Hallo und guten Tag
Der leider anonyme Briefeschreiber

Ostern war so schnell vorbei und der Alltag hat mich wieder. Schon häufig habe ich mich bei Ihnen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser für Ihre Briefe und Informationen bedankt. Ihre Post ist wichtig für mich und kein Brief bleibt ungelesen. Hin und wieder bekomme ich auch anonyme Briefe auf die ich schlicht und ergreifend nicht reagiere und die ich einfach kommentarlos zur Seite lege. Kurz vor Ostern bekam ich den Brief eines Zweibeiners zwischen die Pfoten, der sehr interessant war und über den ich gerne mal hier bellen würde. Ganz einfach deshalb, weil er mir in vielen Dingen aus meiner kleinen Hundeseele spricht und offensichtlich aus sehr gut über die Region und die WOCHENBLATT - Hauptstadt Bescheid weiß. Allerdings habe ich auch mit diesem Briefeschreiber meine Probleme. Immer wieder erreichen mich seine Informationen. Der Mann besitzt offensichtlich noch eine schöne alte Schreibmaschine, denn alle Briefe sind, nach dem Schriftbild zu urteilen, auf ein und derselben Maschine getippt worden. Jedes Mal firmiert der Verfasser aber unter einem anderen Namen. So waren als Absender schon ein Erwin Lackner, Wolfram Wirsing oder Albert Rosch genannt. Nach einem Blick ins Telefonbuch konnte ich weder den einen noch den anderen Namen finden. Es ist fast wie ein Krimi. Er - genauer gesagt seine Briefe - tauchen in unregelmäßigen Abständen auf. Aber Erwin Lackner alias Wolfram Wirsing alias Albert Rosch sind die Phantomgestalten des unbekannten Briefeschreibers deshalb kann ich auf seine Mitteilungen auch nicht eingehen. Schade eigentlich, dass der Unbekannte seinen richtigen Namen nicht nennt. Doch eines will ich den großen Unbekannten noch wissen lassen täuschen mich die Signale meiner überaus empfindliche Nase nicht, so arbeitet er nicht weit vom Hauptsitz des WOCHENBLATTS entfernt. Oder irre ich mich da? Eins treibt mich so kurz nach Ostern um das Drama auf dem Dach der Welt. Die Jahrhunderte alte Mönchsrepublik Tibet wurde 1950 durch die chinesischen Diktatoren besetzt. 1959 hat die Welt schon einmal zugesehen wie ein Aufstand durch die illegalen Besatzer blutig niedergeschlagen wurde. Jetzt haben sich die Tibeter erneut erhoben und die Welt schaut wieder untätig zu. Die Ausländer müssen das Land verlassen damit es keine unerwünschten Augenzeugen für das brutale Vorgehen der Chinesen gegen die einheimische Bevölkerung gibt. Kein Ausländer soll bei Verhaftungen stören oder blöde Fragen stellen. Habe ich da etwas falsch verstanden oder will China in diesem Jahr Gastgeber der olympischen Spiele sein und gleichzeitig drangsaliert, schikaniert und terrorisiert dieses Land Tibet? Sollten während der olympischen Spiele nicht alle Händel ruhen, keine Kriege stattfinden und Streitigkeiten beendet sein? Galt das nur in der Antike? Oder irre ich mich da komplett? Weshalb werden die olympischen Spiele in China nicht boykottiert? Haben die westlichen Regierungen Angst vor einem Boykott und weshalb? Werden diese Herrschaften am Ende vom internationalen Großkapital, den so genannten Global Players unter Druck gesetzt? Frei nach dem Motto "Verlieren wir die Aufträge in China, dann verliert ihr die Arbeitsplätze in eueren Ländern"? Weshalb ist der Chef des NOK Deutschland gegen einen Boykott? Hat er Angst um die Knochen - pardon das Geld - aus Sponsorenverträgen? Fürchtet er um den Verlust von Werbeeinnahmen? Herr Bach gab mit seiner Begründung eine mehr als erbärmliche Figur ab. Nach meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten geht es mal wieder nur um die Moneten. Anstand und Moral kommen den Zweibeinern total abhanden, wenn sich's um Geld dreht. Das ist traurig, aber wahr.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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