Schreiner-Innung Konstanz
Mit dem Gesellenbrief in die Zukunft entlassen

Das sind die neuen Junggesellen der Schreiner-Innung Konstanz.  | Foto: KH / Sandra Bossenmaier
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Radolfzell. Hinter den 20 Junggesellen der Schreiner-Innung Konstanz liegen anstrengende Prüfungstage. Vergangenen Sonntag durfte dann aber gefeiert werden. Im Berufsschulzentrum Radolfzell wurden die fünf jungen Frauen und 15 junge Männer von Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender feierlich in den Gesellenstand erhoben.

Die Schreiner-Innung Konstanz hatte zur Freisprechungsfeier mit Zeugnisausgabe und zur Gesellenstück-Ausstellung eingeladen. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen die frischgebackenen Junggesellen und deren Wegbegleiter. Alle hatten viel Lob für die jungen Schreiner und deren Leistungen. Und alle 20 Auszubildenden haben erfolgreich die Schul- und Gesellenprüfungen bestanden. Obermeister Baldur Noebel gratulierte den Absolventen und gab die Durchschnittsnote von 2,26 bekannt. Das sei ein sehr gutes Ergebnis im Handwerk und darauf dürfe man stolz sein. Jetzt, wo man das Können eines Schreiners zeigen könne, werde der Erfolg gewiss sein. Der vielseitige Werkstoff Holz biete in der Kreativität und dem handwerklichen Können die besten Voraussetzungen dafür.

Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender sprach die frisch gebackenen Schreiner frei und erhob sie damit offiziell in den Gesellenstand. Zuvor brachte er seine Bewunderung für das Schreinerhandwerk zum Ausdruck. „Das Handwerk hat Zukunft“, fasste Blender in seiner Ansprache zusammen. Darin zog er auch Parallelen vom Handwerk zum traditionsreichen Hausherrenfest in Radolfzell, welches am selben Tag stattfand. Beides habe eine lange Tradition, mit wichtigen Werten. „Mit der abgeschlossenen Ausbildung haben Sie die Basis Ihrer Zukunft geschaffen“, so der Kreishandwerksmeister. Er ergänzte, dass dieser Berufsabschluss die jungen Leute ein Leben lang begleiten werde. Das Engagement der letzten Jahre sei nun in den persönlichen Erfolg umgewandelt worden.

„Es werden Herausforderungen auf Sie zukommen“, sagte Markus Zähringer, Schulleiter des Berufsschulzentrums Radolfzell, zu Beginn der Feierlichkeiten, die musikalisch von Elsa und Thomas Reiser umrahmt wurden. Am Beispiel der Künstlichen Intelligenz machte er deutlich, dass es wichtig ist, mit der Welt von morgen Schritt zu halten. Dabei würden allerdings die soziale und emotionale Intelligenz und damit zwischenmenschliche Beziehungen immer wichtiger werden. „Sie sind die Generation Z“, so Zähringer. Die virtuelle Welt sei real für die jungen Menschen und trotzdem würden die Schreiner-Junggesellen in den Werkstätten mit dem lebendigen Material Holz vieles schaffen können. „Bleiben Sie immer klar im Kopf und denken Sie dabei an Ihre Mitmenschen“, riet Zähringer und wünschte den Jungschreinern, dass diese nie auf dem Holzweg sein werden.

Im Anschluss an die Freisprechung konnten in einer Ausstellung in der Turnhalle des Berufsschulzentrums Radolfzell die Gesellenstücke und Arbeitsproben der jungen Schreiner in Augenschein genommen werden. Hier wurde deutlich, wie kreativ der Beruf des Schreiners ist.

Karsten Schenke ist einer der Innungssieger. Er baute eine Kommode mit integriertem Schreibtisch. Mit Abgabe der Prüfung sei für ihn erst einmal der Grund für das Sitzen am Schreibtisch weggefallen. Aber nun habe er eine Kommode mit viel Stauraum, erklärte er, während er die Tischplatte über die Kommode schob. Dabei erzählt diese Schreibtischplatte noch eine ganz besondere Geschichte über den jungen Schreiner Schenke. Als er in die erste Klasse eingeschult wurde, stand ein Nussbaum neben der Grundschule in Duchtlingen. Dort entstand das Einschulungsfoto mit dem damaligen Erstklässler. Vor ein paar Jahren musste genau dieser Nussbaum der Vergrößerung des Feuerwehrhauses weichen. Und genau aus diesem Baum entstand die Schreibtischplatte des einzigartigen Gesellenstückes.

Beim Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ konnten durch Sponsoren ermöglichte Preise an Mara Dielmann (Schreinerei Martin Mehne, Radolfzell), Amelie Dörflinger (Schreinerei Mehr mit Holz, Radolfzell), Tibo Langner (Holzkontur, Singen) und Johann Schulze-Schilddorf (Schreinerei Dominik Hellmann, Konstanz) verliehen werden. Eine unabhängige Jury hatte dabei das Zusammenspiel von Idee, Material, Verarbeitung, Konstruktion, Proportion, Gebrauchstauglichkeit und Funktion bewertet. Die Sieger haben die Möglichkeit beim Landeswettbewerb „Die Gute Form“ in Stuttgart teilzunehmen.

Dieses Jahr gab es drei erste Innungssieger: Nick Haberbosch (Schreinerei Tom Schächtle), Karsten Schenke (Schreinerei Nina Riedinger, Hilzingen) und Amelie Dörflinger (Schreinerei Mehr mit Holz, Radolfzell); auf dem zweiten Platz landete Philipp Mareis und auf dem dritten Platz Mara Dielmann (Schreinerei Martin Mehne, Radolfzell), Luis Dürschlag (Holzbau Massler, Öhningen) und Johann Schulze-Schilddorf (Schreinermeisterei Hellmann, Konstanz).

Quelle: Sandra Bossenmaier/Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee

Das sind die neuen Junggesellen der Schreiner-Innung Konstanz.  | Foto: KH / Sandra Bossenmaier
Karsten Schenke ist einer der drei Innungssieger. Als Gesellenstück baute er eine Kommode mit integriertem Schreibtisch mit dem Namen „Verschreiti“. | Foto: KH / Sandra Bossenmaier
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Presseinfo aus Singen

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