Wafrös alemannische Dialektik vom 15. März 2006

Use mosses und zwar glei, bevor mi's etz denn verglepft, weil i's scho bald fimf Woche lang mitmer rumschleipf. Eigentlich brücht i mine Leser jo it verzelle, wer de Guiseppe VERDI gsi isch, aber fir selle, wo halt it wissed, wer der VERDI war, wo anne 1813 uf d Welt kumme und 1901 gschtorbe isch, däne sott mer no weng ebbes iber des musikalische Schenie verzelle. Scho bi dem siebejährige Minschtrant hond se entdeckt, wa der fir ä Begabung isch und scho mit 26 gewar er Gaschtdirigent i de Scala z Mailand. Er hot denn 18 Opere gschriebe und mit sim »Rigoletto«, em »Troubadour«, vor allem aber mit de »La Traviata« ischer weltberühmt wore. Sei »Requiem« ghört zum Schönschte, wa musikalisch gschaffe wore isch und etz hett i beinah vergesse, dass i mol hon derfe mit »de Mei« z Verona »AIDA« aluege und lose. Er war z Italie so beliebt, dass selle Aufschtandsbewegung vu de Carbonari, wo fir die italienische Einigung kämpft hond, ihre »Partei« sine Afangsbuechschtabe gwidmet hot; »V-ittore E-manuele R-e d I-talia«. Etz wie kumm i usgrechnet etz uf de VERDI? Mer hond bi uns au ä Vereinigung vu Arbeitnehmer, wo me Gwerkschaft dezue seit, und die umfasst selle, wo i de VER-waltung und im DI-enschtleischtungsbereich schaffed. Gwerkschafte sind lebensnotwendig fir alle selle, wo selber ko Gschäft hond, oder oemeds Schef sind. Sie lueged dezue, dass mer selle, wo fir Lohn oder Gehalt schaffed, it usbeutet, it wie Sklave, sondern menschewürdig behandlet, dass se gerecht entlohnt wäred und ordentlich läbe känned. Des goht it ohne Kämpf ab, und wenn's kone Gewerkschafte gäb, no hetted die Lohnabhängige hüt Kette a de Füeß und s hot Ziite gäe, do war des mol so. Des Mittel vude Gwerkschafte, dass se die Rechte vu ihrene Mitglieder durchsetzed, des isch de Schtreik. Wenn d Belegschaft nime ge schaffe goht bis d Arbeitgeber nochgäbed, no handlet mer en Kompromiss aus, denn sind am End beide wieder zfriede. Etz goht's aber desmol drum, dass mer vu de Arbeiter und Agschtellte verlangt, dass se an schtatt 38,5 Schtund i de Woch wieder 40 Schtund schaffed, also anderhalb Schtund meh i de Woch, des wäred 18 Minute am Tag. Und dodefir wird iber fimf Woche lang gschtreikt. D Müllmänner lond Dreckeimer schtande und lond die gelbe Säck liege. Kindergärte bliebed zue und etz bi dem massive Schneefall schperred se de Bauhof, damit d Schneeräumfahrzeug it usefahre känned und unsere Medien schriiebed, »VERDI lässt die Muskelns pielen!« Etz i bin dere Meinung, dass des, wa de GUISEPPE VERDI hot spielen losse, dass des de Menschheit meh brocht hot, als we unsere VERDI im Augeblick ihrene Muskle »spielen« losst. Vor kurzer Zeit hond die Dökter vum psychiatrische Klinikum ihre Patiente hocke lo und sind ge demonschtriere. Des isch egal, weil sowieso oft gnueg die Falsche i de Psychiatrie sitzed. Etz grad, wo die Vogelgripp uns Angscht eijagt, etz schperred mer Henne, Entle und Gäns ei und d Katze hond etz au Hausarrescht. Des find ich ungerecht! Die Funkzionär vu dere VERDI laufed bis etz frei rum. Sie hond zwar ko Grippe, aber en Vogel! Wie wär's denn, wemer unsere Kätzle wieder renne ließed und selle under Hausarrescht schtelle däted, wo wäge 18 Minute länger schaffe am Tag de Müll sich türme lond bis d Ratte dra gond und unsere Schneepflüeg dra hindered, dass se bahned. Damit mer uns aber recht verschtond, i ghör it zu de Großkopfete und hon ko Gschäft, i bin on vu de Basis - und im Übrige en große Verehrer vum »echte« VERDI.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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