Hallo und guten Tag
Viele Spenden für die Raubkopierer

Er wolle die gelbe Gefahr vor Ort studieren, erklärte mir mein Kumpel Struppi bei seinem letzten Besuch. Sein Reiseziel wäre China, erfuhr ich sodann; schließlich müsse man  doch in Erfahrung bringen, wie eine der stärksten Wirtschaftsnationen der Welt es schafft von Deutschland Wirtschaftshilfe in Höhe von 67,5 Millionen Euro zu erhalten. Ich glaubte meinem Kumpel Struppi kein Wort, rechnen Wirtschaftsfachleute doch damit, dass China die Bundesrepublik spätestens im Jahr 2008 als drittstärkste Wirtschaftsmacht und als Exportweltmeister ablösen wird. Die Zahlen sprechen da eine ganz deutliche Sprache. Das chinesische Wirtschaftswachstum lag im 2. Quartal 2007 bei 11,9 Prozent und das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 11,5 Prozent. Das Land im fernen Osten verzeichnet also ein rasantes Wachstum. Denke ich an die chinesische Produktpiraterie, kommen mir noch größere Zweifel. Schließlich kennt alle Welt den Produktklau aus Fernost. Denken Sie doch nur mal an den Transrapid. In Shanghai fährt der deutsche Flitzer knapp 32 Kilometer zwischen dem Flughafen Pudong und Longyang-Straße. Derzeit verhandeln Chinesen und Deutsche über den Weiterbau der Strecke. Doch die Verhandlungen ziehen sich in die Länge und die deutschen Unterhändler von Siemens und Thyssen -Krupp werden langsam nervös. Sie haben die Vermutung, dass die Chinesenden Transrapid ausspionieren und die weiter geplanten Strecken mit einem Zug »made in China« ausstatten wollen. Wie war das mit dem Smart? Nach Aussage des Projektmanagers der chinesischen Firma CMEC wurde der CitySmart ausschließlich für Europa entwickelt. Im Gegensatz zum Original läuft die Raubkopie mit einem Elektromotor. Die chinesischen Zweisitzer sehen dem Smart for Two täuschend ähnlich. Na ja, Frechheit siegt. Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Fakt ist, dass der deutschen Wirtschaft durch diechinesischen Plagiate Verluste in Milliar-denhöhe entstehen. Angeblich bemühe sich die chinesische Regierung die Produktpiraterie zu unterbinden. Das kann glauben wer will. Einen Zug wie den Transrapid mit Schwebetechnologie baut man nicht ohne den Segen von obersten Stellen nach. Sind meine Informationen richtig, haben chinesische Experten vor einiger Zeit nächtens dem Transrapid - Hangar einen Besuch abgestattet, die streng geheime Schwebetechnologie interessierte sie brennend. So einen Besuch macht man in China ganz sicher nicht ohne das Wissen des allgegenwärtigen Geheimdienstes oder wie immer das im fernen Osten heißt. Ob Brillen, T-Shirts, Sportbekleidung oder Lederwaren mit bekannten Namen, nichts aber auch gar nichts ist vor den chinesischen Nachahmern sicher. Über die Vernichtung von hiesigen Arbeitsplätzen und die Arbeitsbedingungen in China will ich mich gar nicht erst auslassen. Trotz dieser bekannten Sachverhalte zahlt das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 67,5 Millionen Euro an das Land in Fernost. Aus meiner Sicht auf vier Pfoten ist das ein dicker Hund. Weshalb werden diese Zahlungen nicht eingestellt bis die chinesische Regierung tatsächlich etwas gegen die Produktpiraten unternimmt? Weshalb wird überhaupt noch gezahlt, wenn China vor Deutschland die drittstärkste Wirtschaftsnation der Welt ist? Welche Zweibeiner - neben den Chinesen - profitieren auch von diesen Zahlungen? Sind das am Ende deutsche Firmen, die gerade Arbeitsplätze nach China verlagern? So langsam halte ich Struppis Reisepläne gar nicht mehr für abwegig. Ich werde ihn am besten in das Reich der Mitte begleiten und Ihnen dann wieder berichten.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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