Wafrös alemannische Dialektik vom 30. November 2005

Wenn mir Alemanne gfrogt wered, wie's uns goht, und wenn's uns grad it eso guet goht wie mir gern hetted, dasses uns goht, no saged mir als gelegentlich »s goht mer it wie andere Wiiber«. Wader blede Satz bedeite sott des woß i scho, aber i woß it, woher der Satz kunnt und warum sich usgrechnet so en blede Satz im Schprochschatz ghalte hot. Wa soll denn des, »wie andere Wiiber«? Woher woß denn i, wie's de Wiiber goht und ersch recht »de andere Wiiber«. Jedefalls soll des bedeite, wenn des ebber set, dasses om äbe it eso guet goht, wie mer's gern hett. Mir zum Beischpiel goht's etz grad weng so, aber it wäge mim körperliche Wohlbefinde. Mei Unwohlgfihl bezieht sich ehnder uf mei Vadderland, wa etz grad eigentlich ä Modderland isch, seit mer ä Frau obedane hond, wo suscht all en Maa gsi isch. Etz homer efange so wenig Geburte, dass mer a de letzschte Schtell vu de europäische Länder rangschiered. Etz grad kummed so wenig Kinder uf d Welt wie scho lang nume. Etz wäred wieder ä paar sage, des ka doch dir gliich si, du alte Simpel. Die hond scho recht, aber wenn i mir vorschtell, wer mine Enkel mol d Rente finanziert, no ka i nuno sage, oh ir arme Büeble und Mädele! Denn schtelled se jo fescht, mit sellene PISA-Schtudie, dass die deitsche Kinder weng bleder seied wied Kinder vu unsere Nochberländer. Des wird etz jo besser, wenn s Bildungswäse wieder vu de Länder greglet wird und nume vu obe abe, vum Bund. Aber do driber händled se etz grad no saumäßig. Wenn denn mol jedes Bundesland sei eigene Schuelbolidik macht und de Babbe wird ine anders Bundesland versetzt, weil er jo flexibel bliibe sott, no ka des Kind oder die Kinder grad wieder vu vorne afange. Sisch denn äbe nume henne wie denne, sondern en bundesdeitsche Durenand und zu dem Durenand saged se Förderalismus. Im Grund gnumme isch des aber, genau wie d Geburtezahle, ko großes Problem. Wenn etz denn mol alle Schtreik usgschtreikt sind und d Städt und Dörfer und Länder ersch recht ko Geld meh i de Schatulle hond, wenn se all no meh Schulde mache mößed wie se etz scho hond, no goht's uns allene wieder guet. S goht uns sowieso etz denn besser, und zwar gsundheitlich, wenn des BSE und die Vogelgripp so durchhaued, dass mer eifach alle ko Fleisch und ko Gflügel meh esse derfed, sondern die ganz Nazion sich fegetarisch ernähre moß. Do wäremer denn alle wieder weng schlanker und krieged kone Herzinfarkt meh. Mer schtirbt denn hekschtens no am Krebs, weil mer den vu dem GEN-manipulierte Zügs kriegt, wo se is Brot backed und mit dem wo se d Herdöpfel züchted. Aber zu wa giit's schließlich d Apodeke, wo doch die Pharma-Konzern d Wisseschaft zu de Gsundheit vu de Menschheit efange uf d Schpitze treibed. Nu sind mir Deitsche i de Pharma-Bransche zunere Apodek zämmegschrumpt, weil die riesige Weltkonzern all's a d Wand drucked, au wenn etz grad de Merk de Schering schluckt. Also wenn i so iber unsere Lage nochdenk, nochdem mer die Haushaltuflage vu de EU des Johr wieder it erfülle känned, no ka i nu sage, s isch mer it wie andere Wiiber. Und do sollemer etz bi uns unde wieder ge wähle go! Des wird schwierig ...

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.