Wafrös alemannische Dialektik vom 21. November 2007

S isch November, s isch kalt dusse und s goht en schneidige Luft. D Wolke hanged hune, s isch alls grau und s letzscht Laub keit vu de Böm. Dodezue isch Sunntig und au no Volkstrauertag und morge isch Mäntig, do sott i mei Gschichtle abliefere, weil am Mittwoch unser Blättle erscheint. Etz hocksch do und sottsch schriibe und im Hirn siehts genauso us wie dusse i de Natur. Was Wunder, wenn om do it grad die luschtigschte Gedanke kummed und drum hon i etz grad driber nochdenkt, wägewarum sich im letzschte Johr 1334 Mensche in Baden-Württemberg s Läbe gnumme hond. Des wared zwar so wenig, wie i de letzschte zweiefufzg Johr nume, aber s langet alleweil no. Des intressante dra isch au des, dass'es 980 Männer wared und 354 Fraue, also fascht dreimol sovill Männer wie Fraue. I hon nu denkt, die Schtatischtik basst zum Volkstrauertag, obwohl der eigentlich ä andere Bedeitung hot. Do sott mer  a alle selle denke, wo ihre Läbe fir des Volk, oder wäge dem Volk verlore hond, aber wenn i do driber nochdenk, denn kumm i sofort uf den Gedanke, dass die ganz Menschheit eigentlich ine gschlossene Abteilung vunere Psychiatrie ghört, vor allem dodrum, weil meh Geischtesgschtörte d Menschheit regiered, als Normale. Denn frogsch de wieder, wa isch normal? Wa fir die oene normal isch, des isch fir die andere krank. Wared etz die 1334 Fraue und Männer krank, wo sich s letzscht Johr bi uns im Ländle s Läbe gnumme hond? I glaub it, dass se krank wared, sie wared ehnder normal und grad des normale Läbe isches doch, wa de Mensch umbringe ka, wenn'er seelisch it so schtabil isch, wie die andere. Normal isch zum Beischpiel, dass de Mensch einsam wird, wenn sin Lebensgefährte wegschtirbt. Es sei nicht gut, dass de Mensch elei sei, schtoht i de Bibel und do hot se wieder mol recht. Einsamkeit ka en Mensch kaputt mache und wenn denn no s Homweh dezue kunnt, noch dem, wo gschtorbe isch, no ka's scho bassiere, dass de sell, wo ibrig bliebe isch, dass der nume will und de Leffel wäglegt. S giit unendlich vill Gründ, wä gewarum en Mensch nume mag, weil er nume ka. Früener hot mer sogenannte Selbschtmörder it kirchlich beerdigt, aber do sind se langsam gschiid wore, i de Gottesverwaltung. Viellicht kunnt'ene au suscht no einiges im Lauf vu de Ziit. Mer verzellt sich jo, dass die allerheiligschte Dreifaltigkeit en Betriebsausflug hett mache welle und wo se berote hond, wo se ane welled, hot de Juniorschef de Vorschlag gmacht, er ging eigentlich gern mol noch Rom. Denn hot de Heilige Geischt gmont "au jo, do war i no nie!"Wa mir i dem Dotemonat November ufgfalle isch, des isch die Art und Weis, wie mir mit unserne Verschtorbene umgond. Noch fimfezwanzg Johr wird die ewige Ruheschtatt eingeebnet, es sei denn, es sind no Angehörige do, wo weiter zahled. Nu wenn de dich als Soldat verschiesse losch, no bliibt dei Grab fir immer.Wenn de normal schtirbsch, no kunnt noch fimfezwanzg Johr d Planierraupe, scheissegal wa du warsch, oder wer du warsch. Ob du dich fir die Gemeinde, fir dei Schtädtle eigsetzt hosch, bis a d Grenz vu dinere Exischtenz, wenn die Frischt abgloffe isch, bisch du glöscht, wa dei Grab betrifft. Neilich hon i welle s Grab vu de Schweschter Basilla O.S.B. bsueche, geborene Eleonore Gräfin Henckel von Donnersmarck, die wo mit ihrem g'erbte Vermöge de Bau vum Lioba-Heim ermeglicht hot, sie hot s Grab näbem Prälat Ruf, aber s war nume do, nu no Kies! Wa unsereins do trö¡schtet isch Am End krieged alle Kies und alle Ehre isch vergesse, es sei denn du schtirbsch uf dem Feld der Ehre, aber wäge dem brücht um Himmels Wille kon neie Krieg kumme, denn scho lieber Kies...

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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