Hallo und guten Tag
Keine Amtshilfe von den Steueroasen

Aloisia von Hundestein, von und zu Bastard war nicht sehr erfreut über die Medienpräsenz in ihrem Reich. Schließlich und das ist wahr, lauerte hinter jedem Baum und jedem Strauch ihres kleinen Reiches seit einigen Wochen die internationale Pressemeute. Das alles nur wegen der Hundesteiner Stiftungen, die der Landesherrin ein riesiges Einkommen und ein sehr angenehmes Leben sicherten. Ihre Tochter Brünette lud deshalb Journalisten aus aller Welt zur Pressekonferenz. Die bildhübsche Hirtenhündin war allerdings wenig diplomatisch und besaß - wie Schwaben zu sagen pflegen - eine Schwertgosch. Kurz gesagt, bei ihrem ersten großen Auftritt vor den schreibenden Vierbeinern aus aller Herren Länder, verprellte Lady von Hundestein, von und zu Bastard, sogar wohl gesonnene Berichterstatter. Das kommt Ihnen bekannt vor, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Ja richtig, bei den Zweibeinern gibt es auch eine solche Geschichte. Zur Pressekonferenz lud hier Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein. Sein Auftreten war wenig diplomatisch und aus meiner Sicht auf vier Pfoten spuckte der Herr ziemlich große Töne bei dem was in dem kleinen Fürstentum so alles möglich ist. Stiftung heißt das Zauberwort gemeint ist allerdings keine karitative sondern eine private Stiftung. Deren ausschließlicher Sinn und Zweck besteht darin den deutschen Staat um fällige Steuern zu bescheißen und das private Vermögen weiter zu vergrößern. Mit der Gewährleistung von absoluter Diskretion und Anonymität wirbt das kleine Fürstentum um zahlungskräftige Kapitalanleger. Deshalb hat sich der Zwergstaat bisher erfolgreich um ein Doppelbesteuerungsabkommen gedrückt und verweigert auch jegliche Art von Auskunft und Information. Die Liechtensteiner verteidigen damit auch ihre eigenen Knochen - um das mal in der Hundesprache zu sagen. Schließlich liegt das Pro-Kopf-Einkommen nach meinen Informationen bei über 100 000,-- Schweizer Franken jährlich und rund 4700 Fürstenkinder arbeiten in der Finanzbranche (das sind 15 Prozent aller Beschäftigten). Einzig die USA haben den Ministaat in die Knie gezwungen und ein entsprechendes Abkommen durchgesetzt. Doch das Fürstentum ist nicht der einzige Nutznießer deutscher Steuerflüchtlinge. Unser Nachbar Schweiz ist wie Schweizer Käse und bietet den Steuerflüchtlingen Schlupflöcher ohne Ende. Noch fieser finde ich es, wenn Mitgliedsländer der EU wie Österreich und Luxemburg Steuerbetrügern die Hand reichen um daraus eigenen Profit zu schlagen. Die deutschen Steuerfahnder nannten auch Zahlen mehr als 200 Millionen Euro sind nach deren Aussage am Fiskus vorbei ins Ausland gebracht worden. Das allein ist schon eine Riesensauerei. Weil mir die Summe noch relativ klein schien, habe ich meine Nase mal in verschiedene Wirtschaftsmagazine gesteckt und bin fündig geworden. Liebe WOCHENBLATT - Leserinnen - und Leser, das halten Sie im Kopf nicht aus Experten gehen davon aus, dass im Ausland deponiertes deutsches Vermögen einen Wert von 1,2 Billionen Euro hat und 700 bis 800 Milliarden davon Schwarzgeld sind!!! Als Vierbeiner hätte ich da schon noch ein paar Fragen: Wieso hat Amerika dieses Doppelbesteuerungsabkommen durchgesetzt? Weshalb geht das nicht auch innerhalb Europas? Hat die deutsche Politik am Ende gar kein Interesse daran, weil auch Parteigelder mal in Liechtenstein lagerten? Ich erinnere da nur an Kanther, Leisler-Kiep und Kohl. Wer Steuern hinterzieht, handelt nach deutschem Recht kriminell. Im Gegensatz dazu kennen die Schweiz und Liechtenstein diesen Straftatbestand nicht. Deshalb gibt es keine Amtshilfe aus Helvetia und Liechtenstein. Im Klartext gebellt, diese Staaten schützen deutsche Rechtsbrecher oder irre ich mich da? Darf ich meinen Schweizer Kollegen sagen, dass sie Kriminellen Hilfe leisten? Ist das auch ein Straftatbestand? Kann Deutschland die Zahlungen für die EU nicht auf ein Sperrkonto überweisen bis Österreich, Luxemburg, Malta und anderen EU - Mitgliedern wegen der Steuerganoven das Handwerk gelegt wird? Sind Landespolitiker eigentlich komplett übergeschnappt, wenn sie der Streichung von Personalstellen bei den Finanzämtern zustimmen? Darf man das fragen?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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