Wafrös alemannische Dialektik vom 21. März 2007

I de letzschte Zeit vergoht beinah kon Tag, ohne dass mi on oder one oder sogar mehrere Leser aaschpreched. Manche känn i, die meischte känn i aber it, oder i känn se, woss aber de Name nume, wa mer denn saumäßig peinlich isch. S ka uf de Schtroß an ere Ampel si, aber am meischte bassiert mir des im Supermarkt oder ufem Friedhof. Des känned wildfremde Mensche si, aber wenn se zwä oder drei Sätzle gschwätzt hond, no sind's gar kone wildfremde Mensche, weil se zu minere Leserfamilie ghöred und des isch ebbes Wunderbars, wemer so ä Familie hot. »Gelledse, sie sind doch der, wo alle Woch am WOCHENBLATT die alemannische Gschichtle schriibt« saged die meischte, mit däne i no nie gschwätzt hon, und denn sag i immer, »jo de sell bin i«. Denn kunnt meischtens ebbes, wa i garit schriibe mecht, weil i scho en rote Kopf krieg vum Zuelose. Denn verzelled mir die Lüt, sie däted alle Woch uf des Gschichtle warte, weil se denn wieder moll ebbes zum Lache hetted, aber it alleweil, weil des Gschichtle efters au zum Nochdenke sei. Sie wäred it alleweil mit mir onere Meinung, aber meischtens dät i des schriibe, wa sie au denked. Vor allem dät i Sache schriibe, wo ihne au bassiere däted und do driber mößted se am meischte lache, weil i nämlich usseme ganz gwähnliche alltägliche Bledsinn ä richtige Gschicht mache dät. Sie saged denn no ganz liebe Sache und am Schluss bedanked se sich immer fir alle Gschichtle, winsched mir ä ghörige Porzion Gsundheit und no vill guete Gedanke fir no vill neie Gschichtle. Etz wäred manche wieder froge, wieso schriibt der des, will der sich wiedermol selber lobe? Nei des will der it! Eigentlich will i dodemit nu allene mine Leser sage, wie mi des freit, wenn mer mi mit so ebbes »beläschtigt«. Manche Lüt entschuldiged sich nämlich glei defir, dass se mich aagschproche hond, debei giit's nix Schäners, als dass om Mensche aaschpreched, wenn se it glei saged »sind sie des Rindsvieh, wo all Woch den Seich is WOCHENBLATT setzt?« Des dät mer nadierlich weniger gfalle, obwohl des au scho manche zu'mer gset hond, won'i etz »gseit« hett möße schriibe, weil mer iom it ä Singemer Bürgermedaille verleiht, wo »gset« set, anschtatt »gseit« seit. Dass des mi freit, sagt eigentlich z wenig, weil's mi meh als nu freit. Fir mich isch denn der Tag gloffe, do scheint d Sunne i mim Gmüet, au wenn's kalt isch und ränglet. Fir en Schreiber giit's doch nix Schäners, als wenn ihm ander Leut beschtätiged, dass sie des Zügs läsed, wa ihm im Kopf rumgoht und wa er mont, dass des andere au intressiere dät. Die Schreiberling sind eigentlich ganz schä eibildet, wenn se moned, dass des ander Lüt intressiert, wa sie denked. Wenn denn Mensche uf om zuegond und om beschtätiged, dass sie sogar Schpaß a dinere Schreiberei hond und sich au no defir bedanked, no moß om doch des de ganz Tag vergolde. Denn giit's aber no andere Mensche, die schriibed om ä Briefle, weil se oemeds ganz andersch wohned, und sottige Briefle die sammle i nadierlich alle und hon se inere Mappe und i dere blättere i all mol wieder, vor allem denn, wenn i wieder mol de Rüessel lampe loss und so fir mi denk, hör etz doch endlich mol uf mit dere Hirnerei. Denn lies i mine Briefle vu iberall her und denn mag i wieder hirne und tippe. Wani nu ghört und zum Läse griegt hon fir mei Weihnachtsgschichtle, fir de Rammazotti und de Hansjakob, des isch scho fascht ä Mäpple voll. Wan'i aber iber d Motte i mine Socke useglosse hon, des gäb ko Mäpple voll, aber ä Schublad! It weniger als dreizeh Paar nigelnagelneie handglismete Sockehond mine Leserine fir mi gschtrickt, mit eme saumäßig liebe Briefle garniert und ime Päckle mir gschickt. Min Verlagsschef hot nu gmont, i sei en Hundsknoche, weil i ganz genau gwisst het, dass i uf des Gschichtle na neie Socke grieg. Also ehrlich, glaubt hon is it, aber ghofft hon is. I dät am liebschte allene däne liebe Fraue einzeln um de Hals keie, aber i woß it, wie i des mache sott, au weil sottige drunder sind, die sind verhürotet und die Mane hond's selte gern, wenn en andere Maa de Frau um de Hals keit, aber mol fescht drucke dät i se scho gern ...

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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