Wafrös alemannische Dialektik vom 18. Juli 2007

S isch denn scho weng merkwürdig, dass i vile Illuschtrierte etz grad ä paar Siite abdruckt sind, iber die Heilige Elisabeth vu Thüringe. Au i Heftle und Zeitunge, wo suscht nint am Huet hond mit fromme Sache. Wa isch etz des, dass se alle ufs Mol uf ä Heilige abfahred, dass au die proteschtantische Zeitschrifte ufs Mol Ufsätz mit Bilder vunere Heilige bringed, obwohl's d Proteschtante jo it mit de Heilige hond. I hon mer ä Mäpple voll vu däne Artikel gsammlet und ussem Internet hot mer en liebe Mensch it weniger als dreizeh Siite zuegschickt. Wa isch etz des fir ä Fänomen, hon i mir denkt, dass die Heilige Elisabeth nochere so lange Ziit uf omol so aktuell wird? De ussere Aalass isch de Geburtstag im Johr 1207. Do isch se z Ungarn als Königstochter uf d Welt kumme, als Tochter vum König Andreas II. vu Ungarn und sinere Frau, de Königin Gertrud. Sie hond des Kind Elisabeth tauft, wie die Muetter vum Johannes dem Täufer gheiße hot. Ibrigens schtammt d Mamme us dem Gschlecht vu de Grafe Andechs us Oberbayere. Wahrscheinlich isch d Elisabeth uf de Burg Sarospatak in Nordungarn uf d Welt kumme, uv jede Fall woss me de genaue Geburtstag it. Scho als klei's Mädele wird se noch Thüringe brocht und mit vierzeh Johr mit em Landgrof Ludwig IV. vu Thüringe verhürotet. D Chronik berichtet, dass'es ä Liebesheirot gsi isch und sie hond drei Kind ghet mitnand. Sie war ä ungwähnlich fromme Frau, ganz im Geischt vum Heilige Franziskus. D Elisabeth läbt uf de Wartburg Eisenach und losst unterhalb vu de Burg 1226 ä Hospital errichte. D Armut vu de normale Bevölkerung war unbeschreiblich und wer krank war, oder krank wore isch, war en absolut arme Deifel. D Elisabeth hot vu de Wartburg fir ihre Arme abegschleift, wa se nu hot trage känne. Des hot mer it gern gsäeh uf de Burg. Doher schtammt au die Legende vum Rosewunder. Sie hot im Schurz wieder en Hufe Lebensmittel abetrage, no hot se de Herr Gemahl verdwischt, wo grad mitem Ross doher g'ritte isch. Wa se do hot, hot'er welle wisse, de Herr Landgraf. No hot se de Schurz offgmacht, no wared luter Rose dine. Er isch denn ufen Kreuzzug mitem Kaiser Friedrich II., de Ehegatte. D Elisabeth war grad zum dritte Mol schwanger. Sie hot'en begleitet, bis ge Schmalkalden, sie hot's it begriife welle und er hot of dem Kreuzzug au de Tod gfunde. Etz war die jung Elisabeth Witwe und die Verwandte uf de Burg hond se miserabel behandlet, bis mer se schließlich vu de Burg verjagt hot. Etz hot des Elend vu de Elisabeth ersch richtig agfange, ä Läbe, wa mir uns hüt nume vorschtelle känned, ä Heiligeläbe halt! Wase alleweil no gschamig underschlaged, d Katholike und etz au d Proteschtante, des isch die Sach mit dem Konrad von Marburg, ihrem Beichtvadder. De Herr Konrad war päpschtlicher Organisator und Leiter vu de große Ketzerverfolgung. Er war beauftragt, alle Ketzer ausz'rotted und do hot'er tue, wa'ner hot känne. Er isch a Grausamkeit kaum ibertroffe wore und so war er au zu sim Beichtkind, de Elisabeth. S giit Akte, die sind schlimm. So hot'er au verlangt, dass se ihre Kinder nume säeh derf, und dass er se auspeitscht hot bis ufs Bluet, sotted se hüt etz au mol sage und it verschoppe. Sie hond'en denn gottlob dotgschlage und me sott us dem krankhafte Sadischt it no en halbe Heilige mache! Mer macht sich vu däne »Sozialschtazione« vu domols ko Vorschtellung. Mer verzellt, dass se sich zu Aussätzige sogar is Bett glegt hot und hot se in Arm gnumme - bis se scho mit vierezwanzg Johr gschtorbe isch. S giit vill Gschichte vunere. Sie war zu de Ärmschte so lieb, wie de Heilige Franz, wie de HERR selber. Sie war des, wa unsere Ziit dringend brucht und s sieht fascht so us, als dät's langsam begriffe wäre, kämed suscht die vile Ufsätz vunere Heilige Elisabeth i die verschiedene Zeitunge?

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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