Nach acht Jahren geht es richtig los
Spatenstich des Edeka Markts beim Schoch-Areal

Froh darüber, endlich beginnen zu können, sind (von links): Emanuel Flierl (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung Radolfzell), Fredi d'Aloisio (Architekt), Angelique Augenstein (Leitung Baudezernat Stadt Radolfzell), Simon Gröger (Oberbürgermeister), Frank Meng (Regionalleiter bei Edeka Südwest/Bereich Expansion), Nadine und Andreas Schulze (beide Teil der Familie Münchow), Jan Schneider (Bauleiter) und Peter Löffler (Bauunternehmen Manfred Löffler) | Foto: Anja Kurz
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  • Froh darüber, endlich beginnen zu können, sind (von links): Emanuel Flierl (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung Radolfzell), Fredi d'Aloisio (Architekt), Angelique Augenstein (Leitung Baudezernat Stadt Radolfzell), Simon Gröger (Oberbürgermeister), Frank Meng (Regionalleiter bei Edeka Südwest/Bereich Expansion), Nadine und Andreas Schulze (beide Teil der Familie Münchow), Jan Schneider (Bauleiter) und Peter Löffler (Bauunternehmen Manfred Löffler)
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Radolfzell. Bei großem öffentlichem Andrang wurde am Donnerstagnachmittag, 1. Februar, nach acht Jahren der Vorbereitung der Spatenstich für den Edeka-Standort auf dem Schoch-Areal in der Stockacher Straße vollzogen. Mit einer Bauzeit von 18 bis 20 Monaten soll der Vollsortimenter laut dem Regionalleiter der Edeka Südwest, Frank Meng, im Herbst 2025 öffnen. Betrieben wird die Edeka-Filiale von Familie Münchow.

13 Jahre lang, seitdem der Edeka-Markt in der Höllturm-Passage 2011 schließen musste, gab es keine Filiale der Kette in der Stadt. "Jetzt ist die Durststrecke vorbei", bemerkte Frank Meng, wobei er auch betonte, dass der Weg bis zum neuen Standort kein einfacher war. Nachdem mehrere Standorte geprüft worden waren, erwarb Edeka im Jahr 2016 die Grundstücke der ehemaligen Gärtnerei Schoch.

Der Neubau kostet Edeka Südwest rund 20,5 Millionen Euro. Dabei hat sich das Unternehmen hohe Ziele gesetzt: Der Markt wird komplett aufgeständert und ist damit der erste, der auf diese Weise gebaut wird. Während so die circa 91 Kundenparkplätze ebenerdig untergebracht sind, befindet sich der Markt selbst über Säulen gestützt ein Geschoss darüber. Erreichbar ist er über eine Rollrampe. Noch 2016 setzte sich Architekt Fredi d'Aloisio bei dem Architektenwettbewerb des Projekts durch, seine Idee wurde mit dem Architekturbüro Müller und Huber aus Oberkirch weiterentwickelt. Bis im vergangenen November allerdings dann die Baugenehmigung erfolgte, waren noch einige Hürden zu nehmen. Um die "Wertschöpfung in der Region" zu lassen, seien die ausführenden Gewerke mit Unternehmen aus der Region besetzt worden, etwa mit der Firma Manfred Löffler Bau.

Wohnungen folgen später

Festgehalten habe man an dem Vorhaben, das Projekt mit einem Teil Wohnungsbau umzusetzen. Das wird von der Firma Siedlungswerk aus Stuttgart verantwortet, deren Baugenehmigung allerdings noch aussteht. Geplant ist hier ein Spatenstich im Spätherbst 2024, die Bauzeit ist mit zwei bis 2,5 Jahren etwas höher, als die des Marktes. Verteilt auf zwei Häuser entstehen 24 Wohnungen, davon zwölf Eigentumswohnungen und zwölf öffentlich geförderte Mietwohnungen. 

Einer der Entwurfspläne mit der daran verbundenen Wohnbebauung auf dem Grundstück. | Foto: Edeka Grundstücksgesellschaft / D'Aloisio Architekten BDA
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Der Edeka-Neubau in Holz-Hybrid-Bauweise wird nach Energieeffizienzstandard EE40 gebaut: Das Dach wird begrünt und durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach würde das Gebäude ohne fossile Energien auskommen, zeigte sich Frank Meng stolz. Die für den Markt entstehende Gesamtnutzfläche bezifferte er auf rund 3.200 Quadratmeter, davon 1.950 Quadratmeter für die Verkaufsfläche inklusive eines ebenfalls von Familie Münchow betriebenen Backshops. Weitere 1.250 Quadratmeter würden beispielsweise für das Lager und die Kühlung verwendet.
In der Filiale entstehen laut Meng 70 Arbeitsplätze, davon zehn Ausbildungsplätze. Für den großen Andrang beim symbolischen Baubeginn zeigte er sich dankbar: "Ich finde es schön, diesen Zuspruch zu spüren."

Der modernste Edeka-Markt am Bodensee

So soll der Edeka-Markt in der Siedlung Altbohl einmal aussehen. | Foto: Edeka Südwest
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Oberbürgermeister Simon Gröger lieferte ein paar Anekdoten aus den zurückliegenden zwei Jahren, die er das Projekt begleitet. Dabei setzte er bei den Überlegungen an, wer denn bei dem Spatenstich am Donnerstag einzuladen wäre. Seine Meinung: "Zuallererst die Anwohner." Denn genau die hätten ja nun lange Zeit die Baustelle und damit auch die zugehörigen "Unannehmlichkeiten" bei sich vor der Türe. Auch wenn bei dem Projekt zu seinem Amtsbeginn im Jahr 2021 "noch einige Hausaufgaben zu tun" waren, sei man diese gemeinsam konsequent angegangen. Erst kürzlich beim Neujahrsempfang habe er dann - ohne es sicher zu wissen - "sehr selbstbewusst" gesagt, dass die Bauarbeiten am Schoch-Areal nun bald beginnen würden. Und er sollte Recht behalten: Als er am Tag darauf an der Baustelle vorbeifuhr, hatten die Arbeiter bereits losgelegt. Er hob hervor, dass Radolfzell nach der Fertigstellung den modernsten Edeka-Markt am Bodensee bieten könne. Die Stadt und insbesondere die Siedlung Altbohl profitiere sehr durch diesen neuen Nahversorger.
Die Organisation innerhalb der Stadtverwaltung liegt bei Baudezernentin Angelique Augenstein. Sie freute sich insbesondere, dass Edeka Südwest bis zum Ende an der Kombination mit einem Wohnbau festgehalten hat. 

Bei dem Spatenstich wurde zudem angekündigt, dass die durch den großen Andrang schnell vergriffene Broschüre über das Projekt bald beispielsweise auf der Internetseite von Edeka Münchow und der Stadt Radolfzell veröffentlicht werde.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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