SPD-Radtour im Singener Norden
Beuren treibt die Ortsteilentwicklung voran

Ortsvorsteher Stephan Einsiedler präsentierte der Singener SPD-Fraktion die aktuellen Projekte im Stadtteil Beuren | Foto: Philipp Findling
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Singen-Beuren. Nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch in den einzelnen Ortsteilen entwickeln sich derzeit viele Projekte. So auch in Beuren an der Aach, worüber Ortsvorsteher Stephan Einsiedler bei der gestrigen Radtour der Singener SPD-Fraktion um den Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz ausführlich informierte.

"Es ist ein steiniger Weg, den wir bestmöglichst meistern möchten", bekräftigte der Ortsvorsteher des gut 1.550 Einwohner starken Stadtteils im Singener Norden. Ein Projekt, welches hierfür stehe, ist die "Neue Mitte Beuren", welche auf dem Areal hinter dem Rathaus entstehen soll. Hierfür ist laut Einsiedler eine Bebauung des Geschosswohnungsbaus mit durchgehend maximal drei Vollgeschossen sowie optional zusätzlichem Dachgeschoss geplant. "Weiter sollen an der Eichbühlstraße hinter dem Spielplatz Reihenhäuser mit maximal zwei Vollgeschossen und zusätzlichem Dachgeschoss entstehen, wobei allgemein auch soziale Wohngruppen geplant sind." Zudem werden etwa 15 bis 33 Prozent sozial geförderter Wohnungsbau sein.

Die Parkplatzsituation gestalte sich dem Ortsvorsteher zufolge so, dass derzeit 19 oberirdische Parkplätze sowie 46 Tiefgaragenplätze geplant seien. "Ein Parkhaus stand seitens der Ortsverwaltung nie zur Diskussion", so der Ortsvorsteher. Der große Birnbaum neben dem Rathaus soll erhalten bleiben, um hierum einen kleinen Dorfplatz zu gestalten.

Bezüglich des alten Bürgerhauses plane man darin aktuell ein Bürgercafé beziehungsweise einen Bürgertreff unterzubringen, der sowohl sanitäre Anlagen beinhalten als auch barrierefrei zugänglich sein soll. "Es fehlte bisher immer ein Familien- oder Gemeinschaftsraum, wo man auch mal im kleinen Kreise Feste feiern kann. Dies soll hiermit ermöglicht werden", erläuterte Einsiedler. Insgesamt sind für die rund 7.500 Quadratmeter große "Neue Mitte Beuren" 43 Wohneinheiten geplant, worin etwa 100 Personen leben sollen.

Raumnot in der Grundschule

Weiter ging es ein paar Meter weiter bei der Grundschule, welcher laut Einsiedler demnächst ein Kapazitätsproblem bevorstehe: "Es sieht derzeit so aus, dass uns für eine Klassenstufe schlicht der Raum fehlt." Dabei gab es auch schon die Überlegung, diese Klasse nach Schlatt zu schicken, wovon man aber aufgrund der Nutzung dieser Räume von Vereinen schließlich abgesehen habe. Nun soll diese Klassenstufe im Feuerwehrschulungsraum der Curana Halle unterkommen.

Das Problem, dass die anderen Vereine, welche diese Räume zuvor genutzt haben, jetzt keine Möglichkeiten mehr haben werden, habe man im Ortschaftsrat erkannt. "Derzeit suchen wir mit den Vereinen sowie der Feuerwehr nach einer passenden Lösung", sagte Einsiedler. Für die Ortsverwaltung habe auch die soziale Nähe eine bedeutende Rolle gespielt. So müsse eine Aufsichtspflicht für die SchülerInnen stets gegeben sein. "Wir möchten diesen Raum zudem auch für die Inklusionspädagogik nutzen", so der Ortsvorsteher.

