Hallo und guten Tag
Er wurde eine echte Kämpfernatur

Also im Augenblick bin ich im totalen Festtagsstress, liebe WOCHENBLATT  - Leserinnen und - Leser. Erst 40 Jahre WOCHENBLATT und jetzt 60 Jahre, ja was denn? Was war nur los vor 60 Jahren? Das war keine gute Zeit. Deutschland lag in Schutt und Asche, Millionen von Männern waren in Kriegsgefangenschaft und die Menschen litten Hunger. Auf der Demontageliste für Westdeutschland standen 918 Betriebe, ein Viertel davon für die ehemalige UDSSR und die Reparationsleistungen, die Deutschland zu erbringen hat, wurden durch die internationale Reparationskonferenz auf 20 Milliarden US-Dollar festgesetzt. Flüchtlingselend und Mangelwirtschaft waren Alltag. Und doch, es gab auch Hoffnungszeichen. Tausende profitierten von der Quäkerspeisung und von der Flüchtlingshilfe der Quäker; sie waren es unter anderem auch, die umfassende Hilfs- und Versöhnungsprogramme  für das zerstörte Deutschland organisierten. Verdientermaßen wurde den Quäkern 1947 der Friedensnobelpreis verliehen. Ganz langsam gab es auch Lichtblicke; so schrieb C. Goetz die Komödie »Das Haus in Montevideo«, der Bildhauer Henri Moore schuf die Bronzeplastik »Familiengruppe« und Pablo Picasso malte »Hahn und Messer«. Maria Callas begann ihre glänzende Karriere als Opernsängerin und Thomas Mann brachte »Dr. Faustus« zu Papier. Hans Werner Richter gründete die literarische Gruppe 47 mit Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Walter Jens, Martin Walser, Günter Grass, Hans Martin Enzensberger und anderen. Thor Heyerdahl segelte mit einem Floß in 101 Tagen von Peru nach Polynesien und Gustav Gründgens wurde Generalintendant der Städtischen Bühnen Düsseldorf. Das Breitbandantibiotikum Chloramphenicol (hoffentlich habe ich das mit meinen Pfoten richtig getippt) wurde entdeckt; es senkt die Typhustodesrate unter 3 Prozent und Henry Ford hinterließ bei seinem Tod ein Vermögen von 625 Millionen US - Dollar. DieSchwarzmarktpreise in Deutschland erreichten astronomische Höhen; ein Ei kostete 12 Reichsmark, 1 Kilogramm Kaffee war für 1100 RM zu haben und für 20 amerikanische Zigaretten wurden 150 RM gezahlt. Genau vor 60 Jahren - in dieser schwierigen und dennoch hoffnungsvollen Zeit (es konnte ja nur noch besser werden) - erblickte ein Junge das Licht der Welt. Geprägt von der Zeit in der er groß wurde, entwickelte er sich zu einer echten Kämpfernatur. Geschenkt wurde ihm nichts; doch, wenn ich recht überlege, stimmt das nicht ganz, schließlich hat er eine wunderbare Frau, die durch dick und dünn mit ihm ging und geht. Daneben hat er eine gehörige Portion soziale Verantwortung mitbekommen, das hat ja auch nicht jeder. Negativbeispiele habe ich schon oft genannt. Er setzte und setzt diesen Schatz zum Nutzen anderer ein, die nicht die gleichen Möglichkeiten haben; das ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Außerdem hat ihn der liebe Gott mit einer Riesenportion Ideenreichtum ausgestattet. Ich muss das ja beurteilen können, schließlich spreche ich von meinem geistigen Vater oder meinem Erfinder. Meine Wenigkeit war seine Idee, ich bin in seinem Kopf entstanden und deshalb darf ich jetzt seit sechs Jahren allwöchentlich meine Hundeschnauze weit aufmachen. Ich spreche vom Verlagsleiter des WOCHENBLATTS, Peter Peschka ist am Montag 60 Jahre alt geworden. Als »sein Kind« belle ich meine Geburtstagsgrüße heute in aller Freundschaft und ganz herzlich in die Welt hinaus. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und noch viele weitere Ideen für das WOCHENBLATT.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Dein und Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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