Wafrös alemannische Dialektik vom 12. Oktober 2005

Des sei denn scho weng ä komische Mischung, Hospizbewegung und Mundart, Schterbebegleitung und Humor, hot neilich ebber gmont und waner do gmont hot, des war die Veranschtaltung z Volkertshuse i de alte Kirch, weil die Hospizbewegung zume fäschtliche Anlass uf die Idee kumme isch, dass se sich so en alemannische Maulartischt, also i dem Fall mich, eiglade hot. Des tei doch etz wirklich it zamme passe, hoter no gmont, der Zeitgenosse. Dass die Hospizbewegung efange iberall i de Welt ä Sach wore isch, vor dere mer de Huet zieh moß, des hoter glaub i gwisst, weil er au gwisst hot, dass sich do Fraue und au Männer zämmeschließed, wo andere Lüt, egal war fir'ne, begleited, wenn se hom gond und wemer hom goht, no goht mer de Hoemet zues. Etz begleited aber die Hospizfraue und -männer ihre Anvertraute it i selle Hoemet wo se normalerweis dohom sind, also wo se her kummed, nei sie begleited se, wenn se fir immer hom gond, also de so genannte »Ewigen Heimat« zue. Sie begleited andere Mensche bim Ibergang vum Läbe i de Tod. S isch ä merkwürdige Sach mit dem Tod. Ä Sach, mit dere de Mensch no nie fertig wore isch, seit er Mensch isch und wahrscheinlich au ni fertig wird. Er hot sich no nie demit abfinde känne und abfinde welle, dass mit dem Tod uf omol alles aus isch, schluss, fertig und amen. Seit er Mensch wore isch, de Mensch, mont er alleweil, s ging uf irgend ä Art wiiter, er woß nu it wie und wo. Dass de Körper Schtaub wird, des woßer, de Mensch, aber er glaubt scho all und glaubt's zum Teil au heit no, dass des, wa de Mensch zum Mensch macht, nämlich sei Ich, seine Seele, wie mer saged, dass die oemeds andersch ane goht, wo se fir immer ä Hoemet hot, wose fir immer ufghobe, fir ewig geborge isch. De gröschte Teil vu de Menschheit glaubt alleweil no a de Himmel, weil des der Platz isch, wo Gott wohnt. Des isch unsern Name fir die absolute, letzschte Wirklichkeit, wo alles is Dasein gruefe hot und wiiter rueft, wa isch und ohne den nix war, nix isch und nix wird, it emol nix! Etz glaubed alleweil meh Leute fange a des Nix und mer hot jo menkmol au des Gfihl, als wär's mit dere Menschheit mitsamt dere Schöpfung nix. Mer glaubt nume anen Schöpfer, weil die Evolution vunem selber kumme isch, wo's bi dem Urknall eifach glepft hot. Und so glaubt au mancher Mensch nume ane ewige Hoemet, sondern glaubt halt, dass etz Feierobed isch. Andere glaubed meh oder weniger fescht, dass etz, nochem Tod, des ewige Läbe afangt. Selig sind die selle, wo glaubed, dass se etz in Himmel kämed, wo de Herr-Gott uf se wartet. Aber it wie seller wüeschte Kerle, wo schwer krank im Bett gläge isch und zu de Frau gset hot, »oh wenn me de Herrgott doch au hole dät«. No hot Sie gmont, »frei de nu it z früeh, viellicht holt de au de Deifel!« Uf alle Fäll isch des Schterbe meischtens ko eifache und ko leichte Sach, bsunders wenn de niemerd hosch, wenn's »degege goht«. Hospiz losst kon elei, schwätzt om nix uf, isch eifach nu do, hilft wos nötig isch und hebt om s Händle. Sie begleited und helfed uns num, i selle letzschte Hoemet, wo unsre Hülle wieder zu de große Mamme z'ruckkehrt, zu de »Mutter Erde« und die Seel, also unser Ich, weit usegoht iber d Schtern, bis se endgültig dohom isch. Drum find i, passed se ganz guet zamme, Hospiz und Mundart, au wenn die sell oft luschtig isch. De Chesterton hot nämlich mol gmont: »De Humor isch ä Sach vu de Religion. Nu wer iber den Dingen schtoht, ka au iber se lache.« Mer sieht etz s Laub scho ghörig falle und wie de Blätter goht's uns alle. De bruchsch de it emol verfärbe, wenn's Zeit isch, mosch halt eifach schterbe. Übrig bliebe, des duet kon,lueg nu mol um die, it mol on. Drum loss i wie ä Blatt mi keie, mir gfallt de Herbscht, i ka mi freie, denn wenn sich mol me Blättle wendet, i hon so s Gfihl, dass des guet endet. No gang i, ohne dass i blär, i woss jo, uf mi wartet wer! De kasch etz glaube oder it, wenn de nix glaubsch, no machsch grad wa d witt. Glaubt ebber, dass des Bledsinn sei, mir gliich, i fahr ganz guet debei ...

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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