Darüber spielt auch das geplante Gesetz zur Ganztagesbetreuung in Grundschule, nach welchem diese Schulart ab dem Schuljahr 2026/27 Ganztagesbetreuung anbieten muss, derzeit eine große Rolle in Beuren. Hierbei sei nach derzeitigem Stand die Grundschule in Beuren als Standort für die Nordstadt vorgesehen. Stand jetzt wird es 2024/25 wieder 31 neue Schulkinder im Ort geben. "Zudem steht uns in diesem Schuljahr wieder das Problem eines fehlenden Raums bevor", ergänzte Ortschaftsrat Martin Feuerstein. Um dieses Problem in Zukunft bewältigen zu können, sollte das Gesetz kommen, wird Einsiedler gemeinsam im Februar 2024 mit Bürgermeisterin Ute Seifried, Markus Moßbrugger, Ortsvorsteher von Schlatt unter Krähen, Bernd Walz, Fachbereichsleiter Bildung und Sport in Singen, der Grundschulleiterin Britta Binder sowie Udo Klaiber von der Berufsvorbereitenden Einrichtung des Landkreises in Singen ein örtliches Konzept erarbeiten, um darin wichtige Aspekte wie die Pädagogik zu berücksichtigen. "Die Bildung und pädagogische Betreuung ist das höchste Gut, welches wir unseren Kindern in diesem Alter anbieten können und auch in Zukunft erhalten sollten", so Einsiedler.

Eine neue Solaranlage und mehr Wohnraum

Auch die fortschreitende Energiewende war Thema bei dieser Dorfbesichtigung. Nach der Solaranlage an der A98 ist nun ein zweiter Solarpark entlang der A81 im Gespräch. Hintergrund ist eine Anfang des Jahres in Kraft getretene Veränderung im Baugesetzbuch, die die solche Projekte entlang von Autobahnen Priorität einräumt und das Verfahren dadurch vereinfacht. "Das möchte der Bürgerverein angehen", sagte Ortsvorsteher Einsiedler. Dafür gebe es auch erste Gespräche mit der Stadtverwaltung. Es sei aber zur jetzigen Zeit aufgrund der Zinslage und der Baukosten unsicher, ob das Projekt über Bürgerbeteiligung umsetzbar ist.

Weitaus weiter ist das Neubaugebiet Engener Straße. Die Bauarbeiten seien abgeschlossen, erklärte Stephan Einsiedler. Nun werde darüber diskutiert, ob die Grundstücke verkauft oder ob mit Erbpachtverträgen gearbeitet werden soll. Der Ortschaftsrat habe sich mehrheitlich für die Variante Verkauf ausgesprochen, sagte Einsiedler. Er könne aber auch die Seite verstehen, die die Grundstücke lieber weiterhin im Eigentum der Stadt sehen würden. Er wünsche sich vom Gemeinderat, die Bürger bei der Entscheidung mitzunehmen. Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 soll es dann in die Vermarktung gehen.

Abschließend kam das Thema Umgestaltung und Verkehrsberuhigung in der Buronstraße zur Sprache. Neben barrierefreien Bushaltestellen seien Baum- oder Pflanzenquartiere sowie ein sogenannter Fahrradangebotsstreifen angedacht. "Da sind wir mit der Stadtplanung im Gespräch", sagte der Ortsvorsteher. Ziel sei es, zu Tempo 30 zu kommen. Für Oktober sei derzeit geplant, das Projekt im Ortschaftsrat vorzustellen.

Den Besuch bewertete Stephan Einsiedler im Nachhinein als positiv. "Ich habe mich gefreut, dass die Fraktion gekommen ist und Interesse gezeigt hat", sagte er. Er hob zudem hervor, welche Wertschätzung den Singener Vereinen beim geselligen Teil nach der Radtour entgegengebracht wurde. Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit würden diese die Stadt unterstützen und entlasten.

von Philipp Findling und Tobias Lange

Autor:

Redaktion aus Singen

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