Sparkasse Hegau-Bodensee baut Marktstellung aus
Besonderes Jahr mit besonderem Wachstum

Sparkasse Bilanz | Foto: Dr. Alexander Endlich und Jens Heinert vor der Kurve der Zinsentwicklungen der letzten Jahre. Die Spanne für die Bank wird immer kleiner. swb-Bild: of
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Singen. Es war natürlich ein besonderes Jahr angesichts der Corona-Pandemie, die so vieles anders machte. Trotzdem: „Wir sind mit dem Geschäftsverlauf von 2020 sehr zufrieden“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Alexander Endlich. Die größte regionale Bank konnte unter den gegebenen Umständen doch ein Wachstum hinlegen mit dem man die Markführerschaft habe ausbauen können, wurde zur Bilanzmedienkonferenz am Montag bekräftigt.

Das Kundengeschäftsvolumen der Bank stieg um ganze 450 Millionen Euro von 5,47 Milliarden Euro auf nun 5,92 Milliarden Euro an, bei den Kundeneinlage allein wurde ein Wachstum von 241 Millionen Euro auf nun 2,55 Milliarden Euro bilanziert. „Das ist ein sehr überdurchschnittliches Wachstum von 10,5 Prozent, so Dr. Endlich am Montag. „Unsere Kunden habe doch in einem zunehmenden Maß ihre Liebe für das Wertpapiergeschäft entdeckt“, konnte Dr. Endlich vermelden: der Bruttoabsatz an Wertpapieren ging von 134 Millionen Euro um 101 Millionen Euro auf nun 235 Millionen Euro hinauf, das ist ein Plus von 75,4 Prozent. Das sei freilich dem Umstand geschuldet, dass es bei Spareinlagen praktisch keine Zinsen mehr gibt.

Mit den Einlagen konnte auch eine steigende Anzahl von Finanzierungswünschen befriedigt werden. Hier gab es einen Zuwachs von 140 Millionen Euro, das Wachstum von 5,5 Prozent liege deutlich über dem Schnitt des Sparkassenverbands. Auf nun 2,68 Milliarden Euro stieg das Volumen dieses Finanzbereichs. Stark ist der Anteil der neuen Darlehenszusagen mit 56 Millionen Euro. Der Anteil der Wohnungsbau-Finanzierungen wurde mit 343 Millionen angegeben. „Das waren im Monat rund 100 Finanzierungszusagen, über Jahr weit über 1000“, unterstrich Sparkassen-Vorstand Jens Heinert von den Medienvertretern. Dabei spielen wiederum die Förderkredite eine große Rolle

Der Förderanteil liegt bei 150 Millionen Euro in diesem Paket und einem Anteil von 23,6 Prozent oder 533 Finanzierungen. Das ist fast ein Viertel der Summe, so Jens Heinert. Und auch diese Zahl sei höher als bei vielen anderen Banken, zeige die Servicekraft für die Region auf, denn diese Finanzierungen seien in der Abwicklung mit einem großen Mehraufwand verbunden. Die andere Seite ist, was unter dem Strich übrig bleibt.

Seit 2014 ist der Zinssatz der EZB unter Null, seit längerer Zeit schon bei minus 0,5 Prozent. Der Marktzins geht deswegen immer weiter nach unten. Deshalb hat das starke Wachstum der Bank gerade mal für eine Steigerung des Zinsüberschusses um 700.000 auf nun 49,2 Million gereicht, der Provisionsüberschafft, die zweite tragende Säule für den Unternehmensgewinn, ging trotz ausgeweiteter Geschäfte um 1,5 Millionen Euro zurück. Und hier lässt die Corona.Krise erstmals in der Bilanz grüßen, denn das Geschehen um den ersten Lockdown hatte doch die Aktienmärkte erst mal durchgerüttelt.

„Wir wollen angesichts Corona auch nichts Schwarz malen“, unterstrichen Alexander Endlich und Jens Heinert bei der Vorstellung der Zahlen für das letzte Jahr: 820 Darlehens-Stundungen mit einem Volumen von 6,7 Millionen Euro 649 davon durch die Sparkasse selbst und 102 in Form gesetzlicher Moratorien. 69 waren private Moratorien der S-Finanzgruppe gewesen. Auf der anderen Seite habe 106 Förderkredite zu Bewältigung der Corona-krise über die L-Bank vergeben aus den Sonderprogrammen über KfW und L-Bank. Die Sparkasse selbst musste Zeitweise einige Filialen schließen, manche davon öffneten auch nicht mehr. „Wir waren gut Vorbereitet auf die Herausforderung“, machten die Vorstände deutlich: die Möglichkeiten zum Home-Office habe man schon weit davor geschaffen, rund 190 Mitarbeitende nutzen sie . Corona-hilfe gab es für Vereine, die Aktion „Schenken mit Herz“ war dem gewidmet. Wie sich die Krise auswirkt, ist ein Stück weit eine „Glaskugel“ aber wir haben bei unseren Kunden aus der Wirtschaft den Eindruck, dass sie ganz gut aufgestellt sind, die Krisen zu überstehen“, so Jens Heinert. Nachwirkungen würden die Lockdowns freilich mindestens bis 2022 haben, schätzt der Banker.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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