Programm für die Feiern vorgestellt
Bohlingen startet mit Neujahrsempfang ins Jubiläumsjahr

Inga Bail und Eva Bielefeld (musikalische Begleitung), OB Bernd Häusler, OV Stefan Dunaiski, stellvertretende OV Christine Schnell, Organisator der Jubiläumsveranstaltungen Manfred Siegwarth, Leiterin Stadtarchiv Britta Panzer mit dem Bohlinger Jubiläumsschild. | Foto: swb-Bild: Uwe Johnen
  • Inga Bail und Eva Bielefeld (musikalische Begleitung), OB Bernd Häusler, OV Stefan Dunaiski, stellvertretende OV Christine Schnell, Organisator der Jubiläumsveranstaltungen Manfred Siegwarth, Leiterin Stadtarchiv Britta Panzer mit dem Bohlinger Jubiläumsschild.
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Singen-Bohlingen. Wie die Bohlinger feiern können, untermauerten sie beim Neujahrsempfang zum Start ins Jubiläumsjahr schon mal. Ortsvorsteher Stefan Dunaiski stellte beim traditionellen Neujahrsempfang Bohlingens am Dreikönigstag die geplanten Festaktivitäten zur diesjährigen 1.250-Jahr-Feier in den Mittelpunkt. Das Jubiläumsjahr wurde durch den Empfang offiziell eingeläutet.

Schnell wurde den Gästen, die das Weihbischof-Gnädiger-Haus bis auf den letzten Platz füllten, klar: Die Bohlinger dürfen sich das ganze Jahr auf abwechslungsreiche Veranstaltungen freuen. »Nach Corona hoffen wir, dass die Veranstaltungen stattfinden können und auch das ehrenamtliche Engagement wieder ansteigen wird«, sagte er und vertiefte die vielen geplanten Programmpunkte. Dabei verwies er auf das neu geschaffene Medium »Bohlinger Blättle« sowie auf die Ende Januar erscheinende Jubiläumsbroschüre, die an alle Haushalte verteilt werden wird.

Die vielen geplanten Aktivitäten waren vom Kulturausschuss sowie vom Kulturforum zusammen mit den örtlichen Vereinen unter der Leitung von Manfred Siegwarth erarbeitet worden. Das Jubiläum wird sich in der diesjährigen Fasnet genauso wiederfinden wie in der traditionellen »Sichelhenke«, so Dunaiski. An den Ortseingängen werden neu gestaltete Ortstafeln aufgestellt werden und am Jahrestag zum Gründungsdatum am 28.01.773 eine Jubiläumseiche gepflanzt.

An drei Wochenenden wird vom 16. Juni bis 1. Juli eine Festbühne durch die Vereine, die Schule und den Kindergarten bespielt werden. Maibaumstellen, das Brunnenfest, das zweitägige Reitturnier, ein Jubiläumsschießen, Vorträge und Nachtwächterführungen werden das Programm abrunden. Ein Highlight wird die Buchvorstellung über eine Häuserchronik werden, die Angelika Weigand im Dezember geplant hat.

Neujahrsempfang als Start des Jubiläumsjahrs

Eine Überraschung versprach der Ortsvorsteher bei der Abschlussveranstaltung an Silvester. Dabei vergaß er nicht, der Stadt Singen für 50.000 Euro zur Unterstützung zum Durchführen der Aktivitäten zu danken.
Rückblickend auf die letzten drei Jahre stellte Stefan Dunaiski fest, dass sich viel getan habe, aber noch einiges zu tun sei. Als eine der wichtigsten Aufgaben nannte er den Erhalt der Infrastruktur im Ort, wie den Gaststätten oder den bestehenden Handwerksbetrieben und Dienstleistern. Dabei sah er als Herausforderung die ländliche Ärzteversorgung und forderte von der Stadt Unterstützung. In Anbetracht der exorbitant gestiegenen Benzin-, Strom- und Gaspreise forderte er ein verbessertes Verkehrsanbindungskonzept an die Stadt sowie einen schnellen Ausbau des Internetbreitbandnetzes. Eine verbesserte Kindergartenbetreuung stand genauso auf seiner Forderungen-Liste wie die Modernisierung des Kinderspielplatzes auf der Kellerbreiten. Lobende Worte fand er für den Ausbau des Premiumwanderwegs und weitere Wandermöglichkeiten, die neue Außenanlage des Kindergartens und für die Bohlinger selbst. Bei einem schrecklichen Brand hatten diese der betroffenen Familie großzügig geholfen.

Oberbürgermeister Bernd Häusler griff in seinem Grußwort zahlreiche Punkte des Ortsvorstehers auf, beispielsweise versprach er, dass in diesem Jahr mit der Neugestaltung des Spielplatzes Kellerbreiten begonnen und mit 150.000 Euro unterstützt werden würde. »Auch dieses Jahr werden wir uns mit einer Vielfalt von Themen intensiv beschäftigten«, versprach er und nannte als größte Herausforderung die Nachhaltigkeit und Klimaneutralität, die Singen bis 2035 erreichen wolle. In seiner Rede leitete er aus diesem übergeordneten Ziel zahlreiche Aufgaben ab. Beispielsweise ging er auf die von Dunaiski geforderte verbesserte Nahverkehrsanbindung an Singen ein. Der Ausbau des Radwegenetzes, der Beginn in eine Wärmeplanung und der Ausbau erneuerbarer Energien durch den Ausbau von Freiland-Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen standen ebenfalls auf seiner Liste.

»Windkraft auf dem Schienerberg ist vielleicht nicht schön, aber notwendig«, betonte Häusler. »Für die vielen Projekte werden wir nach heutigem Stand keine Kredite aufnehmen müssen«, betonte er, bevor er sich den Themen der Ärzteversorgung, der Wohnraumschaffung, dem Breitbandausbau, dem Neubau der Scheffelhalle und verbesserten Taktzeiten des Stadtbusses widmete.

Ein weiterer Höhepunkt des Neujahrsempfangs bestand im Vortrag »Bohlingen im Spiegel der Ortsbereisung« von Britta Panzer, Leiterin des Stadtarchivs Singen. In ihrem Vortrag begab sie sich auf eine dokumentierte Zeitreise und brachte zahlreiche Aspekte zur Sprache, welche die Gäste aus heutiger Sicht zum Lachen anregten, obwohl sie aus damaliger Sicht sicherlich wohlüberlegt waren, beispielsweise die stets in beruhigendem grün gestrichenen Klassenzimmer. Bemerkenswert war für Britta Panzer, dass die Bohlinger schon immer viel Geld in ihre Schule investierten und sich Gedanken zum Naturschutz machten.

Auf die kurzweilige Neujahrsveranstaltung stimmten das Querflötenensemble mit Eva Bielefeld und Inga Bail die Gäste mit Mozart ein und sorgten im Laufe der zweieinhalbstündigen Veranstaltung mit weiteren klassischen Stücken für Abwechslung.

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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