Landtagsabgeordnete vermissen Zukunftsorientierung
Tourismusförderung ist wieder eingeschlafen

Symbolbild Altstadtführung Radolfzell | Foto: Stadt Radolfzell/ Kuhnle & Knödler
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Singen/ Stuttgart. Die SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz und Gabi Rolland kritisieren weiter fehlende Unterstützung für die Tourismusforschung im Land. Die ganze Branche in Baden-Württemberg erholt sich erst langsam wieder nach den tiefenEinschitten durch die Corona-Lockdowns. Dennoch stehen das Gast- und Hotellerie Gewerbe auch weiterhin vor Hürden, die nur mit fortschreitenden Innovationen zu meistern sind, meinen die beiden Abgeordneten der SDD-Landtagsfraktion.

Bei der Entwicklung innovativer und neuer Konzepte spielen auch Hochschulen und Universitäten als Ideenschmieden eine wesentliche Rolle. Das schien auch die Landesregierung erkannt zu haben, als sie während der Pandemie das „Brückenprogramm Tourismus“ ausschrieb. Dieses sollte neue Geschäftsfelder unter Pandemiebedingungen erschließen und den Neustart gestalten.
Dazu gehörten auch Projekte zur Entwicklung neuer Angebotsformate, digitale und interaktive Reisen für Menschen mit Sinneseinschränkungen, oder auch die Entwicklung neuer Marketingstrategien für Kommunen und Verbände.

Doch was ist auf dem Programm geworden? Und inwiefern wird die Tourismusforschung und neuer Nachwuchs in diesem Bereich auch heute noch gefördert? Das haben der tourismuspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hans-Peter Storz und die hochschulpolitische Sprecherin, Gabi Rolland, bei der Landesregierung erfragt. Der Antrag war als Reaktion auf ein Gespräch mit Vertretern und Vertreterinnen von Hochschulen entstanden, die von einem Fördermangel im Bereich der Tourismusforschung an Universitäten berichtet hatten.

Und die Antwort zeige, dass der touristische Bereich für die Landesregierung nach der Pandemie wieder zunehmend in den Hintergrund rücke, bewertet Storz. Für das 2021 abgeschlossene Brückenprogramm ist trotz eines positiven Resümees keine Fortsetzung geplant. Die SPD-Landtagsabgeordneten kritisieren diesen Rückschritt in der Tourismusförderung.
Denn das „Brückenprogramm Touristik“ habe nicht nur neue Impulse geschaffen, sondern auch Absolventinnen und Absolventen in einer schwierigen Arbeitsmarktlage die Chancen eröffnet, nahtlos in die Arbeitswelt einzutreten. „Innovation benötigt Kontinuität und ist nicht abgeschlossen, sobald eine Kommune ein funktionierendes Marketingkonzept besitzt“, so der Landtagsabgeordnete Storz.

Da der Tourismus als klassische Querschnittsbranche gilt, seien die Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel durch die Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg oder das Förderprogramm Invest BW zwar breit gefächert. Doch die Abgeordneten befürchten, dass passgenaue Lösungen für die spezifischen Bedürfnisse des Wirtschaftszweiges aufgrund der allgemeinen Zuordnung zu anderen Programmen versäumt werden könnten.

„Die Forschung liefert einen großen Beitrag zur Erkennung der Branchenbedürfnisse und der Entwicklung von Ideen und Lösungen in diesem Bereich“, so Gabi Rolland. Dass die Landesregierung den Mehrwert der Forschung für die Tourismusbranche anerkenne, aber keine Stärkung dieser plane, sei für Rolland nur ein weiteres Beispiel für die allgemeine Haltung, die sich bei der schwarz-grünen Landesregierung im Bildungsbereich abzeichne. Wo für die Tourismusbranche während der Pandemie Chancen entstanden seien, bliebe nach der momentanen Erholung der Zahlen nur ein müdes „Weiter so“, resümieren die Abgeordneten.

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Redaktion aus Singen

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