Doch kein Bedarf für Unterbringung
Notunterkunft Buchenseehalle wird rückgebaut

Die Notunterkunft Buchenseehalle, die im März eingerichtet wurde, kann Ende Juli wieder rückgebaut werden. | Foto: Stadt Radolfzell
  • Die Notunterkunft Buchenseehalle, die im März eingerichtet wurde, kann Ende Juli wieder rückgebaut werden.
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Radolfzell. Die Güttinger Buchenseehalle wird ab Montag, 8. August, wieder für den Vereins- und Schulsport sowie für die Durchführung von Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Im Auftrag von Oberbürgermeister Simon Gröger bauen städtische Mitarbeiter ab Montag, 25. Juli, die Bauelemente für eine Notunterkunft in der Halle ab. Der Rückbau wird rund zwei Wochen in Anspruch nehmen, teilte die Stadt Radolfzell nun mit.

Die von Mitarbeitern der Technischen Betriebe Radolfzell speziell für die Notunterkunft angefertigten Wandbauteile werden dabei nicht entsorgt, sondern aufbewahrt, um sie bei Bedarf wieder zu verwenden. Die gespendeten Spielsachen sowie das bereitgestellte Mobiliar und die angeschafften Geräte – zum Beispiel Feldbetten, Waschmaschinen und Wäschetrockner – werden in der Gerhard-Thielcke-Realschule eingelagert, wurde weiter informiert.

Intensive Abwägung und Abstimmung mit dem Landkreis

Nach Kriegsbeginn in der Ukraine war es wichtig, schnell zu reagieren, um auf die spontane Unterbringung von aus der Ukraine geflüchteten Menschen vorbereitet zu sein. „Hier musste Radolfzell als Große Kreisstadt ihrer Vorbildfunktion gerecht werden
, unterstreicht Oberbürgermeister Simon Gröger. Aus diesen Gründen bauten Mitarbeitende der Stadtverwaltung kurzfristig die Buchenseehalle zu einer Notunterkunft um. Die Welle der Hilfsbereitschaft innerhalb der Bürgerschaft war jedoch so groß, dass für alle Geflüchteten bisher privater Wohnraum gefunden werden konnte und auf die Buchenseehalle nicht zurückgegriffen werden musste. „Für das großartige Engagement der Radolfzellerinnen und Radolfzeller möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, hebt Oberbürgermeister Simon Gröger hervor.

Im Lauf der Zeit kam es in Bezug auf die Buchenseehalle zum Zielkonflikt: Die Stadt ging davon aus, die Buchenseehalle zur Bewältigung der humanitären Krise zu benötigen, die Vereine und die Güttinger Grundschule hingegen vermissten diese für ihr Training und den Sportunterricht. Nach einer Besprechung mit den beteiligten Vereinen sowie Schulleiterin Stella Deißer sprach sich Oberbürgermeister Simon Gröger deshalb dafür aus, nach alternativen Lösungen für die Unterbringung der Geflüchteten zu suchen.
Danach folgte eine intensive Abwägung der Interessen. Zudem war nach einer engen Abstimmung mit der zuständigen Mitarbeiterin im Amt für Migration und Integration des Landkreises Konstanz erkennbar, dass in Radolfzell nach aktuellem Stand in den nächsten Monaten keine so hohen Zugangszahlen an Geflüchteten zu erwarten sind wie zu Kriegsbeginn angenommen. Darüber hinaus besteht weiterhin die Bereitschaft in der Bevölkerung, geeigneten privaten Wohnraum für die Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. All diese Aspekte machten deutlich, dass eine Vorhaltung der Buchenseehalle als Notunterkunft nicht mehr notwendig ist.

Bereitstellung von Wohnraum

Bürgerinnen und Bürger, die privaten Wohnraum für eine Vermietung an die Stadt zur Unterbringung von Geflüchteten anbieten möchten, können sich per E-Mail an die Adresse raumteiler@radolfzell.de wenden. Weitere Informationen zum Raumteiler-Programm der Stadt sind auf der Internetseite www.radolfzell.de/ukraine zu finden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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