Wafrös Alemannische Dialektik vom 19. März 2008

S isch lang lang her, i kännt it emol sage, wenn's s letzschtmol gsi isch, dass ebber zu mir gset hot oder gseit hät, "du bisch ein Süsser!" Mit zunähmendem Alter isch mer nämlich alles, nu kon "Süsser" meh. Des Wort hert me, wemmers iberhaupt mol hert, i de Ziit vum zarte Schmelz, wo d Locke no ums Haupt schpieled, aber nume, wenn de nu no drei Häärle hosch zum vüre bürschte. Etz giits do aber ä Usnahm, wo me im Alter ufs mol wieder "ein Süsser" wird und des kunnt so:Mer will zwar it, aber gelägentlich moss me halt mol zum Dokter, weil's oefach klemmt und me dät gern wisse, wägewa s klemmt und ob me des Klemme it abschtelle ka. No goht me zum Hausarzt und schtudiert im Wartezimmer Heftle, bis me dra kunnt und je länger me im Wartezimmer hockt, umso meh denkt me, hoffentlich findet der nint, wa om uagnähm wär. En richtige Dokter schwätzt denn au weng mit om, dass'er au woss, wie's om goht. Denn nimmt'er Bluet ab, des heisst er loots abnäeh und wenn de Glick hosch, macht des ä erfahrene ältere Arzthelferin. Die junge herzige Dingerle känned vill, nu schteche känned se meischtens it. Me griegt denn no ä EKG gmacht und du hosch scho ä Saufreid, weil se nint finded, aber etz kunnt s Ergäbnis vu de Urinprob. Die hot min Dokter beinah umghaue und mi ersch recht. Ich sei en hochgradige Diabetiker und heb en Zuckerschpiegel vu 400. Etz woss i nadierlich it, wa die Zahl bedeitet, Aber des hot mer mir denn erklärt. Und weil er so hoch isch, bedeitet des Insulin schpritze!Etz bin i uf mine alte Täg nomol en "Süsse" wore und hon ko Ahnng ghet, wie des kumme isch, usser dass i alle Fähler ghet hon wie en alte Gaul. Me hot mer denn zeigt, wie me sich schpritzt und hot mer s ganz Bschteck mitgäe und etz schpritz i mi selber. Des isch ä wunderbars Gfihl, wemer sich selber schticht. Des erinneret me all a sellen Schpruch "Wenn de selber kitzelesch, kasch lache, so oft de witt!" Mer misst miteme kläne Apparätle de Zucker selber, no ka'schen du nabdrucke mit dim Schpritzle wenn'er z hoch isch. Allerdings sott'er au it z nieder sei, der Zucker suscht keit me is sogenannte Koma und wenn de do näemerd findt, no hosch en s letztschtmol gmesse, din Zucker.Also die Sach isch intressant und luschtig. Bled isch nu die Esserei. De sottsch kon Alkohol me trinke meglichscht ko Weissbrot, kone Nudle, wenig Herdöpfel, nix Süesses, nix fetts und und und nime esse und etz kummsch in Konflikt mit de Gsellschaft, mit dere du läbsch. I sott ko Kratzete mitem Karle, kone Amlett mitem Albert, kone Eier mit de Sigrun, kon Kueche mit de Lotte, meh esse und am Schtammtisch soll i nu Schprudel sufe. Des goht eigentlich verhältnismässig ganz guet, aber deine Lieben wänd des it eisäeh, weil se sich saged, omol isch ko mol und i soll des it eso schtreng säeh. Die finded, dass i kon "Süesse" sei, sondern ibertriibe dät. Und wenn i oemeds zum Kaffee bi, oder gar zum z Mittag- oder z Nachtesse, denn moss i mi halt auten des bedeitet, i moss in gottsname sage, i sei ein Süsser, i heb Zucker. Denn prassled uf mich taused Gschichte ei, vum Babbe, vu de Oma, vum Brueder und de Schwägerin, vum Erich und vum Gottfried, vu de Anna und em Severin, wo alle Zucker hond oder ghet hond und wa die g'esse hond und wa die it g'esse hond und so möss i des au mache, denn ging min Zucker z ruck. Dass die meischte vu däne mit fimfesiebzg und drunder scho gschtorbe sind, des saged se it, mine liebe Informante, debei hon i die meischte vu däne scho iberläbt, trotz mim Zucker!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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