Wafrös alemannische Dialektik vom 21. Februar 2001

Etz homer's denn bald, etz simer im Afang vu de Menschheit scho ganz schä uf de Schpur. Vor allem kumme'mer all meh dehinder, dass de sell Adam, wo mit sinere Eva im Paradies gläbt hot, dass der it eso gsi isch, wie en sich die biblische Verfasser vorgschtellt hond. Er hot sich nämlich ersch ganz langsam entwicklet, der Mensch und das Mensch und aller Wahrscheinlichkeit noch, sind se uf allene Viere kroche, die erschte Mensche und uf zwei Füeß sind se erscht gschtande und gloffe vor ugfähr sechs Millionen Johr. Des hot nämlich etz z Paris ä französisch-kenianisches Forscherteam usebrocht, wo etz grad die Knoche vu some Millenium-Mensch analysiert hot. De Mensch sei domols grad so groß gsi wie en Aff und zwar en Schimpans. Des isch luschtig, wemer dra denkt, wie lang etz grad en Teil vu de Mensche isch. Denn sott mer jo eigentlich anäeh, dass wenn de Mensch fascht dopplet so lang isch wie anno dozmols, dass denn au s Hirn dopplet so groß isch, oder it. Aber des isch au wieder en Trugschluss, weil die Lange meischtens gleich bled sind wie die Kurze. Mer kännt au sage, die Große und die Kläne, wemer it genau wüßt, dass en Kläne oft größer isch als en Große, au wener it so lang isch wie de sell, sondern fascht um d Hälfte kürzer. Ibrigens sei die Zahn- und Kieferstruktur vu dem Vorfahr sellere vume heutige Mensch scho sehr ähnlich und sine starke Hinderfüeß hetted's ihm meglich gmacht, dass er ufrecht gloffe sei. Die sogenannte Wisseschaft spricht do vum »aufrechten Gang«, aber sell isch meines Erachtens wieder ebbes anders. De aufrechte Gang, den moß mer ä Läbe lang üebe und s giit vill Leut, däne glingt er ums Verrecke it. Do isch de Mensch aber it alleweil selber dra schuld. Mancher dät gern ufräet laufe, aber mer loot en it und denn wird er all krümmer, bis er schließlich en krumme Rucke hot, en Buckel, oder medizinisch gsagt en Morbus Bächteräff. Früener war des ä typische Kranket vu de Leut, wo ufem Land gschaffet hond. Wer sich vill hot möße abebucke bim Schaffe, der isch schließlich ufs Alter ane krumm worre. Etz giit's aber au no en charakterliche Morbus Bächteräff. Des isch ä krumms Rückgrat, wo selle kriegt hond, wo hond möße ä Läbe lang en krumme Buckel vor ihrene Vorgsetzte mache und wenn de mol innerlich so krumm dohere kunnsch, no isch nix meh mit em ufrächte Gang. Bi de Arbeiter i de Fabrike findet mer die charakterlich verbogene Wirbelsäule weniger, scho ehnder bi de Beamte, oder bi de höchere Dienstgrad. Wemer so en Schof-seckel vume Vorgsetzte hot, vor dem mer all de Buckel mache moß, no kas om uf Dauer scho d Wirbelsäule verbiege. Au d Politiker mond saumäßig obacht gäe, denn wemer vor jedem Rindviehch en Buckel mache moß, blos dass om der Simpel wieder wählt, des ka en Mensch grausig verbiege. Und ob on so groß isch wie en Schimpans, oder so lang wie en Giraff, des isch im Endeffekt grad egal. Do nützt om au s Gebiss und die Kieferstruktur so guet wie gar nint. De ufrechte Gang mosch lerne, wenn de Mensch were und bliebe witt, so wie die Kerle, wo vor sechs Millione Johr uf d Füeß gstande sind.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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