Problem. Aufgrund der Corona-Verordnungen mussen die Abstellpätze wegen "Überfüllung" geschlossen werden. Bei der Abschlusskundgebung selbst waren dann nach Polizeiangaben nur noch etwa 500 Teilnehmer anwesend, bevor die Versammlung vom Versammlungsleiter gegen 15.10 Uhr offiziell beendet wurde.

Der gesamte Aufzug wurde von einer Vielzahl an Polizeibeamten der Polizeipräsidien Ravensburg und Konstanz und Unterstützungskräften des Polizeipräsidiums Einsatz begleitet, ebenfalls teils auf Motorrädern. Durch die Polizeikräfte wurde ein reibungsloser Ablauf der Versammlung gewährleistet.

Die Demonstration führte aufgrund der Gesamtlänge des Fahrzeugtrosses von geschätzt 20 Kilometern insbesondere auf der B 31 zwischen Friedrichshafen und Überlingen zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen. Darüber hinaus verlief die Veranstaltung jedoch absolut friedlich und aus polizeilicher Sicht nahezu ohne Zwischenfälle. Nach aktuellem Stand kam es lediglich zu einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und zu einem Verkehrsunfall mit Unfallflucht, mutmaßlich begangen durch Motorradfahrer auf dem Weg zur späteren Versammlung. In WOCHENBLATT-TV äussern sich einige der Teilnehmer, warum sie hier mit dabei waren.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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