Hallo und guten Tag
Wertvolle Bahnwaggons auf dem Schrott

Wie Sie wissen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, stammen wir Hunde allesamt von den Wölfen ab. Im Lauf der Jahrtausende entwickelten wir uns dann in die verschiedenen Rassen. Die Zweibeiner machten uns schließlich zu dem was wir heute sind. Sie nutzten unsere Fähigkeiten wie Jagdtrieb und Spürnase für ihre eigenen Bedürfnisse. Wir Vierbeiner entwickelten uns zu echten Spezialisten; da gibt es Hütehunde, Jagdhunde, Rettungshunde und vieles mehr. Eines ist uns allen aber geblieben: Wir sind und bleiben Rudeltiere. In so einem Rudel gibt es immer eine Rangordnung. Mein zweibeiniger Leithund ist der Chef von meinem Rudel, dann kommt die allerbeste Ehefrau und an dritter Stelle rangiere ich. Na ja, ganz im Vertrauen, ab und zu versuche ich schon meiner Leibköchin Platz zwei streitig zu machen. Die Versuche blieben bisher erfolglos, weil mein Alpharüde die Rangordnung streng überwacht. Leben mehrere Hunde unter einem Dach, gibt es innerhalb dieses Rudels eine Rangordnung (manche sagen auch Hackordnung). Spätestens, wenn es um die Verpflegung geht wird das klar. Zuerst kommt der Chef, heißt das ungeschriebene Gesetz.Doch auch die anderen Rudelmitglieder kriegen ihren Anteil ab. Bei den Zweibeinern heißt das - bin ich richtig informiert - Sozialverhalten. Offenbar gibt es aber eine Spezies, die nichts mit anderen teilt. Nein, noch viel schlimmer. Zerstörung heißt ein Lieblingswort. Lieber zerstören als anderen etwas überlassen. Sie können sich das nicht vorstellen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Doch, doch, diese Zweibeiner sitzen in der Vorstandsetage der Bahn AG. Der Interregio - Verkehr wurde ganz einfach eingestellt. Kein Mensch kapiert warum dieses beliebte Angebot entsorgt wurde. Ach ja, a propos entsorgt. 170 Interregio-Waggons wurden verschrottet. Der von Experten errechnete Schaden beläuft sich auf schlappe 20 Millionen Euro. Irre ich mich oder handelt es sich um öffentliches Eigentum, das die Herrschaften da verjubelt haben? Das ist kein Märchen aus der Feder des bunten Hundes, das ist die traurige Wahrheit. Der Trierer Verkehrsprofessor Monheim sagte, dass die Opfer der Schrottpresse in technisch gutem Zustand gewesen seien und weitere 10 bis 15 Jahre hätten fahren können. Professor Monheim befürchtet auch, dass die nächsten Opfer die Waggons der ersten Intercity - Generation sein werden. Da hätte ich dann doch ein paar Fragen. Weshalb hat die Bahn AG die Waggons nicht verkauft? Hat diese Firma so viele Penunzen, dass sie locker auf einen solchen Verkaufserlös verzichten kann? Oder wollen die Herren aus der Vorstandsetage auf diesem Weg jegliche Konkurrenz verhindern? Neue Waggons sind schließlich sehr teuer und für junge Unternehmen kaum finanzierbar, während gebrauchtes Zugmaterial eine echte Alternative für Konkurrenzunternehmen wäre. Hartmut Mehdorn und seine Mannen wissen wohl nur zu gut wie man sich lästige Konkurrenz vom Hals hält oder täusche ich mich da? Weshalb darf die Bahn eigentlich ungefragt so genannte unrentable Strecken still legen und ganze Landstriche vom Schienennetz abhängen? Könnte das onst am Ende ein Konkurrenzunternehmen in die Gänge kommen und der Bahn AG zeigen wie man es richtig macht? Wann wachen die Politiker endlich auf und machen dieser Verschwendung durch die Chefetage der Bahn ein Ende? Wer mit dem Eigentum dieser Republik so umgeht hat ein gestörtes Sozialverhalten und sollte schnellstens seinen Platz räumen,

meint knurrend Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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