Wafrös alemannische Dialektik vom 4. Januar 2006

Also des mueß mer denn scho sage, die neu Bundesregierung isch schwer uf zack. I hon's eigentlich it andersch erwartet, wenn die Rote und die Schwarze zämmegond und die grüene und gäele Koalizionsvegel ufem Opposizionsbänkle hocke mond. Etz hond se nämlich s alte Johr miteme Paukeschlag verabschiedet, wonene alle Ehr macht. Etz ka mer nu hoffe und bäte, dasses im neie Johr genauso positiv glepft wie im alte. De Müntefering vu de Soze hot den Vorschlag gmacht und uf den sind se alle eigschtiege. Dem Münte isch nämlich zmol ufdämmeret, wie mer dere Arbeitsplatzbeschaffung uf de Leib rucke ka. Sie wänd jo alle endlich Arbeitsplätz schaffe, nu wissed se it wie. Wenn oner en Vorschlag macht, no mont de ander, des sei en Bledsinn. Und wenn en Schwarze en guete Vorschlag mache dät, no saged sich die Rote, do däted sie it mitmache, weil des jo en schwarze Vorschlag wär und mer ka sich doch it fir en Vorschlag vu de Schwarze begeischtere, und wenner no so guet wär. Genauso denked die Schwarze, wenn die Rote mol ä Idee hetted. Aber etz, wo se zämme i onere Regierung hocked, etz goht des nume, etz mond se wohl oder ibel enand reschpektiere, suscht keit des Kärrele um und s Volk sagt sich, mer hond's jo glei gwisst, sie sind beide z'bled. Wie gsagt, etz isch dem Müntefering die Idee kumme, dass des en Bledsinn isch, wenn jedes Johr us Oscht- und Mitteleuropa 325000 Helfer kummed und bi uns schaffed, während unsere Arbeitslose nint tond. Etz hot de Münte gmont, do möß mer de Hebel asetze und eifach nume so vill Pole und andere zu uns is Land hole, wo bim Spargelschteche, i de Weinlese und im Gaschtgewerbe des Geld verdiened, wa mir fir s Arbeitslosegeld dringend bruche däted. Etz derfed nu no 80 Prozent vu däne Ausländer zu uns ge schaffe kumme und des Reschtkontingent schtelled unsere Arbeitslose. Des bedeitet, dasses etz denn no sellem Ackermännle vu de Deutsche Bank blüehe ka, dass er zum Schpargelschteche moß, wenner am End no sin Tschob verliert. Etz hot aber de Bauereverband scho gmotzt, weil die Bauere nämlich scho ihre Erfahrunge gmacht hond. Sie hond zum Teil kone Pole meh kriegt und deutsche Helfer nämme möße. Etz sind nadierlich unsere Leut kone Schpargelschtecher und kone Wimmler. Wemer johrelang umenandschtoht und nix duet, als sei Schtütze abhole, do sind die Pole doch om iberläge, weil die nint anders tond als uf de Felder schaffe. Des isch scho weng unfär und drum hond die Grüene au glei gmont, dass des wieder mol »pure Akzionismus« sei, weil die Grüene nadierlich au lieber Bolidik mached als Schpargel schteche. I mon, s isch scho wengele grotesk, wenn etz, nähme mer mol a, fimf Deitsche i de Gaschtronomie eigsetzt wäred und under me italienische Wirt als Schef schaffe mond, oder bime türkische Gaschtronom Kebab serviere solled, weil's doch fascht kone deitsche Wirt meh giit. Bisher hot mer die Leut halt i d'ALU oder i d'FITTING gschickt. No hond se sich bim Portier de Schtempel gäe lo, damit se ufem Arbeitsamt hond nochweise känne, dassse do wared, aber eischtelle hond se sich it lo. Und etz solled schtucke 32000 bundesdeutsche Arbeitslose die Pole und die us andere Länder ersetze, wo des Johr nume bi uns schaffe derfed. Etz wa macht en Bur, wenn scho am erschte Tag fimf oder zeh ä Krankmeldung bringed und it ge schaffe kummed? Aber etz momer's mol probiere und it glei wieder bräsele, wenn se mol ä Vision hond, unsere Obere. S kännt jo au sei, dasses klappt, no känntemers nächscht Johr alle 325000 Ausländer schpare, wo bi uns d Schpargle schteched und i de Beize Teller schpüeled. Nu derfemer it froge, wa denn s Kilo Schpargel oder s Pfund Traube koscht und wa de zahle mosch fir en Schwartemage mit Essig und Öl, au wenn des Bschteck und de Teller selber mitbringsch!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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