Joss Stone beim Hohentwielfestival
Die englische "Queen of Soul" verzaubert die Karlsbastion

Joss Stone bewies mit ihrer einzigartigen Stimme, dass sie einer der begnadesten Sängerinnen im aktuellen Soul- und Jazzmusikgeschäft ist. | Foto: Philipp Findling
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Singen. Seit mittlerweile 20 Jahren ist Joss Stone eine der festen Größen der Soul- und Jazzmusik. Dies bewies sie nun auch am gestrigen Sonntag mehr als eindrucksvoll beim Abschlusskonzert des Hohentwielfestivals.

Entspannung, aber gleichzeitig auch ein bisschen Aufregung machte sich breit, als viele Besucherinnen und Besucher sich auf den Weg zur Karlsbastion machten. So kündigte sich mit der 36-jährigen Joss Stone zum Finale des beliebten Musikfestivals ein absoluter Weltstar an. Bevor die charismatische Engländerin jedoch die Bühne betrat, sorgte die Rockband "Delta Fuchs" aus Konstanz mit textlich variantenreichen für ordentlich gute Laune im Publikum. Dabei sind die Musiker im Bodenseeraum nicht unbekannt, so spielten sie bereits am 8. Juli als Vorband für den italienischen Superstar Zucchero.

Dann der große Moment. Schon als die Band auf die Bühne kam, wurde die Stimmung im Publikum heißer. Noch bevor die Intromusik ausklingen konnte, beendete Joss Stone mit ihrem Gesang beim Einlaufen auf die Bühne. Schon beim ersten Lied "Super Duper Love" zeigte sich, was für eine überragende Sängerin hier nun auf der Karlsbastion zugange ist. Ihre Stimme, welche in Fachkreisen oft mit der von Aretha Franklin verglichen wurde, ist eine Mischung aus purer Energie und leidenschaftliche Sanftheit und macht sie damit so einzigartig sowie vermutlich zur modernen "Queen of Soul". Dabei kommt der Vergleich mit der 2018 verstorbenen "Queen of Soul" nicht von ungefähr, so soll ihr "Greatest Hits" Album das erste gewesen sein, welches sich die junge Joss Stone kaufte und maßgeblich zur Musik inspirierte.
Nach dem ersten Song zeigte sie sich erstaunt darüber, wie schön es auf dem Hohentwiel sei: "And you guys really live here? That's so lovely." Von diesem Moment an hatte die hochsympathische Sängerin das Publikum ganz auf ihrer Seite, was sich durch die darauffolgenden Songs "Fell In Love With A Boy", "Jet Lag" und Proper Nice" in keinster Weise abschwächte. Mit "Tell Me Bout It" aus ihrem dritten Album "Introducing Joss Stone" zeigte sich Stone von ihrer fetzigen Soulseite, ehe sie sich mit "4 And 20" und "The Love We Had" von ihrer sanften Seite zeigte.

Die englische "Queen of Soul" verzaubert die Karlsbastion

Mit "The Look of Love", einem Song, welchen sie auf keinem ihrer Alben veröffentlichte und ursprünglich von Jazzlegende Burt Bacharach stammt, kam ihre samtweiche Stimme, welche sich hier kristallklar und geschmeidig zeigte, am besten zum Ausdruck.
Im Anschluss daran wurde es locker lässig auf der Karlsbastion, so setzte Stone zu einem rund 15 minütigen Reggae Medley an und bewies damit eindrucksvoll, wie vielfältig und variantenreich ihr Musikstil ist. Etwas poppiger, jedoch dem Soul treu bleibend wurde es beim Song "When You're In Love" aus ihrem aktuellen Album "Never Forget My Love", ehe Joss Stone mit dem "Rain Song" vergeblich versuchte, dem Singener Abendhimmel ein paar Regentropfen zu entlocken - ganz zur Erleichterung der KonzertbesucherInnen. Wie cool und elegant zugleich der Soul sein kann, stellte die Engländern mit "Music", ihrer Liebeshymne an ihren Beruf, herausragend unter Beweis.
Nach einem weiteren Medley, bei welchem sich Joss Stone unter anderem mit "Put Your Hands On Me" von ihrer frechen Seite zeigte, wurde es mit "Right To Be Wrong" musikalisch wieder etwas sanfter und entspannter. Für das große Finale hielt sie abermals ein Medley, diesmal jedoch von musikalischen Evergreens bereit. So zeigte sie sich vor allem durch "Piece Of My Heart" der Musiklegende Janis Joplin von ihrer wildesten Seite, ehe das Konzert nach gut anderthalb Stunden zu einem beeindruckenden Ende kam, bei dem die Sängerin als Gastgeschenk Sonnenblumen in die Menge warf. Auch wenn noch beim Abbau wenige Fans eine Zugabe forderten, so hatten diese 90 Minuten doch alles zu bieten, was die moderne Soul- und Jazzmusik derzeit auszeichnet: Kreativität, Variantenreichtum, Vielschichtigkeit und erinnerungswürdige Stimmen.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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