Wafrös alemannische Dialektik vom 13. Juni 2007

I glaub, dass i schomol driber gschriebe hon, ons vu mine Hobby sei, i d Wartezimmer hocke und Heftle schtudiere. Wemmer se nämlich einzeln kaufe mößt, no käm des om zteier und i de Wartezimmer hot mer's umesuscht. Mer sott nadierlich scho wisse, bi welle Dökter die neieschte Illuschtrierte uflieged. Etz hot sich aber i dere Illuschtrierte-Welt en totale Umbruch ereignet, den wo i nie fir meglich ghalte hett. S isch no garit lang her, do hot i fascht allene Illuschtrierte vum Titelbild, bis hinde use, de Sex regiert. Uf fascht allene Siite hosch känne onere is Gräbele luege bis fascht unde wieder use. Und im Text hond se alle nu on Tick ghet, de Ero-Tick. Des hot etz noochglo. Wahrscheinlich weil se ringsrum s große Kotze griegt hond, weil mer au vum Sex gnueg griege ka. Wie sell Schwobemädele gsait hot: »S isch älles nu ä Weile schee und etz ghosch raa!« Des Verruckte a dem thematische Umbruch isch aber des, dass momentan vill Heftle voll sind mit religiöse Theme. Im allerletzschte Käsblättle wird des neie Buech vum Papscht beschproche. Die oene sind begeischteret die andere weniger. I de bessere Illuschtrierte schreibed au Fachleut, also wisseschaftliche Bibelforscher. Die werfed'em zum Beischpiel vor, dass er die Ergebnis vu de Bibelwisseschaft eifach ignoriert. Im Gegeteil, er hot gschriebe, »die moderne Bibelforschung häbe zu einem Widerspruch zwischen den biblischen Quellen und dem kirchlichen Glauben geführt.« Etz isch wieder en ganze Schwung neie Jesusbüecher uf de Buechmarkt kumme und des isch scheint's wieder Schtoff fir de Heftlemarkt, mer sott's it fir meglich halte, ab s isch so. De oene säned i dem Umschwung vum Sex uf d Religion ä neie Welle vunere Besinnlichkeit iber unser Land rolle, aber mer bruched ko Angscht hon, sisch no kon Tsunami vum Heilige Geischt, aber s hot weng ebbes vunere neie Welle, weil so ä Sehnsüchtle schpihrbar wird, als hett de Mensch gnueg vu dem seelelose Materialismus, wo nu no s Geld und de Markt regiered. Des isch jo au de Grund vu däne Demonschtrazione z Roschtock und gege den G 8 Gipfel. Nu sotted se bi uns im Land allmählich wisse, dass mer bi sottige Undernehmunge alle Ratte us de Löcher lockt und me derf sich it wundere, wenn die vermummte Autonome, des Ziffer vu links und rechts, die guetgmonte Sachgwalttätig umfunkzioniert. Dass do bi uns im Land so ä Art Umschwung uf Religion zues bassiert, des schmeckt de Gottlosebewegunge, also de Atheischte aber garit. Ä ganz neie Generazion vu Skeptiker und Wisseschaftler isch pletzlich am Ufträte und will d Welt vum sogenannte Glaube befreie. Sie berufed sich uf de Darwin und es schtinkt'ene, dass zum Beischpiel Bischöf, Islamprediger, Rabbiner, Schornalischte wie de Hahne und fromme Bolidiker sich iberall eimisched. Ime ganz Hufe neie Büecher haued se etzuf de Putz und behaupted, Gott sei eifach Bledsinn. Hochintressant sind die Diskussione zwische däne wo glaubed, und däne wo a nix glaubed, nu a des, wamer messe und wiege ka. Do hond se im Vatikan den sechssprachige Hischtoriker Brandmüller intervjut und der hot'ene d Kappe gwäsche, dasses ä Freid war. »Gott ka mit de menschliche Vernunft erkannt were, aber er mueß'es it zwangsläufig, hot'er gmont, aber s gäb Wirklichkeite, wo fir die Schtreichholzschächtele vu unsere Vernunft z'groß sind. Woher woss denn die Vernunft, dass se alles wisse ka?« Denn hot no de Bischof Wolfgang Huber gmont, »Die Religiosität vum Mensch sei it ime Hirnlappe verschteckt!« Wie soll denn nix uf omol knalle, hot no on zum Urknall gmont und i hon feschtgschtellt, dass die Diskussione uf alemannisch ersch richtig luschtig wered.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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