Dringender Appell der Bäckerei Künz für die regionalen Geschäfte

»Wir backen das«

Singen. Die meisten Geschäfte haben, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, seit letzten Donnerstag geschlossen. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Einzelhandel für das Lebensmittelgewerbe. Für Philipp Künz, Geschäftsführer der Bäckerei Künz, ist dies, wie er mit dem Gespräch mit dem WOCHENBLATT erklärt, allerdings »Fluch und Segen zugleich«. Wie er ausführt, seien seit letzter Woche Mittwoch in unseren Läden der Bäckerei 25% Umsatz eingebrochen, was zur Folge hat das wir Personal reduzieren müssen. Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht«, so Künz weiter. Auch seine Spezialbrotaktion am Sonntag habe nur wenige Kunden hinter dem Ofenrohr vorgelockt, zeigt er sich ein wenig enttäuscht. Über die Backwaren hinaus bietet die Bäckerei Künz zudem wichtige Handelwaren wie Butter und Milch, womit sich die Bürger unkompliziert und schnell eindecken können, informiert er.

Städte - auch Singen - sind zum Wohle der Ausbreitung von Covid-19 inzwischen fast komplett menschenleer. Deshalb habe die Bäckerei Künz, um das Gehalt seiner 60 Mitarbeiter in seinen sechs Geschäften zu sichern, seit letztem Donnerstag Kurzarbeit beantragt, um das größte Loch des Monats - die Personalkosten - zu stopfen und die Einzelschicksaale abzusichern, was ihm besonders am Herzen liegt, betont Künz.

Jeden Tag werde die Lage beobachtet und abgeglichen, ob das Handeln dem aktuellen Standard entspricht und nachgebessert, wenn das nicht der Fall ist. In der Backstube arbeiten wir schon seit einigen Tagen in zwei Schichten, um die Mitarbeiter voneinander zu trennen. Die Verkäuferinnen in der Bäckereien haben einen Spukschutz. Außerdem bittet Künz, dass die Kunden den Verkäuferinnen genauso respektvoll gegenübertreten, wie Sie dies tun. »In dieser angespannten Zeit ist es wichtig auf seine Mitmenschen besonders acht zu geben und viele kostenlose Lächeln zu verschenken«, so der Singener Einzelhändler.

»Wir hoffen jeden Tag, dass die Menschen in der Region wenigstens zum örtlichen Bäcker gehen und die Mitarbeiter der Region unterstützen. Bei uns Bäckern fließen die Gelder sofort wieder den Familien in der Region entgegen, was uns hier im Hegau stärken wird«, appelliert Künz an den Zusammenhalt in der Region. Er wünscht sich, dass die Bürger jetzt noch mehr regionale Arbeitgeber zu unterstützen, um vielleicht den Job des Nachbarn oder eines Familienmitglieds zu sichern.

- Stefan Mohr