Hallo und guten Tag
Die lieben Nachbarn

Bei beengten Wohnverhältnissen ist Rücksichtnahme und Verständnis unter den Nachbarn unabdingbar, um in Frieden so nah aufeinander leben zu können. Viele Wohngemeinschaften dieser Art funktionieren super. Nachbarn sind füreinander da, passen auf Wohnungen, Pflanzen oder Haustiere auf. Was aber, wenn die Idylle gestört wird? Ein langjähriger Nachbar zieht aus. Pech, wenn sich nach dem Kampf der vielen Wohnungsbewerber schließlich jemand durchsetzt, dessen Lebenspassion es zu sein scheint, anderen das Leben zu vermiesen. Dinge, die jahrelang vollkommen in Ordnung waren, werden auf einmal hinterfragt, und die Beschwerden beim Hausverwalter reißen nicht mehr ab. Durch den Verkauf einer Wohnung zog in unserer Nachbarschaft ein neuer Bewohner in ein Mehrfamilienhaus. Alle freuten sich für ihn, schließlich war der arme Mann einmal schwer krank. Jetzt scheint es ihm aber wieder sehr gut zu gehen, denn in regelmäßigen Abständen flattern Briefe bei der Hausverwaltung ein. Zum Beispiel möge doch darauf geachtet werden, dass die Nachbarn nicht mehr durch seine Garage ins Haus gehen. Denn auch wenn das jahrelang geduldet wurde und gut ging, könnte ja jetzt eines seiner Autos einen Schaden abbekommen. Wieder andere erfreuen sich am Zuschlag im Mieterkampf über die zentral gelegene Wohnung mitten in der Stadt. Noch während der ersten Tage werden dann überraschende Dinge festgestellt. Kirchturmuhren verkünden schon seit langer Zeit durch Glockengeläute, welche Stunde geschlagen hat. Unglaublich, wenn dann nach dem Protest einzelner Neuzugezogener das Geläute eingestellt und über Lärmpegelmessungen diskutiert wird. Andere, welche aufs Land ziehen und dem Trubel der Stadt entfliehen möchten, stellen auf einmal fest, dass ihre Nachbarn echte Rindviecher sind und wiederkäuend vor der Haustüre auf der Wiese stehen. Wie unverschämt, dass der besorgte Besitzer seinen Tieren die Glocken umschnallt damit er sie im Falle des Ausbruchs wieder einfangen kann. Wenn es nicht das Rindvieh auf 4 Beinen ist, ärgert man sich über seinen Nachbarn den Landwirt, welcher es wagt, Gülle über die Felder zu spritzen, um den Boden für die nächsten Feldfrüchte vorzubereiten. Ist den Menschen denn nicht bewusst, dass ohne Landwirte kein Angebot an Lebensmitteln im Supermarkt vorhanden wäre? »Es darf der Frömmste nicht in Frieden leben (oder arbeiten), wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.« Manchmal scheint das größte Ärgernis die Freude am friedlichen Zusammenleben, Neid auf Besitztümer oder den Spaß der anderen zu sein. Warum nicht einfach mal »Leben und leben lassen?« – mit dem nötigen Respekt und Anstand voreinander. Mein Vorschlag an alle notorischen Nörgler.

Ihr Schnauze.

Autor:

Redaktion aus Singen

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